Fahrbericht: VW Polo GTI Cup Edition - Der kleine Wilde
Testbericht
Ein VW Polo mit serienmäßig mehr Kraft unter der Haube als ein ausgewachsener Mercedes C 200 Kompressor? Oder ein BMW 523i? Gibt´s. Jetzt. Polo GTI Cup Edition heißt der heiße kleine Wilde aus Wolfsburg.
Vor 30 Jahren sorgte ein VW Golf mit 110 PS für Aufruhr im Establishment der Sportwagenfahrer. Heute würde die einst starke Leistung des legendären GTI nur noch für ein müdes Lächeln sorgen. Kein Wunder: Selbst den kleinen Bruder des Golf GTI gibt es mittlerweile mit fast der doppelten Leistung - 180 PS stemmt der neue Polo GTI Cup Edition auf die Antriebsräder.
Das starke Stück ist technisch und optisch abgeleitet von den Flitzern des "ADAC Volkswagen Polo Cup". Und weil der öffentliche Straßenraum im Gegensatz zur Rennserie in Sachen Leistung nicht limitiert ist, haben die Entwickler der Volkswagen Individual GmbH noch einmal 30 PS mehr in die 1781 cm³ Hubraum des FSI-Motors aus dem "normalen" Polo GTI gepackt. Macht 132 kW/180 PS. Und ein Drehmoment von 235 Newtonmeter, die über den ganzen Bereich zwischen 2000 und 5000 U/min anliegen. Mächtig viel Holz also für 1190 Kilogramm Auto (Leergewicht). Jedes Pferdchen ist nur für die Fortbewegung von 6,6 Kilo zuständig. Entsprechend satt lesen sich die Leistungsdaten: In 7,5 Sekunden jagt der kleine Feger aus dem Stand auf Tempo 100, erst bei 225 km/h ist Schluss mit Vortrieb.
Im Motor sorgt ein Ladeluftkühler dafür, dass die Temperatur der angesaugten Luft reduziert wird und so der Füllungsgrad in den vier Brennräumen steigt - der Wirkungsgrad der Verbrennung steigt entsprechend. Zwei obenliegende Nockenwellen und fünf Ventile pro Zylinder sorgen für einen schnellen Gasaustausch. Angeblich steigert das zwar die Leistung, kaum aber den Durst: VW gibt den Durchschnittsverbrauch auf 100 km mit 7,9 Liter an. SuperPlus, versteht sich.
Aber so imposant sich schon die Zahlen lesen - richtig Spaß macht der "stärkste Polo aller Zeiten" (VW-Eigenwerbung), wenn man drin sitzt und ihn von der Leine lässt. Auf dem 3,6 Kilometer langen Rundkurs im Motorpark Oschersleben zum Beispiel. Da darf der quirlige Polo auf Kurvenjagd, ohne sich um Gegenverkehr, Lärmschutz (satter Sound) und Tempo 30-Zonen kümmern zu müssen. Und er macht richtig Spaß. Nicht nur, weil die 180 PS für eine muntere Beschleunigung aus den Kurven heraus sorgen.
Auch das schon im "zivilen" Polo sehr gute und hier um eineinhalb Zentimeter tiefer gelegte und straffere Sportfahrwerk sowie die 17-Zoll-Räder mit Niederquerschnittreifen sorgen für eine präzise Ideallinie. Wenn hier die Pylonen fliegen, ist sicher nicht der Polo schuld. Schon das stamme Einbremsen vor der Kurve besorgen rot lackierte und standfeste Bremsen: Vorne mit innenbelüfteten 312-mm-Scheiben (24 mm mehr als beim 150-PS-GTI) und hinten mit 232-mm-Scheiben.
Auch optisch folgt der Cup Edition weitgehend der Rennserie. Abgesehen von den vorderen Kotflügeln und den Schwellern übernimmt er sämtliche Karosserieteile bis hin zu dem dreiteiligen Dachspoiler. Die vorderen Stoßfänger reichen weit nach unten und weisen neben der GTI-typischen Wabenstruktur im oberen Kühlergrill drei weitere große Lufteinlässe auf. Sie sollen den Temperaturhaushalt des Turbomotors verbessern - und verleihen dem Polo ganz nebenbei - aber sicher nicht unerwünscht - eine dynamisch-aggressive Optik.
Aus dem Motorsport stammt auch die Gestaltung der Heckpartie. Der Stoßfänger zeigt links und rechts vor den Rädern prägnante Öffnungen. Dazu kommen ein verchromtes Doppelendrohr und der bis in die C-Säulen reichende Dachkantenspoiler mit seinen zwei Luftleitelementen. Innen unterscheidet sich der Cup Edition nicht vom normalen GTI-Polo: Gute Sitze, vorne reichlich Platz, übersichtlich und intuitiv instrumentiert, ordentlich verarbeitet. Alltagstauglich.
In Oschersleben merkt man auch und vor allem im Vergleich mit den Originalen aus der Rennserie: Der Polo GTI Cup Edition ist ein angenehm flotter Sport-, aber eben doch kein Rennwagen. Er ist auch ein schmuckes und kompaktes Auto. Ambitionierte Kunden, die Wert legen auf ausgezeichnete Fahrleistungen und gutes Handling im Alltag, aber denen ein Golf GTI schon zu groß und zu schwer geraten ist, werden mit dem Polo GTI Cup Edition sicher viel Freude haben. Und denen wird auch der nicht ganz unbescheidene Preis von 22.425 Euro wenig am Spaß verderben.
