Mitsubishi ASX 1.8 DI-D im Test: Outlanders kleiner Bruder
Testbericht
Trebur, 30. April 2010 - Auf dem europäischen Automobilmarkt gibt es kaum noch Segmente mit hohen Zuwächsen. Eine Ausnahme machen die immer beliebter werdenden Kompakt-SUVs. Kein Wunder, dass immer mehr Hersteller entsprechende Fahrzeuge anbieten: Hyundai bringt den ix35, Skoda den Yeti, selbst Dacia möchte mit dem Duster punkten. Ab Juni 2010 betritt ein neuer Herausforderer die Arena: der Mitsubishi ASX. Wir hatten die Gelegenheit, bereits ein Vorserienexemplar unter die Lupe nehmen zu können.
Design mit bekannter Note
Optisch wirkt der Mitsubishi ASX (der seinen Namen einer Studie von 2001 verdankt) wie ein geschrumpfter Outlander. Vor allem in der Frontansicht muss man zweimal hinsehen, um Unterschiede zu finden. Der weit aufgerissene "Jetfighter"-Grill ist bereits von anderen Modellen der Marke bekannt, betonte Radläufe lassen das Fahrzeug stämmig wirken. Insgesamt präsentiert sich der ASX unaufgeregt-sachlich, sinnfreie Designauswüchse sind ihm fremd. Beim Betrachten der Seitenansicht fällt uns der sehr kurze hintere Überhang auf, welcher einen verwandtschaftlichen Hintergrund hat: Obwohl der ASX gut 35 Zentimeter kürzer als der Outlander ist, teilen sich beide Fahrzeuge den gleichen Radstand von 2,67 Meter. Insgesamt stammen 70 Prozent der ASX-Komponenten vom Outlander, lediglich die hintere Bodenstruktur wurde neu entwickelt.
Ein kleiner Großer
Mit einer Länge von 4,29 Meter liegt der ASX geringfügig unter dem Nissan Qashqai und dem Hyundai ix35, der VW Tiguan ist hingegen 13 Zentimeter länger. Trotzdem bietet der Mitsubishi einen sieben Zentimeter längeren Radstand als der VW. Die Konsequenz merken wir beim Öffnen der relativ schmalen hinteren Türen: Im Fond finden Personen bis 1,90 Meter ausreichende Platzverhältnisse vor, lediglich die Kopfstützen lassen sich nicht weit genug hinausziehen. Der Kofferraum liegt mit mindestens 416 Liter auf klassenüblichem Niveau, einzig der größere VW Tiguan bietet mit 470 Liter Volumen deutlich mehr. Praktisch ist beim ASX ein 30 Liter fassendes Staufach unter dem Gepäckraumboden. Außerdem klappen die Rückenlehnen geteilt mitsamt den Gurten zu einer ebenen Fläche um.
Alles im Griff Vom Fahrerplatz aus blicken wir auf ein übersichtliches Cockpit mit leicht verständlichen Bedienelementen. Sehr gut sind die großen Außenspiegel, welche nicht zum Spielball der Designer geworden sind. Je nach Ausstattungsversion beherbergen sie die Seitenblinker. Die im Innenraum verwendeten Kunststoffe sind auch im Vorserienexemplar sauber verarbeitet, lediglich die Qualitätsanmutung könnte etwas höher sein. Empfehlenswert ist die Wahl des Multifunktions-Lederlenkrads und des Lederschaltknaufs. In den einfachen Ausstattungen sind beide Elemente mit einem speckigen Plastik überzogen, welches insbesondere bei wärmeren Temperaturen unangenehm anzufassen ist. Pluspunkte sammeln hingegen die bequemen Sitze mit ausreichender Beinauflage und gutem Seitenhalt. Wenig Freude macht die Sicht nach hinten, eine breite C-Säule und die schmale Heckscheibe machen Parkpiepser fast unabdingbar. Niedrige Verdichtung Zum Marktstart im Juni 2010 steht im ASX zunächst nur ein Selbstzünder mit 1,8 Liter Hubraum bereit, im September 2010 folgt ein preisgünstiger 1,6-Liter-Benziner. Der 150 PS starke Diesel hat es technisch in sich, das Zauberwort heißt MIVEC. Dahinter verbirgt sich die laut Mitsubishi weltweit erste variable Ventilsteuerung im Bereich leichter Dieselmotoren. Maßnahmen wie optimierte Schließzeiten der Einlassventile und der reduzierte Hub eines Einlassventils führen zu einem niedrigen Verdichtungsverhältnis von 14,9:1. Im Fahrbetrieb gefällt das Common-Rail-Aggregat mit seinem elastischen Durchzug ohne spürbares Turboloch, obwohl das maximale Drehmoment von 300 Newtonmeter offiziell erst ab 2.000 Umdrehungen anliegt. Erst bei Geschwindigkeiten oberhalb von 120 km/h mischt sich ein brummiger Unterton in das Laufgeräusch, der aber nicht als störend empfunden wird. Hier wird gespart Bei jedem ASX sind serienmäßig verbrauchsenkende Maßnahmen an Bord. Eine Schaltanzeige mahnt den Fahrer, einen höheren Gang im leichtgängigen Sechsgang-Getriebe des Diesels zu wählen. Hinzu kommt eine Start-Stopp-Automatik, welche auf unserer Tour tadellos funktionierte. An dieser Stelle muss Mitsubishi ein Lob ausgesprochen werden: Was etwa der VW-Konzern in Form von kostenpflichtigen BlueMotion-Technology-Paketen anbietet, gibt es im ASX ohne Aufpreis.
