Fahrbericht: Audi A4 1.8 TFSI - Der Aufsteiger
Testbericht
Der neue A4 bringt Oberklasse-Features in die Mittelklasse und zeigt eine beeindruckende Fahrdynamik. Für die Überwindung der Klassenunterschiede sollte man allerdings genügend Kapital mitbringen.
Als der Audi 80 auf den Markt kam, war er das geborene Vehikel für Rentner und Oberstudienräte, meist mit Klorolle auf der Ablage und immer mit dem Sex-Appeal einer Steuererklärung. Bei seinem jüngsten Nachfahren ist davon nichts mehr zu spüren: Mit breiten Scheinwerfern, schicken LED-Tagfahrleuchten und dem dicken Grill wirkt die neueste Generation des A4 so dynamisch und kraftvoll wie noch nie. Zudem wurde sie auf 4,7 Meter gestreckt. Damit ist der A4 nur eine Handbreit kürzer als der erste A6. Der Platz kommt allen Passagieren zugute: Als Fahrer sitzt man nicht so beengt wie im 3er BMW, im Fond gibt es viel Knie- und ausreichend Kopffreiheit. Das Cockpit ist aufgeräumt, solide verarbeitet und sehr elegant. Alles ist perfekt erreichbar und abzulesen, man fühlt sich sofort heimisch.
Negativ fiel bei einigen Testwagen die zu schwache Arretierung der Mittelarmlehne auf: Wenn der Arm darauf lag, rutschte die Lehne beim Bremsen nach vorne. Neben dem konventionellen Sportfahrwerk bietet der A4 gegen Aufpreis eine elektronische Dämpferregelung und eine Dynamiklenkung, die den Lenkwinkel und Kraftaufwand je nach Geschwindigkeit und Fahrsituation anpasst. So kommt man zum Beispiel beim Einparken mit weniger Lenkbewegungen aus, während bei hohem Tempo auf der Autobahn die Übersetzung indirekter ist und der Audi mit seinem langen Radstand schön ruhig auf der Straße liegt.
Auch an der Gewichtsverteilung haben die Ingoldstädter gefeilt: Die Vorderachse liegt jetzt 15 Zentimeter weiter vorn, ohne dass die Position des Motors verändert wurde. Neu ist ebenfalls das System Audi Drive Select. In drei Einstellungen (Komfort, Auto und Dynamik) stimmt die Elektronik Dämpferabstimmung, Gasannahme etc. dem gewünschten Programm entsprechend ab. "Damit ist der A4 drei Autos in einem", schwärmt Audi-Manager Wolfram Bauer. Allerdings gibt der A4 auch ohne diese Finessen eine hervorragende Figur ab: Das Fahrwerk ist straff und schluckt trotzdem jede Bodenwelle, die Kurvenlage ist makellos, die Lenkung sportlich-direkt und der Geradeauslauf musterhaft. Nur die Sechsgangschaltung mit ihren präzisen, aber langen Wegen ist ein wenig enttäuschend und bleibt hinter der Schaltbox des 3er BMW zurück.
Basismotor der A4-Modelle ist der 1.8 TFSI. Zur Markteinführung gibt es die 160 PS-Version, eine auf 120 PS abgemagerte Version folgt später als günstigeres Einstiegsmodell für 25.900 Euro. Mit 160 Pferdestärken (ab 28.950 Euro) ist der A4 in jedem Fall ordentlich motorisiert. Sobald der Turbolader seine Kraft entfaltet, gibt es saftigen Schub und die Fahrleistungen (0-100 km/h in 8,6 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 225 km/h) können sich sehen lassen. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 7,1 Litern.
Der am meisten georderte Motor dürfte der überarbeitete 2.0 TDI mit 143 PS werden. Das Aggregat läuft jetzt ruhiger als der Vorgänger. Den Durchschnittsverbrauch gibt Audi mit 5,5 Litern an. Bei einem Tankinhalt von 70 Litern (bei den anderen Modellen sind es fünf Liter weniger) hat der A4 2.0 TDI also eine enorme Reichweite. Für den 190 PS starken 2.7 TDI empfiehlt sich das Multitronic-Getriebe mit stufenloser und ruckfreier Kraftübertragung. Der große Diesel wird damit zum angenehmen Gleiter.
