Fahrbericht: Daihatsu Cuore - Bedingt preiswert
Sieben Zentimeter länger, zehn Zentimeter mehr Radstand trotzdem gehört der 3,46 Meter lange Fünftürer zu den Kleinsten seiner Zunft. Das kantige Roboterdesign war gestern. Der neue Cuore präsentiert rundlich-weibliche Formen mit muskulösen Designelementen. Seine Türen öffnen unverändert nahezu im 90-Grad-Winkel und sein Wendekreis von 8,40 Metern gleicht nach wie vor einer Panzerkehre. Der neue Daihatsu Cuore ist genau das, was er schon in seinen sechs vorhergehenden Generationen war: ein ideale Cityflitzer. Die Insassen haben dabei Dank des variablen Innenraumkonzeptes viele Möglichkeiten. Entweder man will mit üppigen Dimensionen vier Erwachsene transportieren oder plant Dank 414 Litern Stauraum einen samstäglichen Großeinkauf. Entweder, oder: Gleichzeitig lässt sich beides nicht unter einen Hut bringen. Einzeln schafft der japanische Fronttriebler jedoch beides mit Bravour. Die effektivere Raumausnutzung vergrößert den Innenraum im Vergleich zum Vorgänger um bis zu 21 Zentimeter.
Die recht dünnen Sitze sind groß dimensioniert, könnten aber mehr Seitenhalt und Beinauflage vertragen. Das Lenkrad lässt sich nur in der Höhe verstellen, liegt jedoch griffig in der Hand. Zahlreiche Ablagen bieten genügend Platz für Bonbons, Sonnenbrillen und Handy. Dass eine Navigations-Nachrüstlösung ebenso wenig angeboten wird wie elektrische Fensterheber hinten oder eine Sitzheizung mag nicht so recht in unsere Zeit passen. Schließlich liegen gut ausgestattete Kleinwagen im Trend. Viele Käufer wollen auch hier nicht auf den üblichen Komfort verzichten. Die größte Stärke des Daihatsu Cuore ist nur noch bedingt sein Preis: Das Basismodell kostet mit dem neuen ein Liter großen Dreizylinder kostet zwar durchaus faire 8.990 Euro. Doch seine Serienausstattung ist ein Trauerspiel. Gerade mal Servolenkung, fünf Airbags, Radiovorbereitung und ein höhenverstellbares Lenkrad - das ist im harten Wettbewerbsumfeld zu wenig.
Selbstverständlichkeiten wie CD-Radio, elektrische Fensterheber, Drehzahlmesser und eine fernbedienbare Zentralverriegelung gibt es ebenso wie die verschiebbare Rückbank nur in der besseren Ausstattungsvariante "Top". Die macht den Cuore allerdings stattliche 11.290 Euro teuer. Mit Metalliclack, ESP und zwei weiteren Airbags spielt man bereits in der 13.000-Euro-Liga und das für einen ehemaligen Billigheimer.
Günstig war eben auch bei Daihatsu gestern. Dafür überzeugt der Japaner mit einem kraftvollen Triebwerk, das mit seinen 51 kW/70 PS auf 100 Kilometern gerade mal 4,4 Liter Normalbenzin verbraucht. Ein Grund für seine gute Fahrdynamik und das flotte Vorankommen ist das geringe Gewicht. Der Cuore wiegt im Gegensatz zur schweren Konkurrenz aus Frankreich und Japan nur 765 Kilogramm. Sein CO2-Ausstoß liegt bei diesen Verbrauchswerten nur bei kargen 104 g/km. Von 0 auf 100 km/h in 11,1 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h sind ebenfalls sehr ordentliche Werte für den Winzling. Die betagte Viergang-Automatik wird kaum Käufer locken können. Mit ihr verbraucht der Cuore 5,5 Litern Kraftstoff - das sind 25 Prozent mehr. Zudem wird der Daihatsu mit ihr müde und träge. Der Marktstart für den neuen Cuore wird zur IAA am 15. September sein. Die avisierten weiteren Versionen mit drei Türen und einer Energie sparenden Start-Stopp-Automatik sind zunächst nicht verfügbar. Im kommenden Jahr will Daihatsu von seinem Kernmodell in Deutschland mindestens 6.000 Fahrzeuge verkaufen.
Quelle: Autoplenum, 2008-01-28
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