Doppelte Wahl Bei der Zahl der angetriebenen Achsen haben ASX-Kunden die Wahl zwischen Front- und Allradantrieb, allerdings nur beim Selbstzünder, denn der Benziner wird zunächst ausschließlich mit Frontantrieb angeboten. Der Vierradantrieb namens AWC stellt drei Antriebsmodi zur Verfügung: 2WD, 4WD Auto und 4WD LOCK. Im 4WD-Auto-Modus wird das Drehmoment variabel verteilt. Was Fahrwerk und Lenkung angeht, ermöglicht der ASX hohe Kurvengeschwindigkeiten bei geringer Wankneigung, die Lenkung bleibt lediglich um die Mittellage etwas indifferent. Im Vergleich dazu sind bei der reinen Frontantriebsvariante die Antriebseinflüsse in der Lenkung spürbar höher, doch auch hier bedarf es keines übertriebenen Kraftaufwands. Als guter Kompromiss entpuppt sich das Fahrwerk, welches trotz straffer Auslegung genügend Komfort bietet. Attraktives Angebot Ein wesentlicher Faktor, um im Segment der Kompakt-SUVs bestehen zu können, sind die Kosten. Mitsubishi gibt den Verbrauch des Diesel-ASX mit durchschnittlich 5,5 Liter an, die Allradversion genehmigt sich 0,2 Liter mehr. Wie diese Werte in der Praxis aussehen werden, ist aber noch offen. Fest stehen hingegen die Preise, und die sind ein echter Knüller: Bereits in der Basisversion namens Inform sind sieben Airbags, ein ESP, eine Klimaanlage, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, ein CD-Radio mit Aux-Anschluss und vier elektrische Fensterheber serienmäßig. Mit Diesel und Frontantrieb werden 20.990 Euro fällig. Empfehlenswert ist die nächsthöhere Variante Invite: Hier sind eine Klimaautomatik, Multifunktions-Lederlenkrad und Lederschaltknauf, ein Tempomat sowie Regen- und Lichtsensor zum Preis von 22.990 Euro serienmäßig, mit Allradantrieb werden 24.790 Euro verlangt. Damit unterbietet der ASX seine Konkurrenten deutlich: Der Hyundai ix35 2.0 CRDi mit 136 PS startet bei 24.190 Euro (2WD) respektive 25.890 Euro (4WD). Der 150 PS starke Nissan Qashqai 2.0 dCi kostet mit Frontantrieb mindestens 25.890 Euro. Noch teurer wird es im VW-Konzern: 27.590 Euro ruft Skoda für den Yeti 2.0 TDI Ambition 4x4 stolze 27.590 Euro auf, der gleich motorisierte VW Tiguan ist mit Frontantrieb sogar nicht unter 28.175 Euro zu haben. Vielseitig in die Zukunft Für die Zukunft hat Mitsubishi noch einiges im ASX-Köcher: Im September 2010 startet der frontgetriebene 1.6-Benziner mit 117 PS und Fünfgang-Schaltgetriebe. Inklusive ESP, einer Klimaanlage und einem CD-Radio gibt es ihn schon für 18.990 Euro. Ab 2011 kann der Benziner auch mit einer CVT-Automatik kombiniert werden, für den Diesel arbeiten die Ingenieure an der Anpassung des Doppelkupplungsgetriebes namens TC-SST aus dem Outlander. Geplant ist außerdem ein Selbstzünder mit 116 PS. Bis 2012 wird der ASX wie der Outlander auch als entsprechendes Peugeot- und Citroën-Modell auf den Markt kommen, die Zusammenarbeit wurde bereits vereinbart. Im Rahmen dieser Kooperation sind weitere Motor- und Getriebevarianten denkbar, wie man uns verrät.
