Japanisch-Deutsche Kooperation: Mitsubishi Outlander im Test
Testbericht
Frankfurt/Main, 30. Januar 2007 In der Gunst der Kunden stand der bisherige Mitsubishi Outlander, trotz allgegenwärtigem SUV-Boom, nicht sonderlich weit oben. Lediglich 1.601 Fahrzeuge konnten in Deutschland 2006 verkauft werden, gegenüber 23.256 BMW X3, dem Spitzenreiter dieses Segments. Damit sich das beim Mitsubishi ändert, wartet das Midsize-SUV mit einigen Neuerungen auf. Insbesondere gibt es jetzt endlich einen Dieselmotor. Wir haben den schicken Siebensitzer für Sie getestet.
Diesel-Motor von Volkswagen Die größte Änderung am neuen Outlander betrifft den Motor. Bisher war das SUV ausschließlich mit Benzinantrieb erhältlich, das neue Modell bekommt ein Diesel-Triebwerk. Da sich in der Motoren-Palette von Mitsubishi allerdings kein passendes Aggregat fand, gingen die Japaner auf Shopping-Tour. Fündig wurden sie in den Regalen von Volkswagen. Die Wahl fiel auf den 140 PS starken Zweiliter-TDI.
Ersatzrad unter dem Fahrzeug Beim Entwurf des neuen Outlander ließen sich die Designer von der hauseigenen Studie Pajero Evo 2+2 Concept inspirieren. Dies kommt vor allem beim markanten Kühlergrill mit Mount-Fuji-Logo zum Tragen. Das Midsize-SUV bietet eine sportliche Optik, die besonders durch die flache Schnauze betont wird. Die beim Outlander Instyle ab der B-Säule serienmäßig verdunkelten Scheiben verstärken das vornehme Erscheinungsbild des Japaners. Das Heck des Siebensitzers wirkt nicht gar so klobig, wie das so mancher Konkurrenten. Um das Raumangebot im Innenraum zu erhöhen, ist das Ersatzrad unter dem Fahrzeugboden angebracht. Im Alltagsgebrauch stört das nicht, bei Offroadfahrten wird allerdings die ohnehin nicht üppige Bodenfreiheit eingeschränkt.
Ab 2.000 Umdrehungen kommt die Kraft Dem Vierzylinder-Motor mit 140 PS fehlt es beim Ampelstart etwas an Kraft, um das 1,7-Tonnen-Gefährt zügig voranzubringen. Erst ab einer Drehzahl von knapp unter 2.000 Umdrehungen kann das Triebwerk seine Kraft von 310 Newtonmetern komplett entfalten und beschleunigt das Fahrzeug binnen 10,8 Sekunden auf Tempo hundert. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 187 km/h. Gerade beim Anfahren und bei niedrigen Betriebstemperaturen heben Nagelgeräusche den ansonsten vernachlässigbaren Lärmpegel im Innenraum an. Der Diesel-Motor bleibt zum Marktstart Ende Februar 2007 die einzige Motorisierung, soll in den nächsten Monaten aber durch einen 170-PS-Benziner ergänzt werden.
Mit Helferlein und Raffinessen Ganz im Stile eines Großen, verzichtet auch der neue Outlander nicht auf elektrische Helferlein und technische Raffinessen. Im 4WD-Modus verteilt zum Beispiel ein Hinterachsdifferenzial mit elektronisch geregelter Lamellenkupplung die Kraft variabel auf Vorder- und Hinterachse. Auf Wunsch kann das Fahrzeug auch mit reinem Frontantrieb oder im Modus 4WD Lock, in dem der Drehmomentanteil für die Hinterachse gegenüber der normalen 4WD-Stellung um das 1,5-fache an die Hinterräder verlagert wird, gefahren werden. Letzteres ist vor allem beim Fahren auf nassem und rutschigem Untergrund von Vorteil. Des Weiteren sorgt die elektronische Bremskraftverteilung EBD dafür, dass in Abhängigkeit von Beladungs- und Fahrbahnzustand durch situationsgerechte Verteilung der Bremskraft die vorhandenen Traktionsreserven optimal ausgenutzt werden.
