Fahrbericht: Mercedes-Benz E 250 Coupé - In der Ruhe liegt die Kraft
Testbericht
Ein Mercedes-Coupé aus pflegender Rentnerhand ist für Youngtimer-Fans oft der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Die Neuausgabe auf E-Klasse-Basis bringt mehr Dynamik und Esprit, bleibt aber vor allem eins: gemütlich.
Ob Ponton-Benz, W124 oder CL: Die großen Mercedes-Coupés waren schon immer elegante Traumwagen - doch auch mit einer gewissen Behäbigkeit behaftet. Mit dem neuen Coupé kommt mehr Dramatik ins Design und der Wagen durfte nach dem Intermezzo in der C-Klasse wieder in die E-Klasse aufsteigen. Die dynamische Bogenspannung lässt das Coupé noch kraftvoller und sprungbereiter erscheinen als die Limousine. Hinter dem Lenkrad nimmt man entspannt Platz - allerdings dürfte sich der Fahrersitz für große Passagiere noch ein Stück weiter nach unten verstellen lassen. Für den Beifahrer wird das Coupé zur Lounge mit gigantischer Beinfreiheit, wenn man den Sitz nach hinten rückt. Im Fond finden Erwachsene durchaus Platz, besonders komfortabel dürfte es mit der eingeschränkten Knie- und Kopffreiheit auf langen Strecken aber kaum werden. Der Kofferraum fasst ordentliche 450 Liter.
Im Interieur gibt es aus der Limousine bekannte Elemente, aber auch viele Coupé-spezifische Eigenheiten. Die Liebe zum Detail zeigt sich an guten alten Bekannten wie dem "Gurtbringer": Sobald man die Tür schließt, fährt die Gurtführung elektrisch nach vorne, so dass man den Lebensretter bequem greifen kann. Danach fährt die Schiene wieder nach hinten. Wer zu den Fahrern gehört, die sich aus Faulheit erst nach ein paar Metern anschnallen, kann den elektronischen Diener auch per Knopfdruck in Bewegung setzen. Auch die technischen Gimmicks der neuen E-Klasse hat das Coupé natürlich an Bord – vom Spurwechselwarner über Verkehrszeichenerkennung bis hin zu Bi-Xenon-Scheinwerfern mit Leuchtweitenanpassung an die jeweilige Wetter- und Fahrsituation. Für die meisten Hightech-Extras muss man aber tief in die Tasche greifen.
Die Motorenpalette zum Marktstart reicht vom Vierzylinder E 250 CGI (150 kW/204 PS) über den V6-Motor E 350 CGI (215 kW/292 PS) bis zum Top-Modell E 500 mit V8-Motor und 285 kW/388 PS. Dazu kommen zwei Dieselmotoren (E 250 CDI mit 150 kW/204 PS und E 350 CDI mit 170 kW/231 PS). Das sparsamste Coupé ist der E 250 CDI mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,3 Litern pro 100 Kilometer (Werksangabe). Während die E-Klasse Limousine auch mit Allradantrieb zu haben ist, hat Mercedes für das Coupé keine 4Matic-Version in Planung. "Das wäre zwar technisch möglich, aber wir sehen beim Coupé zurzeit keinen Bedarf dafür", sagt Gesamtentwicklungsleiter Klaus-Peter Claar. Auch über eine AMG-Version lassen die Schwaben bislang nichts verlauten.
Der E 250 CGI mit Fünfgangautomatik ist aus dem Drehzahlkeller heraus etwas phlegmatisch, aber ein guter Kompromiss zwischen ordentlichen Fahrleistungen (Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7,4 Sekunden) und Verbrauch (im Schnitt 7,2 Liter pro 100 Kilometer, Werksangabe). Dass kein Sechs-, sondern nur ein Vierzylindermotor unter der Haube sitzt, fällt kaum auf – das Aggregat klingt satt und kraftvoll. Mehr Durchzugsvermögen bietet der E 350 CGI, der zudem über Mercedes’ harmonische Siebengang-Automatik verfügt. Wer es auf Autobahn und Landstraße gerne einmal krachen lässt, dürfte mit dem 292 PS starken Aggregat besser bedient sein.
