Testbericht
22. August 2008
Nizza (Frankreich), 22. August 2008 - Vierzig Prozent. So hoch war der Anteil von Swift-Fahrzeugen an den Gesamtverkäufen von Suzuki in Deutschland im Jahr 2007. Als eine von wenigen Marken konnten die Japaner ihren Marktanteil im vergangenen Jahr leicht ausbauen. Grund genug, dem Erfolgsmodell Swift (was auf englisch flink und schnell bedeutet) ein leichtes Facelift und eine neue Motorisierung zu spendieren. Die optischen Veränderungen sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen und fallen nur Kennern auf. Überarbeitet wurde das Design der Felgen, Heckleuchten, Stoßstangen und des Kühlergrills. Die Fahrzeuglänge beträgt nunmehr 3,76 Meter statt vorher 3,70 Meter, ein Tribut an den Fußgängerschutz. Unter dem Blech ist nun ein ESP für fast alle Modellvarianten serienmäßig.
Unharmonischer Selbstzünder
Unser Hauptaugenmerk liegt auf dem neuen Diesel im Swift 1.3i DDiS, der aus 1.248 Kubikzentimeter Hubraum eine Leistung von 75 PS schöpft. Damit soll der Suzuki eine Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h erreichen. Als Durchschnittsverbrauch geben die Japaner 4,5 Liter auf 100 Kilometer an. Im Fahrbetrieb kann der Selbstzünder jedoch nicht hundertprozentig überzeugen: Im Leerlauf dringt ein deutlich wahrnehmbares Nageln an die Ohren der Insassen, darüber hinaus ist der Motor unelastisch. Unter 1.800 Umdrehungen tut sich kaum etwas, sodass man nicht bei 50 km/h im vierten Gang fahren kann. Vielmehr ist fleißige Arbeit mit dem guten Getriebe vonnöten, um das Aggregat bei Laune zu halten. In der Tat liegt das maximale Drehmoment von 190 Newtonmeter nur in einem schmalen Drehzahlband zwischen 1.750 und 2.250 Umdrehungen pro Minute an. Darüber hinaus fällt die straffe Federung des Swift negativ auf: Sie gibt den Passagieren genaue Auskunft über den momentanen Fahrbahnzustand.
Kesses Aussehen, aber hoher Preis
Gut gefallen hat uns die Optik des Swift, die durchaus mit Konkurrenzmodellen wie dem Mini mithalten kann. Auch das Platzangebot im Innenraum weiß zu überzeigen, einzig bei weit zurückgeschobenen Vordersitzen mangelt es den Hinterbänklern an Beinfreiheit. Zur Ehrenrettung des Swift sei aber auf die Gesamtlänge von 3,76 Meter verwiesen. Nicht gerade üppig bemessen ist der Kofferraum mit einem Volumen von 201 Liter. Gut gefallen hat uns aber der neue doppelte Kofferraumboden, in dessen unterer Hälfte man Dinge unauffällig verstecken kann. Das Armaturenbrett ist übersichtlich gestaltet, einzig das im Innenraum verbaute Plastik wirkt billig. Apropos billig: Der Swift 1.3i DDiS steht mit mindestens 14.300 Euro für den Dreitürer in der Club-Version in der Preisliste. Zwar ist er durchweg gut ausgestattet, aber der Selbstzünder ist um 1.800 Euro teurer als der vergleichbare 1.300er-Benziner. Rechnet man die höheren Steuern und den Verbrauch zusammen, rentiert sich der Diesel-Swift erst ab einer Laufleistung von knapp 79.000 Kilometern.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
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Anzahl Gänge: | 5 |
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Getriebe: | Schaltgetriebe |
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Motor Bauart: | Diesel |
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Hubraum: | 1.248 |
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Anzahl Ventile: | 4 |
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Anzahl Zylinder: | 4 |
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Leistung: | 55 kW (75 PS) bei UPM |
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Drehmoment: | 190 Nm bei 1.750 - 2.250 UPM |
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Preis
Neupreis: 16.400 € (Stand: August 2008)
Fazit
Der 1.3i DDiS lohnt sich nur für Vielfahrer, die im Kleinwagen-Segment allerdings selten zu finden sind. Suzuki hofft dennoch, 1.700 Einheiten des Diesel-Swift im Jahr 2008 zu verkaufen. Für Normalfahrer bleibt jedoch der Swift mit 1,3-Liter-Benziner mit fünf Türen und Comfort-Ausstattung die bessere Wahl. Diesen gibt es für 14.600 Euro.
Quelle: auto-news, 2008-08-22