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Testbericht

11. April 2008
Haar, 11. April 2008 - Billig mit dem Bus zu fahren ist nicht nur der Wunsch der Nutzer des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs. Wer seine Familie oder eine andere Gruppe von Mitmenschen von Ort A zu Ort B transportieren will, sucht ein bezahlbares Transportgerät. Als solches galt der VW Bus in den 1950er-Jahren: Als Neuwagen war er ein geeignetes Großfamilien-Auto, als Gebrauchtfahrzeug ein beliebtes Wohnmobil zum Selber-Ausbauen. Der Spitzname "Bulli" soll aus "Bus" und "Lieferwagen" entstanden sein. Leider hat der Wolfsburger im Laufe der Jahre die Bezeichnung "Volks" aus dem Namen verloren - zumindest, was den Preis angeht. Immerhin legt man heute für einen in Comfortline ausgestatteten Multivan 37.500 Euro hin. Als Grundpreis für den 115-PS-Benziner, wohlbemerkt. Einstieg für unter 30.000 Euro Um einen preiswerteren Einstieg zu ermöglichen, hat VW vor einigen Monaten die abgespeckte "Startline" auf die Räder gestellt. Ab 29.274 Euro ist die Magerversion mit 115-PS-Zweiliter-Benziner zu haben. Doch reicht der Spar-Bus aus? Wir haben uns bei unserem Test für etwas mehr Drehmoment entschieden und sind den 130-PS-Diesel gefahren. Kein Chrom Der Nutz-Bus ist von außen an einem breiten Streifen und dem Schriftzug "Startline" hinten an den Seiten zu erkennen. Das kann man aber abwählen. Chrom gibt es nicht, dafür hat unser Testwagen lackierte Stoßfänger. Selbst diese Option hätte nicht sein müssen und kostet 309 Euro Aufpreis. Für 720 bekommt man außerdem Nebelscheinwerfer, lackierte Außenspiegelgehäuse, Klarglas-Halogenscheinwerfer, rot-weiß-rote Heckleuchten und weiße Seitenblinker. Wer auf Alus verzichten kann, spart sich mindestens 613 Euro zusätzlich.

Schoko-resistent, abwischbar, robust Eine große Schiebetür gibt den Weg frei ins Passagierabteil. Im Startline gibt es eine Dreierbank, die auf den Schienen im Boden verankert ist. Die Einrichtung des Einstiegsmodells ist nüchtern und zweckorientiert. Möglicherweise so, wie man das für kleinere Kinder braucht: Schokoladenresistent, abwischbar und robust. Die sichtbar angeschraubten Seitenverkleidungen im Fond erinnern ein wenig an ein Nutzfahrzeug. Im nüchternen Grau lassen sich eine Menge praktischer Details entdecken. So gibt es ein Gepäcknetz am Dachhimmel. Unter den Sitzen finden sich Schubladen. Wir empfehlen dringend die Anschaffung einer Gepäckwanne für den Kofferraum, da sonst kleinere Gegenstände unkontrolliert durchs Stauabteil sausen. Apropos: Dank der verschiebbaren Dreierbank steht ein sehr variables Stauvolumen zur Verfügung. Das qualifiziert den T5 gleichmaßen zum Transporter. Radio und Klima kosten Aufpreis Öffnet man eine der beiden Fronttüren, leuchtet in der Einstiegsleiste ein Schriftzug mit "Multivan". Das verspricht mehr Luxus als drin ist. Das Cockpit ist in dunkelgrau und schwarz gehalten. Selbst ein einfaches Radio mit CD-Player und die Klimaanlage würden mit 452 beziehungsweise 1.238 Euro den Anschaffungspreis hochtreiben. Dafür sind die höhenverstellbaren Sitze mit Armlehnen und Lordosenstütze bestückt. Das Gestühl ist bequem und verursacht auch nach langen Autobahnstrecken keine Rückenschmerzen. Etwas mehr Seitenhalt wäre allerdings wünschenswert. Exakte, leichte Schaltung Der große VW lässt sich wie ein kleinerer Pkw fahren. Das 2,5 Liter große Dieselaggregat ist etwas grummelig. Das kann nach zwei Stunden Reise nerven. Der Motor liefert aber von unten heraus jede Menge Kraft. Die Kombination mit der exakten und leichtgängigen Sechsgang-Schaltung ist eine gute Verbindung, um die 130 PS sauber auf die Strecke zu bringen. Mit diesem Motor ist der 2,35 Tonnen schwere T5 nach 15,3 Sekunden auf Tempo 100 und wird laut Hersteller 168 km/h schnell. Gegen schlechte Wegstrecken ist der Bus gut gewappnet: Er ist gut gefedert, bietet angenehmen Abrollkomfort, schaukelt aber längs bei längeren Bodenwellen. Der Aufbau wankt in schnellen Kurven spürbar. Aber das ist zu verkraften: Man wird den T5 eher weniger als Sportgerät anschaffen.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Turbodieselmotor
Hubraum:2.459
Anzahl Ventile:2
Anzahl Zylinder:5
Leistung:96 kW (130 PS) bei UPM
Drehmoment:340 Nm bei 2.000 - 2.300 UPM
Preis
Neupreis: 32.868 € (Stand: März 2008)
Fazit
Der Startline ist, obwohl preiswerter als die anderen Multivan-Varianten, kein billiger Bus. Dass man das Auto mit Einstiegs-Ottomotor für unter 30.000 Euro bekommt, ist nur mit Mühe machbar. Die gnadenlos zusammengestrichene Serienausstattung hilft zwar, auf Überflüssiges zu verzichten, schließt aber auch zeitgemäße Features wie eine Klimaanlage aus. Wählt man dann noch ein Radio und eine Parkhilfe, steigt der Preis fix in die Höhe. Doch hat diese Strategie den Vorteil, dass man wirklich nur das Gewünschte wählt. Dennoch: Über 30.000 Euro für ein mager ausgestattetes Familienauto sind sehr viel Geld.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2008-04-11

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