Bei hohem Tempo kräftige Hand gefordert Für den Stadtverkehr und auf der Autobahn reicht der Frontantrieb vollkommen aus. Fährt man allerdings zu schnell in eine enge Kurve, neigt das Fahrzeug zum Untersteuern und die Lenkung erfordert eine präzise und kräftige Hand, um in der Spur zu bleiben. Auf kurvigen Landstraßen empfiehlt sich daher das Umschalten auf den Allradantrieb. Mit der Verteilung der Kraft auf alle vier Räder fährt der Outlander sauberer und sicherer durch Kurven. Dank einer straffen Federung gerät der Siebensitzer trotz seiner Höhe von 1,72 Metern auch in engen Kehren nicht ins Wanken. Für gröbere Geländepassagen ist die Schluckfähigkeit des Fahrwerks aber möglicherweise zu gering.
Zwei Sitzplätze aus dem Nichts Für ein Fahrzeug mit einer Gesamtlänge von nur 4,64 Metern bietet der Outlander ein erstaunliches Platzangebot. In einem Stauraum im Kofferabteil versteckt sich eine dritte Sitzreihe. Bei Bedarf lassen sich mit einigen wenigen, anfänglich etwas umständlichen Handgriffen zwei Notplätze aus dem Nichts zaubern. Sicherlich übersteigt der Komfort der Plätze sechs und sieben den einer Gartenbank nicht wesentlich, aber für die lange Fahrt sind die Sitze aus der Tiefe ohnehin nicht gedacht.
Geteilte Heckklappe Sinn und Zweck der horizontal geteilten Heckklappe erschließen sich uns nicht ganz. Normalerweise öffnet man nur den oberen Teil und muss dann die Gepäckstücke über die relativ hohe Ladekante hieven. Wer es etwas bequemer mag, kann auch den unteren Teil öffnen und erhält gleichzeitig eine Art Ablage mit 200 Kilogramm Tragkraft. Allerdings muss man sich bei schweren Gepäckstücken ziemlich weit nach vorne beugen, um diese im Kofferraum abstellen zu können.
Rückbank klappt automatisch vor Eine pfiffige Detaillösung stellt der automatische Vorklappmechanismus der im Verhältnis 60 zu 40 teilbaren Rückbank dar. Per Knopfdruck können vom Laderaum aus beide Rücksitze nach vorne geklappt werden. Anstatt 541 stehen dann maximal 1.691 Liter Stauraum für beispielsweise große Möbelstücke zur Verfügung.
Durchdachte Serienausstattung Die Serienausstattung der getesteten Instyle-Variante des Outlander ist sehr umfangreich. Von 18-Zoll-Leichtmetallfelgen über ein kühlbares Handschuhfach und ein Audio-System mit Verstärker, Subwoofer und acht Lautsprechern bis hin zu Xenon-Scheinwerfern und einer Bluetooth-Freisprechfunktion ist hier alles ohne Aufpreis an Bord. Hinzu kommen die Lederausstattung mit Sitzheizung vorn und die oben bereits beschriebene dritte Sitzreihe, die sich im Boden des Kofferraums verstauen lässt. Insbesondere durch das beigefarbene Leder wirkt der Innenraum sehr nobel. Einzig und allein ein Navigationssystem vermissen wir in der Serienausstattung.
Ab 28.990 Euro Die reichhaltige Grundausstattung der Top-Variante Instyle treibt selbstverständlich den Preis nach oben. Unser Testwagen kostet stattliche 35.190 Euro. In der günstigen Ausstattungsvariante Inform ist der Outlander für 28.990 Euro zu haben. Die Liste der Extras ist relativ übersichtlich, kein Wunder beim umfangreichen Gesamtpaket des Outlander. So kostet zum Beispiel die Metallic-Lackierung 540 Euro.
