Testbericht
17. Juli 2011
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass schon der Dieselmotor im Jaguar ein salonfähiger Antrieb ist. Die britische Traditionsmarke mit ihrer indischen Mutter Tata Motors erkannte bereits früh, dass man auf dem europäischen Markt ohne einen Dieselmotor nicht konkurrenzfähig arbeiten kann. Doch muss es unbedingt ein V6-Diesel sein? Downsizing ist ein populäres wie auch attraktives Thema, das neben dem Benzinmotor ebenso den Diesel betrifft. Da wundert es nicht, dass Jaguar den bewährten 2,2-Liter Vierzylinder Turbodiesel in den XF einbaut und sich hier als eine äußerst interessante Alternative zu etablierten Wettbewerbern anbietet.
Heute liegt Jaguar ringend um die Gunst der Käufer gut im Rennen. „Die weltweit positiven Verkaufszahlen sind ein Beleg für das große Vertrauen, dass die Kunden in unsere Marken und unsere Produkte setzen. Wir haben ehrgeizige Pläne für den Ausbau unserer Geschäfte. Mit neuen Modellen, modernen Antrieben und innovativen Technologien wollen wir dafür sorgen, dass die Nachfrage weiter zunimmt,“ erläutert Jaguar Vertriebschef Phil Popham. Mittelfristig soll das aus drei Baureihen bestehende Jaguar Modellangebot (XF, XJ, XK) erweitert werden. Bereits auf der IAA im September 2011 soll eine Studie einen ersten Ausblick geben – und für 2012 wird in Branchenkreise über eine elegante Kombiversion des XF gesprochen.
Konkurrenzfähig ist nur der Hersteller, der auf dem hieß umkämpften Markt eine breite Modellvielfalt anbieten kann. Dennoch will sich Jaguar nicht mit einer übertriebenen Modellflut profilieren. Vielmehr stehen im Fokus des Interesses eine zielgenaue Modellpolitik, qualitativ hochwertige Produkte mit einer attraktiven Preisgestaltung. Der Erfolg aus dem vergangenen Jahr war für Jaguar auf dem deutschen Markt kein Strohfeuer. „Die Marke legt weiter zu und liegt im Trend. Dies stimmt uns zuversichtlich für den weiteren Verlauf des Jahres,“ sagt Peter Modelhart, Geschäftsführer von Jaguar und Land Rover in Deutschland. Auch der neue Jaguar XF 2.2 D (ab 44.900 Euro) wird beträchtlich am Erfolg der britischen Marke teilnehmen. So beträgt der Dieselanteil im Segment des XF rund 50 Prozent. Neben dem 2,2-Liter Vierzylinder-Turbodiesel (190 PS/140 kW) bleiben weiterhin der 3,0-Liter V6-Turbodiesel im Angebot, der wahlweise mit 240 PS (177 kW) und 275 PS (202 kW) geordert werden kann. Die neue Achtstufen-Automatik von ZF und ein Start-Stopp-System gehören in Verbindung mit allen Dieselaggregaten zur Serienausstattung.
Die Preisdifferenz zwischen dem Vierzylinder-Diesel und dem kleinen V6-Diesel beträgt 5.000 Euro. Nach einer ersten Ausfahrt mit dem XF 2.2 D kann man die Meinung vertreten, dass wer nicht unbedingt das Prestige eines V6 erleben möchte, der Vierzylinder völlig ausreicht. Dies betrifft seine Leistungsentfaltung und insbesondere seine Effizienz. Das maximale Drehmoment von 450 Nm sorgt für eine kraftvolle Fortbewegung, die bei der Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h endet und mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,4 Liter auf 100 km (CO2-Emissionen 149 g/km) erfreut. Jaguar hat erst kürzlich bewiesen, dass der neue XF 2.2 D mit einer Tankfüllung vom Produktionswerk Castle Bromwich in Birmingham bis nach München fährt. Die unabhängigen Testfahrer benötigten nur 64 Liter Diesel-Kraftstoff, dies entspricht einen Verbrauch von 4,9 Liter auf 100 km. Aber hier sollte später die einige Erfahrung im Diesel-XF überzeugen. (Auto-Reporter.NET/Peter Hartmann)
Quelle: auto-reporter.net, 2011-07-17