Durch dick und dünn: Der VW Multivan PanAmericana mit 174 PS im Test
Testbericht
Niederpöcking, 3. Juli 2008 - Panamericana: Das ist der Name der legendären Schnellstraße, die Alaska mit Feuerland verbindet. Die längste Variante führt etwa 25.570 Kilometer quer durch den amerikanischen Kontinent. Die Strecke umfasst von gut ausgebauten Highways bis hin zu staubigen Schlaglochpisten das ganze Spektrum der amerikanischen Straßenbaukunst. Im Jahr 1999 stellte ein zweiköpfiges Team auf einem VW Multivan Syncro einen Weltrekord für die schnellste Nord-Süd-Befahrung auf. Als Hommage an die immer noch gültige Bestzeit legt VW nun das Sondermodell Multivan PanAmericana auf. Wir sind den Offroad-Transporter bereits gefahren.
Mehr Traktion durch Offroad-Reifen Optisch unterscheidet sich unser Testwagen deutlich von einem serienmäßigen Multivan. Augenfälligstes Kennzeichen sind neben der beim PanAmericana aufpreisfreien Höherlegung um 20 Millimeter, die grobstolligen Offroad-Reifen der Größe 235/70 R16. Sie sorgen nicht nur für eine überlegene Traktion in schwerem Gelände, sondern auf Asphalt leider auch für ein höheres Geräuschniveau im Innenraum. Das etwas rauere Abrollverhalten wird bei längeren Autobahnfahrten zum Nervfaktor. Die Gelände-Gummis sind Bestandteil des optional bestellbaren Offroad-Pakets. Ebenfalls im Preis von 11.275 Euro inbegriffen sind eine Fahrzeughöherlegung um weitere 30 Millimeter, ein optischer Unterfahrschutz und eine zuschaltbare Getriebeuntersetzung.
Vielfältige Sitzkonfigurationen möglich Ab Werk besitzt der PanAmericana einen Allradantrieb, einen Frontspoiler, Seitenschweller mit einer Schwellerbeklebung und abgedunkelte Rückleuchten. Passend zur robusten Optik des Exterieurs ist der Boden des Fonds mit Riffelblech ausgelegt. Die vier Einzelsitze im Lederdesign lassen sich in Längsrichtung verschieben und in der zweiten Sitzreihe auch gegen die Fahrtrichtung drehen. Alternativ dazu können die Sitze in der letzten Reihe durch eine Multivan-Sitzbank ersetzt werden, aus der durch Umklappen eine kleine, aber ausreichende Schlaffläche gebaut werden kann.
Ordentlicher Durchzug Unser Testwagen wird von einem 2,5 Liter großen Selbstzünder-Aggregat mit 174 PS angetrieben. Das Triebwerk besitzt ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmeter, das bei 2.000 Umdrehungen anliegt. In der Praxis lässt sich dieser Wert sehr deutlich spüren. Beim Anfahren an der Ampel wirkt der Motor noch etwas unausgeschlafen, erst ab etwa 1.800 Touren erwacht er langsam zum Leben. Ab den bereits erwähnten 2.000 Umdrehungen bittet der Turbolader den Fünfzylinder zum Tanz, der in Anbetracht des Fahrzeuggewichts von 2.450 Kilogramm durch einen recht ordentlichen Durchzug überzeugen kann. Auch wenn unser PanAmericana keine Sprintwundertaten vollbringt, eine Zeit von 12,5 Sekunden von null auf 100 ist für ein Fahrzeug mit dem cW-Wert einer Schrankwand absolut akzeptabel. So auch der Verbrauch, den Volkswagen mit 9,2 Liter im Drittelmix angibt.
Einbußen beim Komfort Trotz seiner konzeptbedingten Bauhöhe wankt der Sonder-T5 erfreulich wenig in engen Asphaltbiegungen. Freilich, für die Kurvenhatz ist er genauso gut geeignet, wie ein 911er für den Offroad-Einsatz, doch bietet das höher gelegte Fahrwerk erstaunliche Reserven in puncto Kurvengeschwindigkeit. Bezahlt werden muss dieses sportliche Zugeständnis jedoch mit Einbußen beim Komfort. Quernähte und Schlaglöcher bleiben von den Insassen nicht unbemerkt, die Gelände-Qualitäten des Allradlers sind allerdings unbestritten. Dafür sorgt bei unserer Ausführung mit Offroad-Paket neben den "Wir wühlen uns überall durch"-Reifen vor allem das zuschaltbare Sperrdifferential an der Hinterachse mit Geländeuntersetzung.
