Chrysler 300C Touring SRT8 im Test: Schöner Kombi mit Monstermotor
Testbericht
Haar, 17. August 2007 Luxus ist so relativ. Der brasilianische Bauer zieht den Docht aus seiner Ölfunzel zwei Millimeter weiter heraus, damit es in seiner Hütte etwas heller wird, und nennt es puren Luxus. Bei uns ist elektrisches Licht selbstverständlich. Und während der südamerikanische Bauer seinen Esel reitet, schüttelt bei uns so mancher den Kopf über ein Auto, dessen Sitze keine Massagefunktion besitzen. Und damit sind wir bei unserem Testwagen. Der Chrysler 300C Touring SRT8 kann so etwas nämlich nicht bieten anders als die Mercedes S-Klasse aus dem gleichen Konzern. Dennoch würden wir den SRT8 als luxuriösen Kombi bezeichnen. Wie gesagt: Luxus ist relativ.
Imposanter Auftritt
Aber beginnen wir beim Anfang. Gleich am ersten Testtag fiel uns auf, wie sich Passanten nach dem 300C umdrehten. Und imposant ist das Fünfmeterschiff wirklich, mit seinem riesigen Grill und den serienmäßigen 20-Zoll-Rädern. Und wenn wir mit dem Auto durch kleine Nebenstraßen glitten, geriet noch die jämmerlichste Versorgungsfahrt zum Auftritt. Mit dem 300C Touring SRT8 parkt man nicht, man fährt vor. Ebenso imposant wie er aussieht, klingt er auch: Schon wenn man nur den Zündschlüssel dreht, braust der 6,1-Liter-V8 gewaltig auf.
Vorsicht mit dem Gaspedal
Doch ist man als Normalverdiener gut beraten, das Gaspedal nur vorsichtig zu bedienen. Innerorts schaffen es nur Sparfüchse, mit dem 430-PS-Motor unter 19 Liter Spritverbrauch je 100 Kilometer zu bleiben. Und das sind immer noch zwei Liter weniger, als der Hersteller für den innerörtlichen Verbrauch angibt. Außerorts schafften wir mithilfe des serienmäßigen Tempomats und viel Geduld 13 Liter der Hersteller gibt rund einen Liter mehr an.
Sparsam ist er nicht Insgesamt verbrauchten wir bei unseren Testfahrten 14,1 Liter auf 100 Kilometer, was genau dem Herstellerverbrauch entspricht. Zum Vergleich: Das Mercedes E 500 T-Modell benötigt laut Hersteller nur 11,8 Liter. Sparsam ist der Chrysler also wirklich nicht. Dazu kommt noch, dass er partout Super Plus braucht. Wer Super oder gar Normal tankt, riskiert auf lange Sicht Motorschäden. Dafür sind Fahrleistungen wie bei einem Porsche drin. In kaum mehr als fünf Sekunden sprintet man auf 100 km/h und erreicht bis zu 265 km/h. Durchdrehende Räder sind dennoch nicht zu befürchten, denn der Hecktriebler wiegt runde zwei Tonnen und drückt damit die Räder ordentlich auf den Asphalt. Doch trotz der Fahrleistungen ein Sportwagen ist der 300C Touring natürlich nicht, sondern ein überragend motorisierter, luxuriöser Kombi.