Klimaautomatik, CD-Radio und elektronische Parkbremse sind bei allen A4 serienmäßig an Bord. Der teuerste A4 ist bislang der 3.0 TDI Quattro Ambiente für 42.300 Euro. Packt man dazu noch 18-Zoll-Felgen (1250 Euro), die neuen A4-Features Dämpferregelung (1100 Euro), Dynamiklenkung (1000 Euro) und Audi Drive Select (300 Euro), Komfortsitze (1145 Euro) mit elektrischer Sitzverstellung (950 Euro) und heizung (235 Euro), Lederausstattung (1655 Euro), Multifunktionslenkrad (295 Euro), Navigationssystem mit Farbbildschirm (2790 Euro) sowie die Sicherheitssysteme Side Assist (550 Euro, warnt vor Autos im toten Winkel), Spurwechsel-Warner (510 Euro), adaptive Geschwindigkeitsregelung (1025 Euro) und als I-Tüpfelchen Xenon-Scheinwerfer (975 Euro) mit dynamischem Kurvenlicht (350 Euro) dann hat man für mehr als 56000 Euro quasi ein Oberklasse-Auto mit kompakten Ausmaßen. Dinge wie Gepäckraumnetze, elektrisch verstellbare Außenspiegel oder Regensensor alles bei vielen Herstellern schon in besser ausgestatteten Kleinwagen an Bord kosten bei Audi selbst dann noch Aufpreis.
Auf Sparsamkeit getrimmte e-Modelle seien für den A4 prinzipiell denkbar, heißt es bei Audi. Offenbar steht das wegen der guten Verbrauchswerte der kleinen Motoren aber nicht auf der Prioritätenliste. Der Avant kommt im Frühjahr 2008, der S4 Ende nächsten Jahres. Der Avant soll über viel Variabilität im Kofferraum verfügen. Schließlich hat in diesem Bereich das T-Modell der C-Klasse mit seiner Optionenvielfalt eine Steilvorlage geliefert.
Als der Audi 80 auf den Markt kam, war er das geborene Vehikel für Rentner und Oberstudienräte, meist mit Klorolle auf der Ablage und immer mit dem Sex-Appeal einer Steuererklärung. Bei seinem jüngsten Nachfahren ist davon nichts mehr zu spüren: Mit breiten Scheinwerfern, schicken LED-Tagfahrleuchten und dem dicken Grill wirkt die neueste Generation des A4 so dynamisch und kraftvoll wie noch nie. Zudem wurde sie auf 4,7 Meter gestreckt. Damit ist der A4 nur eine Handbreit kürzer als der erste A6. Der Platz kommt allen Passagieren zugute: Als Fahrer sitzt man nicht so beengt wie im 3er BMW, im Fond gibt es viel Knie- und ausreichend Kopffreiheit. Das Cockpit ist aufgeräumt, solide verarbeitet und sehr elegant. Alles ist perfekt erreichbar und abzulesen, man fühlt sich sofort heimisch.
Negativ fiel bei einigen Testwagen die zu schwache Arretierung der Mittelarmlehne auf: Wenn der Arm darauf lag, rutschte die Lehne beim Bremsen nach vorne. Neben dem konventionellen Sportfahrwerk bietet der A4 gegen Aufpreis eine elektronische Dämpferregelung und eine Dynamiklenkung, die den Lenkwinkel und Kraftaufwand je nach Geschwindigkeit und Fahrsituation anpasst. So kommt man zum Beispiel beim Einparken mit weniger Lenkbewegungen aus, während bei hohem Tempo auf der Autobahn die Übersetzung indirekter ist und der Audi mit seinem langen Radstand schön ruhig auf der Straße liegt.