Vor 30 Jahren sorgte ein VW Golf mit 110 PS für Aufruhr im Establishment der Sportwagenfahrer. Heute würde die einst starke Leistung des legendären GTI nur noch für ein müdes Lächeln sorgen. Kein Wunder: Selbst den kleinen Bruder des Golf GTI gibt es mittlerweile mit fast der doppelten Leistung - 180 PS stemmt der neue Polo GTI Cup Edition auf die Antriebsräder.
Das starke Stück ist technisch und optisch abgeleitet von den Flitzern des "ADAC Volkswagen Polo Cup". Und weil der öffentliche Straßenraum im Gegensatz zur Rennserie in Sachen Leistung nicht limitiert ist, haben die Entwickler der Volkswagen Individual GmbH noch einmal 30 PS mehr in die 1781 cm³ Hubraum des FSI-Motors aus dem "normalen" Polo GTI gepackt. Macht 132 kW/180 PS. Und ein Drehmoment von 235 Newtonmeter, die über den ganzen Bereich zwischen 2000 und 5000 U/min anliegen. Mächtig viel Holz also für 1190 Kilogramm Auto (Leergewicht). Jedes Pferdchen ist nur für die Fortbewegung von 6,6 Kilo zuständig. Entsprechend satt lesen sich die Leistungsdaten: In 7,5 Sekunden jagt der kleine Feger aus dem Stand auf Tempo 100, erst bei 225 km/h ist Schluss mit Vortrieb.
Im Motor sorgt ein Ladeluftkühler dafür, dass die Temperatur der angesaugten Luft reduziert wird und so der Füllungsgrad in den vier Brennräumen steigt - der Wirkungsgrad der Verbrennung steigt entsprechend. Zwei obenliegende Nockenwellen und fünf Ventile pro Zylinder sorgen für einen schnellen Gasaustausch. Angeblich steigert das zwar die Leistung, kaum aber den Durst: VW gibt den Durchschnittsverbrauch auf 100 km mit 7,9 Liter an. SuperPlus, versteht sich.
Aber so imposant sich schon die Zahlen lesen - richtig Spaß macht der "stärkste Polo aller Zeiten" (VW-Eigenwerbung), wenn man drin sitzt und ihn von der Leine lässt. Auf dem 3,6 Kilometer langen Rundkurs im Motorpark Oschersleben zum Beispiel. Da darf der quirlige Polo auf Kurvenjagd, ohne sich um Gegenverkehr, Lärmschutz (satter Sound) und Tempo 30-Zonen kümmern zu müssen. Und er macht richtig Spaß. Nicht nur, weil die 180 PS für eine muntere Beschleunigung aus den Kurven heraus sorgen.
Auch das schon im "zivilen" Polo sehr gute und hier um eineinhalb Zentimeter tiefer gelegte und straffere Sportfahrwerk sowie die 17-Zoll-Räder mit Niederquerschnittreifen sorgen für eine präzise Ideallinie. Wenn hier die Pylonen fliegen, ist sicher nicht der Polo schuld. Schon das stamme Einbremsen vor der Kurve besorgen rot lackierte und standfeste Bremsen: Vorne mit innenbelüfteten 312-mm-Scheiben (24 mm mehr als beim 150-PS-GTI) und hinten mit 232-mm-Scheiben.
Auch optisch folgt der Cup Edition weitgehend der Rennserie. Abgesehen von den vorderen Kotflügeln und den Schwellern übernimmt er sämtliche Karosserieteile bis hin zu dem dreiteiligen Dachspoiler. Die vorderen Stoßfänger reichen weit nach unten und weisen neben der GTI-typischen Wabenstruktur im oberen Kühlergrill drei weitere große Lufteinlässe auf. Sie sollen den Temperaturhaushalt des Turbomotors verbessern - und verleihen dem Polo ganz nebenbei - aber sicher nicht unerwünscht - eine dynamisch-aggressive Optik.
Aus dem Motorsport stammt auch die Gestaltung der Heckpartie. Der Stoßfänger zeigt links und rechts vor den Rädern prägnante Öffnungen. Dazu kommen ein verchromtes Doppelendrohr und der bis in die C-Säulen reichende Dachkantenspoiler mit seinen zwei Luftleitelementen. Innen unterscheidet sich der Cup Edition nicht vom normalen GTI-Polo: Gute Sitze, vorne reichlich Platz, übersichtlich und intuitiv instrumentiert, ordentlich verarbeitet. Alltagstauglich.
In Oschersleben merkt man auch und vor allem im Vergleich mit den Originalen aus der Rennserie: Der Polo GTI Cup Edition ist ein angenehm flotter Sport-, aber eben doch kein Rennwagen. Er ist auch ein schmuckes und kompaktes Auto. Ambitionierte Kunden, die Wert legen auf ausgezeichnete Fahrleistungen und gutes Handling im Alltag, aber denen ein Golf GTI schon zu groß und zu schwer geraten ist, werden mit dem Polo GTI Cup Edition sicher viel Freude haben. Und denen wird auch der nicht ganz unbescheidene Preis von 22.425 Euro wenig am Spaß verderben.
Quelle: Autoplenum, 2008-04-11
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