Peugeot 107 im Test: Gut gebrüllt, kleiner Löwe!
Gutes Raumangebot Angenehm überrascht waren wir vom Platzangebot im 107. Zwar müssen Fahrer ab 1,85 Meter die Beine etwas anwinkeln, doch nicht in unangenehmer Art und Weise. Wie auch der Beifahrer sitzt man auf anständigen Möbeln, die sogar etwas Seitenhalt bieten. Diesen gibt es auf der Rückbank nicht, aber dafür lassen sich dort die Kopfstützen ausreichend weit hinausziehen. Sofern davor keine Basketballer-Statur sitzt, ist man auch als Hinterbänkler mit anständiger Beinfreiheit untergebracht. Längere Strecken stellen kein Problem dar, sofern man am Gepäck spart. Der Kofferraum fällt im Normalzustand mit 130 Liter ziemlich knapp aus. Zur Ehrenrettung des Peugeot muss aber auf die geringe Außenlänge hingewiesen werden, zudem sitzen die Fondpassagiere durch den Radstand von erstaunlichen 2,34 Meter bereits am äußeren Ende der Karosserie. Für mehr Stauraum lässt sich die Rücklehne einfach umklappen, bei den höheren Versionen sogar geteilt. Zwar bleibt eine Stufe bestehen, doch für den täglichen Betrieb ergeben sich so echte Vorteile. Zum Sprung bereit Beim Blick in die Papiere entstehen leise Zweifel, ob der 107 es schafft, unsere Drei-Personen-Fuhre in Fahrt zu bringen: Zu Buche stehen 68 PS aus 998 Kubikzentimeter Hubraum und drei Zylindern. Allerdings beträgt das Leergewicht nur 865 Kilogramm. Nach dem Motorstart empfängt uns zunächst ein rauer Dreizylindersound, der beim Gasgeben in ein Knurren übergeht, welches man nach einiger Zeit als durchaus sportlich empfindet. Mit zu diesem Eindruck trägt der gute Antritt bei, den der 107 zeigt. Speziell in der Stadt wuselt der Kleine flink von Ampel zu Ampel. Dabei sollte nicht an Drehzahl gespart werden, weil erst bei 3.600 Umdrehungen das maximale Drehmoment von 93 Newtonmeter anliegt. Zudem wurde das Getriebe lang übersetzt, sodass man selbst bei Tempo 80 noch im vierten Gang unterwegs sein kann, ohne Hörschäden befürchten zu müssen. Einziger Nachteil der Abstufung: An Steigungen muss zurückgeschaltet werden. Die Schaltung gibt sich etwas unpräzise, aber leichtgängig. Einzige Ausnahme ist der Rückwärtsgang, der sich bisweilen nur mit Nachdruck zum Einrasten überreden lässt. Manierlicher Komfort Das Geräuschniveau im 107 überrascht: Bei Tempo 120 im fünften Gang ist eine Unterhaltung in normaler Lautstärke möglich. Maximal sind rund 160 Sachen drin, doch dann werden die Windeinflüsse deutlich in der Lenkung spürbar. Das Fahrwerk zeigt sich trotz unvermeidlicher kurzer Federwege gut abgestimmt, nur deutliche Unebenheiten dringen nach innen durch. Dafür lässt sich der Peugeot mit der präzisen Lenkung recht flink um die Ecken treiben.
Sparsam, aber kein Preisbrecher Beim Verbrauch schlägt die Stunde des 107: Das Werk gibt 4,5 Liter pro 100 Kilometer im Durchschnitt an, während unseres Tests genehmigte sich der kleine Löwe akzeptable 5,2 Liter. Als Dreitürer in der Ausstattung Filou kostet der Peugeot 10.350 Euro. Hinzu kommen noch 420 Euro für das ESP sowie 1.390 Euro für Kopfairbags, eine Klimaanlage und ein Radio, womit sich der Preis auf 12.160 Euro summiert. Der praktisch baugleiche Citroën kostet mit derselben Ausstattung nur vierzig Euro mehr. Der Dritte im Trio, der Toyota Aygo, kostet in der "Cool"-Version mit ESP, Klima und Radio nur 11.770 Euro, muss aber ohne einen Drehzahlmesser und Kopfairbags auskommen. Eine interessante Alternative ist der nur fünftürig erhältliche Suzuki Alto. Bei gleicher Ausstattung wie der 107 ist er schon für 10.900 Euro erhältlich. Allerdings gilt für alle Kleinstwagen, dass in diesem preisbewussten Segment Händlerrabatte eine große Rolle spielen, weshalb unbedingt verglichen werden sollte.
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 5 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Reihen-Benzinmotor |
Hubraum: | 998 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 3 |
Leistung: | 50 kW (68 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 93 Nm bei 3.600 UPM |
Quelle: auto-news, 2009-12-08
auto-reporter.net, 2011-07-28
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