Serienmäßige Klimaanlage Passend zum Panamericana-Motto - die Strecke führt durch diverse Klimazonen - hat das Sondermodell serienmäßig eine Klimaanlage und im Fahrgastraum eine Zusatzheizung an Bord. Für den Einsatz in kälteren Regionen ist auf Wunsch eine Standheizung mit Zeitschaltuhr und Funkfernbedienung erhältlich. Zur Grundausstattung gehören des Weiteren beispielsweise sechs Airbags, Nebelschlussleuchten, eine Sitzheizung für die Vordersitze sowie dunkel getönte Scheiben ab der B-Säule.
Hoher Grundpreis Ein Problem gibt es mit dem Multivan PanAmericana aber noch. Und das ist - wie leider so oft bei den Nutzfahrzeugen von VW - der immens hohe Grundpreis. Satte 53.984 Euro muss der kaufwillige Abenteurer auf den Tresen legen, ehe er das Sondermodell sein Eigen nennen darf. Wer den PanAmericana ernsthaft als Expeditionsfahrzeug nutzen will, ist außerdem mit dem Offroad-Paket für 11.275 Euro gut beraten. Macht summa summarum 65.259 Euro. Ohne Navi und irgendwelchen weiteren Extras. Wir wagen zu bezweifeln, dass dem durchschnittlich verdienenden Abenteuerurlauber nach dem Kauf des Offroad-Transporter dann noch genügend Geld für eine Befahrung der Panamericana bleibt.
Mehr Traktion durch Offroad-Reifen Optisch unterscheidet sich unser Testwagen deutlich von einem serienmäßigen Multivan. Augenfälligstes Kennzeichen sind neben der beim PanAmericana aufpreisfreien Höherlegung um 20 Millimeter, die grobstolligen Offroad-Reifen der Größe 235/70 R16. Sie sorgen nicht nur für eine überlegene Traktion in schwerem Gelände, sondern auf Asphalt leider auch für ein höheres Geräuschniveau im Innenraum. Das etwas rauere Abrollverhalten wird bei längeren Autobahnfahrten zum Nervfaktor. Die Gelände-Gummis sind Bestandteil des optional bestellbaren Offroad-Pakets. Ebenfalls im Preis von 11.275 Euro inbegriffen sind eine Fahrzeughöherlegung um weitere 30 Millimeter, ein optischer Unterfahrschutz und eine zuschaltbare Getriebeuntersetzung.
Vielfältige Sitzkonfigurationen möglich Ab Werk besitzt der PanAmericana einen Allradantrieb, einen Frontspoiler, Seitenschweller mit einer Schwellerbeklebung und abgedunkelte Rückleuchten. Passend zur robusten Optik des Exterieurs ist der Boden des Fonds mit Riffelblech ausgelegt. Die vier Einzelsitze im Lederdesign lassen sich in Längsrichtung verschieben und in der zweiten Sitzreihe auch gegen die Fahrtrichtung drehen. Alternativ dazu können die Sitze in der letzten Reihe durch eine Multivan-Sitzbank ersetzt werden, aus der durch Umklappen eine kleine, aber ausreichende Schlaffläche gebaut werden kann.
