Peugeot 508 - Kurzer Anlauf
Testbericht
Die Studie „5 by Peugeot“ machte bereits Lust auf den neuen 508. Der
feiert seine Weltpremiere auf dem Pariser Automobilsalon Anfang Oktober
– fast zeitgleich mit dem Hauptkonkurrenten VW Passat.
Endlich wieder einmal eine sehenswerte Limousine aus dem Hause
Peugeot. Es wurde auch Zeit; die gewaltigen Kühleröffnungen der
Franzosen gehören dabei ebenso der Vergangenheit an wie
Leuchteneinheiten, die sich kaum kleiner als die Motorhaube darstellten.
Mit der Studie des grandios gezeichneten Sportwagens SR1 und dem „5 by
Peugeot“ haben die französischen Hauptstädter gezeigt, dass sie zu alter
Designstärke zurückfinden wollen. Der Peugeot 508 ist dabei das erste
Gewächs, das als reales Modell auf die internationalen Straßen kommt.
Keine Spur mehr vom gewaltigen Maul des gerade in Deutschland wenig
erfolgreichen Vorgängers 407 oder dem einfallslosen Heck. Der neue 508
ist wieder einmal eine Peugeot-Limousine, die Lust auf Stufenheck-
Versionen macht. Zeitgleich mit der Stufenheckvariante präsentiert
Peugeot auf seiner Heimmesse, dem Pariser Automobilsalon, Anfang
Oktober auch die Kombiversion 508 SW.
Obwohl der mächtige Kühlerschlund verschwunden ist, zeigt sich die Front
des neuen Peugeot 508 einprägsam. Der dreidimensional ausgeformte Grill
erinnert an den Audi A8 oder gar den Supersportler R8. Scheinbar haben
die Franzosen nicht nur beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans ganz
genau zum Premium-Konkurrenten aus Ingolstadt herüber geschaut. Die
Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht des 4,79 Meter langen 508 laufen spitz
zur Mitte hin zu und selbst Nebelleuchten und Blinkermodule
unterstreichen die konturierte Pfeilung der Frontpartie. Geschmacksache
bleiben der weit hinten angesetzte Rückspiegel und das kleine
Dreiecksfenster vorne. Seiten- und Schulterlinie formen eine deutliche
Verjüngung nach oben und gerade die 4,81 Meter lange Kombiversion
„SW“ zeigt ein sehenswertes Hinterteil, hinter dem sich ein Laderaum von
rund 1.500 Litern verbirgt.
Bei den Triebwerken setzt Peugeot wie bei den meisten größeren Modellen
auf drehmomentstarke Commonrail-Diesel. Zeitgemäß sollen alle Versionen
des 508 über die Start-Stopp-Automatik e-HDI verfügen, die den
Verbrauch gerade im Innenstadtverkehr senkt. Erstmals will Peugeot eine
Mittelklasse-Limousine auch mit einem Allradantrieb anbieten. Jedoch wird
die Hinterachse nur von einem Elektromodul gespeist. Die Gesamtleistung
des Peugeot 508 Hybrid4 soll bei 147 KW / 200 PS liegen. Er soll im
Schnitt bei nur 3,8 Litern Diesel pro 100 Kilometer liegen. Ein 120 kW /
163 PS starker Dieselmotor treibt die Vorderräder an, während ein 27 kW /
37 PS starker Elektromotor die Hinterräder in Bewegung setzt. Das System
ermöglicht über kleine Distanzen auch das rein elektrische Fahren.
Marktstart für den neuen Peugeot 508 wird Anfang 2011 sein. Neben der
europäischen Produktion im französischen Werk Rennes wird der Viertürer
auch im chinesischen Werk Wuhan vom Band laufen und den dortigen
Limousinenmarkt bedienen.