Alles im Griff Vom Fahrerplatz aus blicken wir auf ein übersichtliches Cockpit mit leicht verständlichen Bedienelementen. Sehr gut sind die großen Außenspiegel, welche nicht zum Spielball der Designer geworden sind. Je nach Ausstattungsversion beherbergen sie die Seitenblinker. Die im Innenraum verwendeten Kunststoffe sind auch im Vorserienexemplar sauber verarbeitet, lediglich die Qualitätsanmutung könnte etwas höher sein. Empfehlenswert ist die Wahl des Multifunktions-Lederlenkrads und des Lederschaltknaufs. In den einfachen Ausstattungen sind beide Elemente mit einem speckigen Plastik überzogen, welches insbesondere bei wärmeren Temperaturen unangenehm anzufassen ist. Pluspunkte sammeln hingegen die bequemen Sitze mit ausreichender Beinauflage und gutem Seitenhalt. Wenig Freude macht die Sicht nach hinten, eine breite C-Säule und die schmale Heckscheibe machen Parkpiepser fast unabdingbar. Niedrige Verdichtung Zum Marktstart im Juni 2010 steht im ASX zunächst nur ein Selbstzünder mit 1,8 Liter Hubraum bereit, im September 2010 folgt ein preisgünstiger 1,6-Liter-Benziner. Der 150 PS starke Diesel hat es technisch in sich, das Zauberwort heißt MIVEC. Dahinter verbirgt sich die laut Mitsubishi weltweit erste variable Ventilsteuerung im Bereich leichter Dieselmotoren. Maßnahmen wie optimierte Schließzeiten der Einlassventile und der reduzierte Hub eines Einlassventils führen zu einem niedrigen Verdichtungsverhältnis von 14,9:1. Im Fahrbetrieb gefällt das Common-Rail-Aggregat mit seinem elastischen Durchzug ohne spürbares Turboloch, obwohl das maximale Drehmoment von 300 Newtonmeter offiziell erst ab 2.000 Umdrehungen anliegt. Erst bei Geschwindigkeiten oberhalb von 120 km/h mischt sich ein brummiger Unterton in das Laufgeräusch, der aber nicht als störend empfunden wird. Hier wird gespart Bei jedem ASX sind serienmäßig verbrauchsenkende Maßnahmen an Bord. Eine Schaltanzeige mahnt den Fahrer, einen höheren Gang im leichtgängigen Sechsgang-Getriebe des Diesels zu wählen. Hinzu kommt eine Start-Stopp-Automatik, welche auf unserer Tour tadellos funktionierte. An dieser Stelle muss Mitsubishi ein Lob ausgesprochen werden: Was etwa der VW-Konzern in Form von kostenpflichtigen BlueMotion-Technology-Paketen anbietet, gibt es im ASX ohne Aufpreis.