Auf einer kurzen Route konnte man auch schon den E 200 mit 135 kW/184 PS, Sechsganggetriebe und Start-Stopp-Automatik ausprobieren. Er rundet im Frühjahr 2010 die Motorenpalette nach unten ab. Der Motor reagiert munter aufs Gas und dürfte für die meisten Bedürfnisse locker ausreichen. Und auch wenn ein Automatikgetriebe eigentlich besser zu Coupés passt, hat der E 200 mit seinem präzise abgestimmten Sechsganggetriebe reichlich Fahrspaß zu bieten.
Das vielleicht herausragendste Merkmal des Benz-Coupés ist sein hoher Fahrkomfort, verbunden mit einer enormen Ruhe. Das bezieht sich sowohl auf die ausgezeichnete Geräuschdämmung als auf die hohe Laufkultur der Motoren. Das Fahrwerk ist komfortabel, doch der Benz liegt ausreichend straff in der Kurve. Auf glattem Untergrund oder Schotter wird das Heck des schweren Wagens (je nach Motorisierung 1,5 bis 1,7 Tonnen) jedoch recht schnell nervös und vom früh eingreifenden ESP eingefangen.
Die Preise des Coupés beginnen bei 44.685 Euro (E 250 CDI und E 250 CGI in Avantgarde-Ausstattung). Im Vergleich zur Konkurrenz langt Mercedes damit tüchtig zu: Ein BMW 325 i Coupé (218 PS) ist ab 38.850 Euro zu haben, ein Audi A5 2.0 TFSI (211 PS) ab 38.350 Euro und ein Renault Laguna Coupé 2.0 GT (204 PS) ab 34.900 Euro. Immerhin kann der Mercedes eine umfangreiche Serienausstattung für sich verbuchen, die unter anderem CD-Radio, Klimaautomatik, Tempomat, teilelektrische Sitzverstellung, Multifunktionslenkrad, adaptive Stoßdämpferregelung, Regensensor und Tagfahrlicht umfasst.
Ob Ponton-Benz, W124 oder CL: Die großen Mercedes-Coupés waren schon immer elegante Traumwagen - doch auch mit einer gewissen Behäbigkeit behaftet. Mit dem neuen Coupé kommt mehr Dramatik ins Design und der Wagen durfte nach dem Intermezzo in der C-Klasse wieder in die E-Klasse aufsteigen. Die dynamische Bogenspannung lässt das Coupé noch kraftvoller und sprungbereiter erscheinen als die Limousine. Hinter dem Lenkrad nimmt man entspannt Platz - allerdings dürfte sich der Fahrersitz für große Passagiere noch ein Stück weiter nach unten verstellen lassen. Für den Beifahrer wird das Coupé zur Lounge mit gigantischer Beinfreiheit, wenn man den Sitz nach hinten rückt. Im Fond finden Erwachsene durchaus Platz, besonders komfortabel dürfte es mit der eingeschränkten Knie- und Kopffreiheit auf langen Strecken aber kaum werden. Der Kofferraum fasst ordentliche 450 Liter.
Im Interieur gibt es aus der Limousine bekannte Elemente, aber auch viele Coupé-spezifische Eigenheiten. Die Liebe zum Detail zeigt sich an guten alten Bekannten wie dem "Gurtbringer": Sobald man die Tür schließt, fährt die Gurtführung elektrisch nach vorne, so dass man den Lebensretter bequem greifen kann. Danach fährt die Schiene wieder nach hinten. Wer zu den Fahrern gehört, die sich aus Faulheit erst nach ein paar Metern anschnallen, kann den elektronischen Diener auch per Knopfdruck in Bewegung setzen. Auch die technischen Gimmicks der neuen E-Klasse hat das Coupé natürlich an Bord – vom Spurwechselwarner über Verkehrszeichenerkennung bis hin zu Bi-Xenon-Scheinwerfern mit Leuchtweitenanpassung an die jeweilige Wetter- und Fahrsituation. Für die meisten Hightech-Extras muss man aber tief in die Tasche greifen.