Auch an der Gewichtsverteilung haben die Ingoldstädter gefeilt: Die Vorderachse liegt jetzt 15 Zentimeter weiter vorn, ohne dass die Position des Motors verändert wurde. Neu ist ebenfalls das System Audi Drive Select. In drei Einstellungen (Komfort, Auto und Dynamik) stimmt die Elektronik Dämpferabstimmung, Gasannahme etc. dem gewünschten Programm entsprechend ab. "Damit ist der A4 drei Autos in einem", schwärmt Audi-Manager Wolfram Bauer. Allerdings gibt der A4 auch ohne diese Finessen eine hervorragende Figur ab: Das Fahrwerk ist straff und schluckt trotzdem jede Bodenwelle, die Kurvenlage ist makellos, die Lenkung sportlich-direkt und der Geradeauslauf musterhaft. Nur die Sechsgangschaltung mit ihren präzisen, aber langen Wegen ist ein wenig enttäuschend und bleibt hinter der Schaltbox des 3er BMW zurück.
Basismotor der A4-Modelle ist der 1.8 TFSI. Zur Markteinführung gibt es die 160 PS-Version, eine auf 120 PS abgemagerte Version folgt später als günstigeres Einstiegsmodell für 25.900 Euro. Mit 160 Pferdestärken (ab 28.950 Euro) ist der A4 in jedem Fall ordentlich motorisiert. Sobald der Turbolader seine Kraft entfaltet, gibt es saftigen Schub und die Fahrleistungen (0-100 km/h in 8,6 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 225 km/h) können sich sehen lassen. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 7,1 Litern.
Der am meisten georderte Motor dürfte der überarbeitete 2.0 TDI mit 143 PS werden. Das Aggregat läuft jetzt ruhiger als der Vorgänger. Den Durchschnittsverbrauch gibt Audi mit 5,5 Litern an. Bei einem Tankinhalt von 70 Litern (bei den anderen Modellen sind es fünf Liter weniger) hat der A4 2.0 TDI also eine enorme Reichweite. Für den 190 PS starken 2.7 TDI empfiehlt sich das Multitronic-Getriebe mit stufenloser und ruckfreier Kraftübertragung. Der große Diesel wird damit zum angenehmen Gleiter.
Klimaautomatik, CD-Radio und elektronische Parkbremse sind bei allen A4 serienmäßig an Bord. Der teuerste A4 ist bislang der 3.0 TDI Quattro Ambiente für 42.300 Euro. Packt man dazu noch 18-Zoll-Felgen (1250 Euro), die neuen A4-Features Dämpferregelung (1100 Euro), Dynamiklenkung (1000 Euro) und Audi Drive Select (300 Euro), Komfortsitze (1145 Euro) mit elektrischer Sitzverstellung (950 Euro) und heizung (235 Euro), Lederausstattung (1655 Euro), Multifunktionslenkrad (295 Euro), Navigationssystem mit Farbbildschirm (2790 Euro) sowie die Sicherheitssysteme Side Assist (550 Euro, warnt vor Autos im toten Winkel), Spurwechsel-Warner (510 Euro), adaptive Geschwindigkeitsregelung (1025 Euro) und als I-Tüpfelchen Xenon-Scheinwerfer (975 Euro) mit dynamischem Kurvenlicht (350 Euro) dann hat man für mehr als 56000 Euro quasi ein Oberklasse-Auto mit kompakten Ausmaßen. Dinge wie Gepäckraumnetze, elektrisch verstellbare Außenspiegel oder Regensensor alles bei vielen Herstellern schon in besser ausgestatteten Kleinwagen an Bord kosten bei Audi selbst dann noch Aufpreis.
Auf Sparsamkeit getrimmte e-Modelle seien für den A4 prinzipiell denkbar, heißt es bei Audi. Offenbar steht das wegen der guten Verbrauchswerte der kleinen Motoren aber nicht auf der Prioritätenliste. Der Avant kommt im Frühjahr 2008, der S4 Ende nächsten Jahres. Der Avant soll über viel Variabilität im Kofferraum verfügen. Schließlich hat in diesem Bereich das T-Modell der C-Klasse mit seiner Optionenvielfalt eine Steilvorlage geliefert.
Quelle: Autoplenum, 2008-01-24
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