Doppelte Wahl Bei der Zahl der angetriebenen Achsen haben ASX-Kunden die Wahl zwischen Front- und Allradantrieb, allerdings nur beim Selbstzünder, denn der Benziner wird zunächst ausschließlich mit Frontantrieb angeboten. Der Vierradantrieb namens AWC stellt drei Antriebsmodi zur Verfügung: 2WD, 4WD Auto und 4WD LOCK. Im 4WD-Auto-Modus wird das Drehmoment variabel verteilt. Was Fahrwerk und Lenkung angeht, ermöglicht der ASX hohe Kurvengeschwindigkeiten bei geringer Wankneigung, die Lenkung bleibt lediglich um die Mittellage etwas indifferent. Im Vergleich dazu sind bei der reinen Frontantriebsvariante die Antriebseinflüsse in der Lenkung spürbar höher, doch auch hier bedarf es keines übertriebenen Kraftaufwands. Als guter Kompromiss entpuppt sich das Fahrwerk, welches trotz straffer Auslegung genügend Komfort bietet. Attraktives Angebot Ein wesentlicher Faktor, um im Segment der Kompakt-SUVs bestehen zu können, sind die Kosten. Mitsubishi gibt den Verbrauch des Diesel-ASX mit durchschnittlich 5,5 Liter an, die Allradversion genehmigt sich 0,2 Liter mehr. Wie diese Werte in der Praxis aussehen werden, ist aber noch offen. Fest stehen hingegen die Preise, und die sind ein echter Knüller: Bereits in der Basisversion namens Inform sind sieben Airbags, ein ESP, eine Klimaanlage, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, ein CD-Radio mit Aux-Anschluss und vier elektrische Fensterheber serienmäßig. Mit Diesel und Frontantrieb werden 20.990 Euro fällig. Empfehlenswert ist die nächsthöhere Variante Invite: Hier sind eine Klimaautomatik, Multifunktions-Lederlenkrad und Lederschaltknauf, ein Tempomat sowie Regen- und Lichtsensor zum Preis von 22.990 Euro serienmäßig, mit Allradantrieb werden 24.790 Euro verlangt. Damit unterbietet der ASX seine Konkurrenten deutlich: Der Hyundai ix35 2.0 CRDi mit 136 PS startet bei 24.190 Euro (2WD) respektive 25.890 Euro (4WD). Der 150 PS starke Nissan Qashqai 2.0 dCi kostet mit Frontantrieb mindestens 25.890 Euro. Noch teurer wird es im VW-Konzern: 27.590 Euro ruft Skoda für den Yeti 2.0 TDI Ambition 4x4 stolze 27.590 Euro auf, der gleich motorisierte VW Tiguan ist mit Frontantrieb sogar nicht unter 28.175 Euro zu haben. Vielseitig in die Zukunft Für die Zukunft hat Mitsubishi noch einiges im ASX-Köcher: Im September 2010 startet der frontgetriebene 1.6-Benziner mit 117 PS und Fünfgang-Schaltgetriebe. Inklusive ESP, einer Klimaanlage und einem CD-Radio gibt es ihn schon für 18.990 Euro. Ab 2011 kann der Benziner auch mit einer CVT-Automatik kombiniert werden, für den Diesel arbeiten die Ingenieure an der Anpassung des Doppelkupplungsgetriebes namens TC-SST aus dem Outlander. Geplant ist außerdem ein Selbstzünder mit 116 PS. Bis 2012 wird der ASX wie der Outlander auch als entsprechendes Peugeot- und Citroën-Modell auf den Markt kommen, die Zusammenarbeit wurde bereits vereinbart. Im Rahmen dieser Kooperation sind weitere Motor- und Getriebevarianten denkbar, wie man uns verrät.
Technische Daten
Antrieb: | Allradantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Diesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung und variabler Ventilsteuerung |
Hubraum: | 1.798 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 110 kW (150 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 300 Nm bei 2.000 - 3.000 UPM |
Preis
Neupreis: 24.790 € (Stand: April 2010)Fazit
Der Mitsubishi ASX bietet beste Voraussetzungen, um ein Verkaufserfolg zu werden. Dazu zählen der laufruhige und elastische Motor, das gute Platzangebot und an erster Stelle das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis. Kritikpunkte betreffen die Materialauswahl im Cockpit und die schlechte Sicht nach hinten, zudem würden wir uns schon jetzt ein Automatikgetriebe wünschen. Unter dem Strich steht aber eins fest: Freunde des Kompakt-SUVs sollten den Mitsubishi ASX auf der Rechnung haben.Testwertung
Quelle: auto-news, 2010-04-30
Getestete Modelle
Ähnliche Testberichte
Autoplenum, 2019-02-12
Mitsubishi ASX - Noch ein Lifting für den SUV-VeteranGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2017-04-08
Test: Mitsubishi ASX 1.6 DI-D 4WD - AnsichtssacheGanzen Testbericht lesen
auto-news, 2016-10-19
Gelifteter Mitsubishi ASX im Test mit technischen Daten u...Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2016-10-17
Fahrbericht: Mitsubishi ASX - Jetzt mit FamiliengesichtGanzen Testbericht lesen
auto-reporter.net, 2013-09-16
Test: Mitsubishi ASX – Kompakter Crossover mit vielen Stä...Ganzen Testbericht lesen