Die Motorenpalette zum Marktstart reicht vom Vierzylinder E 250 CGI (150 kW/204 PS) über den V6-Motor E 350 CGI (215 kW/292 PS) bis zum Top-Modell E 500 mit V8-Motor und 285 kW/388 PS. Dazu kommen zwei Dieselmotoren (E 250 CDI mit 150 kW/204 PS und E 350 CDI mit 170 kW/231 PS). Das sparsamste Coupé ist der E 250 CDI mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,3 Litern pro 100 Kilometer (Werksangabe). Während die E-Klasse Limousine auch mit Allradantrieb zu haben ist, hat Mercedes für das Coupé keine 4Matic-Version in Planung. "Das wäre zwar technisch möglich, aber wir sehen beim Coupé zurzeit keinen Bedarf dafür", sagt Gesamtentwicklungsleiter Klaus-Peter Claar. Auch über eine AMG-Version lassen die Schwaben bislang nichts verlauten.
Der E 250 CGI mit Fünfgangautomatik ist aus dem Drehzahlkeller heraus etwas phlegmatisch, aber ein guter Kompromiss zwischen ordentlichen Fahrleistungen (Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7,4 Sekunden) und Verbrauch (im Schnitt 7,2 Liter pro 100 Kilometer, Werksangabe). Dass kein Sechs-, sondern nur ein Vierzylindermotor unter der Haube sitzt, fällt kaum auf – das Aggregat klingt satt und kraftvoll. Mehr Durchzugsvermögen bietet der E 350 CGI, der zudem über Mercedes’ harmonische Siebengang-Automatik verfügt. Wer es auf Autobahn und Landstraße gerne einmal krachen lässt, dürfte mit dem 292 PS starken Aggregat besser bedient sein.
Auf einer kurzen Route konnte man auch schon den E 200 mit 135 kW/184 PS, Sechsganggetriebe und Start-Stopp-Automatik ausprobieren. Er rundet im Frühjahr 2010 die Motorenpalette nach unten ab. Der Motor reagiert munter aufs Gas und dürfte für die meisten Bedürfnisse locker ausreichen. Und auch wenn ein Automatikgetriebe eigentlich besser zu Coupés passt, hat der E 200 mit seinem präzise abgestimmten Sechsganggetriebe reichlich Fahrspaß zu bieten.
Das vielleicht herausragendste Merkmal des Benz-Coupés ist sein hoher Fahrkomfort, verbunden mit einer enormen Ruhe. Das bezieht sich sowohl auf die ausgezeichnete Geräuschdämmung als auf die hohe Laufkultur der Motoren. Das Fahrwerk ist komfortabel, doch der Benz liegt ausreichend straff in der Kurve. Auf glattem Untergrund oder Schotter wird das Heck des schweren Wagens (je nach Motorisierung 1,5 bis 1,7 Tonnen) jedoch recht schnell nervös und vom früh eingreifenden ESP eingefangen.
Die Preise des Coupés beginnen bei 44.685 Euro (E 250 CDI und E 250 CGI in Avantgarde-Ausstattung). Im Vergleich zur Konkurrenz langt Mercedes damit tüchtig zu: Ein BMW 325 i Coupé (218 PS) ist ab 38.850 Euro zu haben, ein Audi A5 2.0 TFSI (211 PS) ab 38.350 Euro und ein Renault Laguna Coupé 2.0 GT (204 PS) ab 34.900 Euro. Immerhin kann der Mercedes eine umfangreiche Serienausstattung für sich verbuchen, die unter anderem CD-Radio, Klimaautomatik, Tempomat, teilelektrische Sitzverstellung, Multifunktionslenkrad, adaptive Stoßdämpferregelung, Regensensor und Tagfahrlicht umfasst.
Quelle: Autoplenum, 2009-04-25
Getestete Modelle
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