Ordentlicher Durchzug Unser Testwagen wird von einem 2,5 Liter großen Selbstzünder-Aggregat mit 174 PS angetrieben. Das Triebwerk besitzt ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmeter, das bei 2.000 Umdrehungen anliegt. In der Praxis lässt sich dieser Wert sehr deutlich spüren. Beim Anfahren an der Ampel wirkt der Motor noch etwas unausgeschlafen, erst ab etwa 1.800 Touren erwacht er langsam zum Leben. Ab den bereits erwähnten 2.000 Umdrehungen bittet der Turbolader den Fünfzylinder zum Tanz, der in Anbetracht des Fahrzeuggewichts von 2.450 Kilogramm durch einen recht ordentlichen Durchzug überzeugen kann. Auch wenn unser PanAmericana keine Sprintwundertaten vollbringt, eine Zeit von 12,5 Sekunden von null auf 100 ist für ein Fahrzeug mit dem cW-Wert einer Schrankwand absolut akzeptabel. So auch der Verbrauch, den Volkswagen mit 9,2 Liter im Drittelmix angibt.
Einbußen beim Komfort Trotz seiner konzeptbedingten Bauhöhe wankt der Sonder-T5 erfreulich wenig in engen Asphaltbiegungen. Freilich, für die Kurvenhatz ist er genauso gut geeignet, wie ein 911er für den Offroad-Einsatz, doch bietet das höher gelegte Fahrwerk erstaunliche Reserven in puncto Kurvengeschwindigkeit. Bezahlt werden muss dieses sportliche Zugeständnis jedoch mit Einbußen beim Komfort. Quernähte und Schlaglöcher bleiben von den Insassen nicht unbemerkt, die Gelände-Qualitäten des Allradlers sind allerdings unbestritten. Dafür sorgt bei unserer Ausführung mit Offroad-Paket neben den "Wir wühlen uns überall durch"-Reifen vor allem das zuschaltbare Sperrdifferential an der Hinterachse mit Geländeuntersetzung.
Serienmäßige Klimaanlage Passend zum Panamericana-Motto - die Strecke führt durch diverse Klimazonen - hat das Sondermodell serienmäßig eine Klimaanlage und im Fahrgastraum eine Zusatzheizung an Bord. Für den Einsatz in kälteren Regionen ist auf Wunsch eine Standheizung mit Zeitschaltuhr und Funkfernbedienung erhältlich. Zur Grundausstattung gehören des Weiteren beispielsweise sechs Airbags, Nebelschlussleuchten, eine Sitzheizung für die Vordersitze sowie dunkel getönte Scheiben ab der B-Säule.
Hoher Grundpreis Ein Problem gibt es mit dem Multivan PanAmericana aber noch. Und das ist - wie leider so oft bei den Nutzfahrzeugen von VW - der immens hohe Grundpreis. Satte 53.984 Euro muss der kaufwillige Abenteurer auf den Tresen legen, ehe er das Sondermodell sein Eigen nennen darf. Wer den PanAmericana ernsthaft als Expeditionsfahrzeug nutzen will, ist außerdem mit dem Offroad-Paket für 11.275 Euro gut beraten. Macht summa summarum 65.259 Euro. Ohne Navi und irgendwelchen weiteren Extras. Wir wagen zu bezweifeln, dass dem durchschnittlich verdienenden Abenteuerurlauber nach dem Kauf des Offroad-Transporter dann noch genügend Geld für eine Befahrung der Panamericana bleibt.
Technische Daten
Antrieb: | Allradantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Reihen-Turbodieselmotor |
Hubraum: | 2.461 |
Anzahl Ventile: | 2 |
Anzahl Zylinder: | 5 |
Leistung: | 128 kW (174 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 400 Nm bei 2.000 UPM |
Fazit
VW wirft mit dem Multivan PanAmericana einen echten Eyecatcher für Fans der gepflegten Offroad-Fortbewegung auf den Markt. Der Bad Boy unter den Transportern bietet neben den optischen Vorzügen allerdings auch sehr gute Fahreigenschaften. Das Fahrwerk ist erstaunlich straff und wirkt trotz der Höherlegung um 50 Millimeter alles andere als schwammig. Um den Gelände-T5 sportlich zu bewegen, will der Motor auf Drehzahl gehalten werden, unterhalb von 2.000 Touren rührt sich nämlich nicht sonderlich viel. Absolut unakzeptabel ist der immens hohe Grundpreis von 53.984 Euro. Hier hat VW definitiv an der Zielgruppe, den abenteuerlustigen Globetrottern, vorbeikalkuliert.Testwertung
Quelle: auto-news, 2008-07-03
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