Diesel-Motor von Volkswagen Die größte Änderung am neuen Outlander betrifft den Motor. Bisher war das SUV ausschließlich mit Benzinantrieb erhältlich, das neue Modell bekommt ein Diesel-Triebwerk. Da sich in der Motoren-Palette von Mitsubishi allerdings kein passendes Aggregat fand, gingen die Japaner auf Shopping-Tour. Fündig wurden sie in den Regalen von Volkswagen. Die Wahl fiel auf den 140 PS starken Zweiliter-TDI.
Ersatzrad unter dem Fahrzeug Beim Entwurf des neuen Outlander ließen sich die Designer von der hauseigenen Studie Pajero Evo 2+2 Concept inspirieren. Dies kommt vor allem beim markanten Kühlergrill mit Mount-Fuji-Logo zum Tragen. Das Midsize-SUV bietet eine sportliche Optik, die besonders durch die flache Schnauze betont wird. Die beim Outlander Instyle ab der B-Säule serienmäßig verdunkelten Scheiben verstärken das vornehme Erscheinungsbild des Japaners. Das Heck des Siebensitzers wirkt nicht gar so klobig, wie das so mancher Konkurrenten. Um das Raumangebot im Innenraum zu erhöhen, ist das Ersatzrad unter dem Fahrzeugboden angebracht. Im Alltagsgebrauch stört das nicht, bei Offroadfahrten wird allerdings die ohnehin nicht üppige Bodenfreiheit eingeschränkt.
Ab 2.000 Umdrehungen kommt die Kraft Dem Vierzylinder-Motor mit 140 PS fehlt es beim Ampelstart etwas an Kraft, um das 1,7-Tonnen-Gefährt zügig voranzubringen. Erst ab einer Drehzahl von knapp unter 2.000 Umdrehungen kann das Triebwerk seine Kraft von 310 Newtonmetern komplett entfalten und beschleunigt das Fahrzeug binnen 10,8 Sekunden auf Tempo hundert. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 187 km/h. Gerade beim Anfahren und bei niedrigen Betriebstemperaturen heben Nagelgeräusche den ansonsten vernachlässigbaren Lärmpegel im Innenraum an. Der Diesel-Motor bleibt zum Marktstart Ende Februar 2007 die einzige Motorisierung, soll in den nächsten Monaten aber durch einen 170-PS-Benziner ergänzt werden.
Mit Helferlein und Raffinessen Ganz im Stile eines Großen, verzichtet auch der neue Outlander nicht auf elektrische Helferlein und technische Raffinessen. Im 4WD-Modus verteilt zum Beispiel ein Hinterachsdifferenzial mit elektronisch geregelter Lamellenkupplung die Kraft variabel auf Vorder- und Hinterachse. Auf Wunsch kann das Fahrzeug auch mit reinem Frontantrieb oder im Modus 4WD Lock, in dem der Drehmomentanteil für die Hinterachse gegenüber der normalen 4WD-Stellung um das 1,5-fache an die Hinterräder verlagert wird, gefahren werden. Letzteres ist vor allem beim Fahren auf nassem und rutschigem Untergrund von Vorteil. Des Weiteren sorgt die elektronische Bremskraftverteilung EBD dafür, dass in Abhängigkeit von Beladungs- und Fahrbahnzustand durch situationsgerechte Verteilung der Bremskraft die vorhandenen Traktionsreserven optimal ausgenutzt werden.
Bei hohem Tempo kräftige Hand gefordert Für den Stadtverkehr und auf der Autobahn reicht der Frontantrieb vollkommen aus. Fährt man allerdings zu schnell in eine enge Kurve, neigt das Fahrzeug zum Untersteuern und die Lenkung erfordert eine präzise und kräftige Hand, um in der Spur zu bleiben. Auf kurvigen Landstraßen empfiehlt sich daher das Umschalten auf den Allradantrieb. Mit der Verteilung der Kraft auf alle vier Räder fährt der Outlander sauberer und sicherer durch Kurven. Dank einer straffen Federung gerät der Siebensitzer trotz seiner Höhe von 1,72 Metern auch in engen Kehren nicht ins Wanken. Für gröbere Geländepassagen ist die Schluckfähigkeit des Fahrwerks aber möglicherweise zu gering.