Luxus ist relativ Luxuriös, sagen wir. Der Mercedes-Fahrer schüttelt darüber den Kopf. Er ist eine Sieben-Gang-Automatik gewöhnt, wo Chrysler nur fünf Gänge bietet. Und wie gesagt, die elektrische Po-Massage gibt es nicht. Es ist eben eine Frage der Standards. Wir haben weder das Eine noch das Andere vermisst. Die fünfstufige Automatik arbeitet wenn man nicht gerade mit Hightech-Getrieben wie der 7G-Tronic von Mercedes vergleicht unauffällig und effizient. Und auch sonst bietet der 300C dem Fahrer alles, was er braucht. Bequeme Sitze mit hervorragendem Seitenhalt zum Beispiel, und einen edlen Innenraum. Und das serienmäßige Sportfahrwerk ist beileibe nicht unkultiviert, auch wenn es Unebenheiten manchmal ungefiltert an die Insassen weiterleitet. Großes Ladevolumen Auch praktisch ist der Kombi. Auf den Fondsitzen reisen selbst Große komfortabel, und wer viel transportieren muss, kommt mit 630 bis 1.602 Liter Kofferraum voll auf seine Kosten. Die beim Stauvolumen vorbildliche E-Klasse bietet als Kombi allerdings mit 690 bis 1.950 Liter noch mehr Platz, obwohl der Mercedes etwas kürzer ist. Wenn man die Transporttalente des 300C Touring braucht, sollte man auf keinen Fall den Subwoofer ordern, der in unserem Chrysler installiert war. Das Riesending sitzt nämlich hinter den Rücksitzen und verhindert das Umlegen der Möbel.
Im Ganzen empfehlenswert Der 300C Touring ist im Ganzen ein empfehlenswertes Auto: tolle Optik, viel Laderaum und guter Fahrkomfort. Den Motor der SRT8-Version jedoch kann man keinem normal verdienenden Mitteleuropäer zumuten. Ein 6,1-Liter-V8 braucht Unmengen an Sprit. Ein Diesel wie der im gleichen Fahrzeug angebotene Dreiliter-V6 wäre angemessen. Der ist zwar nicht so flott, verbraucht aber nur 8,3 Liter Sprit auf 100 Kilometer. Und während der SRT8-Kombi 60.490 Euro kostet, zahlt man für den Diesel nur 41.990 Euro. Dennoch ist auch der SRT8 günstig, wenn man mit Mercedes-Modellen vergleicht. Ein E 500 T-Modell mit 388 PS ist runde zehn Prozent teuerer. Die Serienausstattung des SRT8 ist dennoch umfangreicher als bei Mercedes. Sie umfasst nicht nur eine Klimaautomatik, 20-Zoll-Alufelgen, einen Sechsfach-CD-Wechsler, eine Scheibenwischer- und Scheinwerferautomatik sowie Xenonlicht, sondern sogar die Metallic-Lackierung und elektrisch einstellbare Vordersitze. Da kommt die Mercedes E-Klasse nicht mit. Dem Chrysler fehlen jedoch Seitenairbags oder auch das Presafe-Sicherheitssystem.
Sparsam ist er nicht Insgesamt verbrauchten wir bei unseren Testfahrten 14,1 Liter auf 100 Kilometer, was genau dem Herstellerverbrauch entspricht. Zum Vergleich: Das Mercedes E 500 T-Modell benötigt laut Hersteller nur 11,8 Liter. Sparsam ist der Chrysler also wirklich nicht. Dazu kommt noch, dass er partout Super Plus braucht. Wer Super oder gar Normal tankt, riskiert auf lange Sicht Motorschäden. Dafür sind Fahrleistungen wie bei einem Porsche drin. In kaum mehr als fünf Sekunden sprintet man auf 100 km/h und erreicht bis zu 265 km/h. Durchdrehende Räder sind dennoch nicht zu befürchten, denn der Hecktriebler wiegt runde zwei Tonnen und drückt damit die Räder ordentlich auf den Asphalt. Doch trotz der Fahrleistungen ein Sportwagen ist der 300C Touring natürlich nicht, sondern ein überragend motorisierter, luxuriöser Kombi.
