BMW 730d xDrive - Bestens gerüstet
Testbericht
Am Ende ist es bekanntlich meist besonders schwer; aber zumeist auch besser als je zuvor. Eine Lebensweisheit, die sich gerade auch in automobilen Produktionszyklussen wiederfindet. Bestes Beispiel ist der BMW 730d xDrive.
Der BMW 7er ist besser denn je und selbst in seiner Basisversion als 258 PS starker 730d mit sinnvollem Allradantrieb für alles gewappnet, was da im Alltag auch kommen mag. Nie war ein BMW 7er besser, nie war er erfolgreicher. Und doch hat er keine Chance gegen die übermächtige Mercedes S-Klasse. Dabei geht es weniger um die Qualitäten des Autos selbst, denn der bedieselte Siebener muss sich auch gegenüber der deutlich jüngeren S-Klasse keinesfalls verstecken. Es geht mehr um die Verkaufszahlen, denn auch wenn das Aushängeschild der Bayern in diesem Jahr weltweit rund 50.000 Mal verkauft wurde, ist der Abstand zum Mercedes Thronbesetzer mit ihren über 100.000 Verkäufen gigantisch. Nächstes Jahr gibt es mit dem neuen Siebener einen Neustart; doch ob der die S-Klasse, die dann mit vier Limousinenradständen, einem Coupé und einem Cabrio auftrumpft, wirklich gefährden kann, darf bezweifelt werden.
Dabei ist selbst das 2015 langsam auslaufende Einstiegsmodell des BMW 730d eine 5,08 Meter lange Luxuslimousine, die sich gegenüber der aktuellen S-Klasse und besonders dem Mercedes S 350 Bluetec weder in Design noch Technik verstecken muss. Im Gegenteil: die S-Klasse ist nach wie vor nur mit vergleichsweise schwachen Dieselvarianten von maximal 258 PS zu bekommen, während vom Siebener leistungsstärkere Selbstzünder wie der 740d oder der 750d xDrive mit 313 und 381 PS dem Schwaben eiskalt die Rücklichter zeigen. Doch selbst die Basisversion des BMW 730d mit seinen 190 kW / 258 PS und 560 Nm maximalem Drehmoment zwischen 1.500 und 3.000 U/min ist ein idealer Kilometerfresser; insbesondere wenn man sich für die Allradvariante entscheidet. Die erhöht den Basispreis von 77.200 auf 80.600 Euro, doch das Aufgeld ist gut angelegt. Das gilt nicht nur für die in unseren Breiten bisweilen unvorhergesehenen Wintermonate, sondern insbesondere für ein nennenswertes Sicherheits- und Dynamikplus im Alltag. Gerade bei regennasser Fahrbahn oder verschmutzter Piste lässt sich der knapp zwei Tonnen schwere F01-Allradler trotz bulliger 560 Nm nicht aus der Ruhe bringen und glänzt selbst bei vergleichsweise ambitionierter Gangart.
Die souveräne Abstimmung wirkt sich positiv auf die Insassen und hier besonders auf den Fahrer aus. Der genießt die nach wie vor in dieser Klasse konkurrenzlos gute Lenkung sowie exzellente Variationsmöglichkeiten durch die verschiedenen Fahrprogramme. Letztlich sind die beiden Modi Comfort und Sport diejenigen mit dem höchsten Alltagsnutzen. Abzüge gibt es allenfalls bei kleinen Bodenunebenheiten, die der Siebener zwar locker, aber keinesfalls spurlos, wegfedert. Wer den Normverbrauch von sechs Litern Diesel auf 100 Kilometern Wirklichkeit werden lassen möchte, sollte sich für das Fahrprogramm Eco Pro entscheiden und sorgsam mit der Pedalerie umgehen. Mit 7,5 bis 9,2 Litern lässt sich die Luxuskarosse problemlos im Alltag bewegen. Dank des 80-Liter-Tanks fallen Besuche an der Zapfsäule besonders selten aus. Ein sehr guter Wert angesichts von Automasse und Fahrleistungen und einen Dieselhybrid vermisst dort niemand. 0 auf Tempo 100 schafft der 730er in exzellenten sechs Sekunden und selbst der Basisdiesel fährt auf der Autobahn schamlos in den 250er-Begrenzer. Perfekt: die Achtstufenautomatik aus dem Hause ZF.