Zwei Sitzplätze aus dem Nichts Für ein Fahrzeug mit einer Gesamtlänge von nur 4,64 Metern bietet der Outlander ein erstaunliches Platzangebot. In einem Stauraum im Kofferabteil versteckt sich eine dritte Sitzreihe. Bei Bedarf lassen sich mit einigen wenigen, anfänglich etwas umständlichen Handgriffen zwei Notplätze aus dem Nichts zaubern. Sicherlich übersteigt der Komfort der Plätze sechs und sieben den einer Gartenbank nicht wesentlich, aber für die lange Fahrt sind die Sitze aus der Tiefe ohnehin nicht gedacht.
Geteilte Heckklappe Sinn und Zweck der horizontal geteilten Heckklappe erschließen sich uns nicht ganz. Normalerweise öffnet man nur den oberen Teil und muss dann die Gepäckstücke über die relativ hohe Ladekante hieven. Wer es etwas bequemer mag, kann auch den unteren Teil öffnen und erhält gleichzeitig eine Art Ablage mit 200 Kilogramm Tragkraft. Allerdings muss man sich bei schweren Gepäckstücken ziemlich weit nach vorne beugen, um diese im Kofferraum abstellen zu können.
Rückbank klappt automatisch vor Eine pfiffige Detaillösung stellt der automatische Vorklappmechanismus der im Verhältnis 60 zu 40 teilbaren Rückbank dar. Per Knopfdruck können vom Laderaum aus beide Rücksitze nach vorne geklappt werden. Anstatt 541 stehen dann maximal 1.691 Liter Stauraum für beispielsweise große Möbelstücke zur Verfügung.
Durchdachte Serienausstattung Die Serienausstattung der getesteten Instyle-Variante des Outlander ist sehr umfangreich. Von 18-Zoll-Leichtmetallfelgen über ein kühlbares Handschuhfach und ein Audio-System mit Verstärker, Subwoofer und acht Lautsprechern bis hin zu Xenon-Scheinwerfern und einer Bluetooth-Freisprechfunktion ist hier alles ohne Aufpreis an Bord. Hinzu kommen die Lederausstattung mit Sitzheizung vorn und die oben bereits beschriebene dritte Sitzreihe, die sich im Boden des Kofferraums verstauen lässt. Insbesondere durch das beigefarbene Leder wirkt der Innenraum sehr nobel. Einzig und allein ein Navigationssystem vermissen wir in der Serienausstattung.
Ab 28.990 Euro Die reichhaltige Grundausstattung der Top-Variante Instyle treibt selbstverständlich den Preis nach oben. Unser Testwagen kostet stattliche 35.190 Euro. In der günstigen Ausstattungsvariante Inform ist der Outlander für 28.990 Euro zu haben. Die Liste der Extras ist relativ übersichtlich, kein Wunder beim umfangreichen Gesamtpaket des Outlander. So kostet zum Beispiel die Metallic-Lackierung 540 Euro.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb mit zuschaltbarem Allradantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltung |
Motor Bauart: | Dieselmotor |
Hubraum: | 1.968 |
Anzahl Ventile: | 16 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 103 kW (140 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 310 Nm bei 1.750 UPM |
Fazit
Der Mitsubishi Outlander Instyle hat das Zeug zum Verkaufsschlager. Eine ansprechende Optik wurde mit einem pfiffigen Sitzsystem und einer äußerst umfangreichen Serienausstattung kombiniert. Insofern ist der auf den ersten Blick etwas hohe Preis durchaus gerechtfertigt. Wer nicht soviel Geld investieren will, macht einige Abstriche bei der Ausstattung und greift zu einer der günstigeren Varianten. Lediglich der im unteren Drehzahlbereich etwas schwache Diesel-Motor, den Mitsubishi von VW bezieht, trübt das positive Gesamtbild des Siebensitzers etwas.Testwertung
Quelle: auto-news, 2007-01-30
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