Luxus ist relativ Luxuriös, sagen wir. Der Mercedes-Fahrer schüttelt darüber den Kopf. Er ist eine Sieben-Gang-Automatik gewöhnt, wo Chrysler nur fünf Gänge bietet. Und wie gesagt, die elektrische Po-Massage gibt es nicht. Es ist eben eine Frage der Standards. Wir haben weder das Eine noch das Andere vermisst. Die fünfstufige Automatik arbeitet wenn man nicht gerade mit Hightech-Getrieben wie der 7G-Tronic von Mercedes vergleicht unauffällig und effizient. Und auch sonst bietet der 300C dem Fahrer alles, was er braucht. Bequeme Sitze mit hervorragendem Seitenhalt zum Beispiel, und einen edlen Innenraum. Und das serienmäßige Sportfahrwerk ist beileibe nicht unkultiviert, auch wenn es Unebenheiten manchmal ungefiltert an die Insassen weiterleitet. Großes Ladevolumen Auch praktisch ist der Kombi. Auf den Fondsitzen reisen selbst Große komfortabel, und wer viel transportieren muss, kommt mit 630 bis 1.602 Liter Kofferraum voll auf seine Kosten. Die beim Stauvolumen vorbildliche E-Klasse bietet als Kombi allerdings mit 690 bis 1.950 Liter noch mehr Platz, obwohl der Mercedes etwas kürzer ist. Wenn man die Transporttalente des 300C Touring braucht, sollte man auf keinen Fall den Subwoofer ordern, der in unserem Chrysler installiert war. Das Riesending sitzt nämlich hinter den Rücksitzen und verhindert das Umlegen der Möbel.
Im Ganzen empfehlenswert Der 300C Touring ist im Ganzen ein empfehlenswertes Auto: tolle Optik, viel Laderaum und guter Fahrkomfort. Den Motor der SRT8-Version jedoch kann man keinem normal verdienenden Mitteleuropäer zumuten. Ein 6,1-Liter-V8 braucht Unmengen an Sprit. Ein Diesel wie der im gleichen Fahrzeug angebotene Dreiliter-V6 wäre angemessen. Der ist zwar nicht so flott, verbraucht aber nur 8,3 Liter Sprit auf 100 Kilometer. Und während der SRT8-Kombi 60.490 Euro kostet, zahlt man für den Diesel nur 41.990 Euro. Dennoch ist auch der SRT8 günstig, wenn man mit Mercedes-Modellen vergleicht. Ein E 500 T-Modell mit 388 PS ist runde zehn Prozent teuerer. Die Serienausstattung des SRT8 ist dennoch umfangreicher als bei Mercedes. Sie umfasst nicht nur eine Klimaautomatik, 20-Zoll-Alufelgen, einen Sechsfach-CD-Wechsler, eine Scheibenwischer- und Scheinwerferautomatik sowie Xenonlicht, sondern sogar die Metallic-Lackierung und elektrisch einstellbare Vordersitze. Da kommt die Mercedes E-Klasse nicht mit. Dem Chrysler fehlen jedoch Seitenairbags oder auch das Presafe-Sicherheitssystem.
Technische Daten
Antrieb: | Heckantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 5 |
Getriebe: | Automatik |
Motor Bauart: | Otto-V-Motor, längs, Multipoint-Einspritzung |
Hubraum: | 6.063 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 8 |
Leistung: | 317 kW (430 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 569 Nm bei 4.600 UPM |
Preis
Neupreis: 60.490 €Fazit
Den Chrysler 300C Touring können wir nur empfehlen. In der oberen Mittelklasse ist er ein günstiges Angebot bei Mercedes zahlt man für vergleichbare Autos deutlich mehr. Außerdem gefällt uns die Optik. Protzig, sagen manche. Aber wir mögen dieses unverwechselbare Auto. Der 300C ist allerdings nicht gerade ein Fahrzeug für Leute, die das Understatement lieben. Ebenso aus dem Rahmen wie die Optik fällt der SRT8-Motor. Er ist für dieses Fahrzeug schlicht überdimensioniert. Die Sprit saufenden 430 PS braucht man nicht, denn der 300C Touring ist fürs Dahingleiten geboren, nicht fürs Sprinten. Der angebotene Diesel wäre da viel angemessener. Ein Auto für jeden Tag ist die SRT8-Version also nicht. Ansonsten ist der Kombi ein echtes Transporttalent. Ergo: ein empfehlenswertes Auto, nur nicht mit diesem Motor.
Testwertung
Quelle: auto-news, 2007-07-20
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