Innen ist der 730d xDrive dabei genauso auf der Höhe wie außen. Die Ledersitze passen perfekt und lassen sich ganz nach Gusto verstellen. Auf Wunsch gibt es verschiedene Lederarten, Komfort- oder Sportstühle, die sich beheizen oder klimatisieren lassen. Zu schlapp: die optionale Massagefunktion für 490 Euro. Das Platzangebot ist so, wie man es in dieser Liga erwartet. Vorne wie hinten geht es großzügig, wenn auch nicht so luxuriös wie beim Hauptkonkurrenten aus Sindelfingen zu. Und auf Wunsch gibt es einen verlängerten Radstand. Die gegen überflüssige 600 Euro teuren Digitalinstrumente erscheinen jedoch eher wie ein erster Versuch. Nicht schlecht, doch irgendwie nicht edel und gerade im knallroten Sportmodus wird es leicht kindlich. Besser: die aufgeräumte Mittelkonsole mit dem iDrive-Bedienmodul, über das sich alle wichtigen Funktionen bespielen lassen. Wer\\\'s mag, freut sich über das optionale Head-Up-Display und die gute Sprachbedienung. Die Hände können daher nunmehr am Steuer bleiben und die Augen blicken auf der Straße.
Für ähnliche Sicherheit sorgt die Vielzahl an Fahrerassistenzsystemen, die sich BMW jedoch auch in der Liga der Schönen und Reichen opulent extra bezahlen lässt. Helfer für Spurhalten, Spurwechsel, Nachtsicht oder Abstand summieren sich in der umfangreichen Aufpreisliste. Wahnwitzig: die LED-Scheinwerfer kosten astronomische 2500 Euro und die Nebelscheinwerfer nochmals 210 Euro. Die Verkehrszeichenerkennung (320 Euro Aufpreis) ist an sich sinnvoll, überraschte jedoch immer wieder mit Tempolimits abseits jeglicher Alltagsrealitäten. Wer sich im Siebener dann noch bei Komfortdetails und Vernetzung bedient, für den ist die 100.000-Euro-Grenze mühelos pulverisiert. Immerhin gibt es den großzügigen Laderaum mit seinen 500 Litern ohne Aufpreis. Die elektrische Komfortöffnung der Heckklappe kostet jedoch 590 Euro. Selbst Alarmanlage (480 Euro), schlüsselloser Zugang (990 Euro) oder eine Sitzheizung hinten (590 Euro) müssen teuer zusätzlich bezahlt werden. Hoffentlich hat der Nachfolger hier dazugelernt.
Der BMW 7er ist besser denn je und selbst in seiner Basisversion als 258 PS starker 730d mit sinnvollem Allradantrieb für alles gewappnet, was da im Alltag auch kommen mag. Nie war ein BMW 7er besser, nie war er erfolgreicher. Und doch hat er keine Chance gegen die übermächtige Mercedes S-Klasse. Dabei geht es weniger um die Qualitäten des Autos selbst, denn der bedieselte Siebener muss sich auch gegenüber der deutlich jüngeren S-Klasse keinesfalls verstecken. Es geht mehr um die Verkaufszahlen, denn auch wenn das Aushängeschild der Bayern in diesem Jahr weltweit rund 50.000 Mal verkauft wurde, ist der Abstand zum Mercedes Thronbesetzer mit ihren über 100.000 Verkäufen gigantisch. Nächstes Jahr gibt es mit dem neuen Siebener einen Neustart; doch ob der die S-Klasse, die dann mit vier Limousinenradständen, einem Coupé und einem Cabrio auftrumpft, wirklich gefährden kann, darf bezweifelt werden.
Dabei ist selbst das 2015 langsam auslaufende Einstiegsmodell des BMW 730d eine 5,08 Meter lange Luxuslimousine, die sich gegenüber der aktuellen S-Klasse und besonders dem Mercedes S 350 Bluetec weder in Design noch Technik verstecken muss. Im Gegenteil: die S-Klasse ist nach wie vor nur mit vergleichsweise schwachen Dieselvarianten von maximal 258 PS zu bekommen, während vom Siebener leistungsstärkere Selbstzünder wie der 740d oder der 750d xDrive mit 313 und 381 PS dem Schwaben eiskalt die Rücklichter zeigen. Doch selbst die Basisversion des BMW 730d mit seinen 190 kW / 258 PS und 560 Nm maximalem Drehmoment zwischen 1.500 und 3.000 U/min ist ein idealer Kilometerfresser; insbesondere wenn man sich für die Allradvariante entscheidet. Die erhöht den Basispreis von 77.200 auf 80.600 Euro, doch das Aufgeld ist gut angelegt. Das gilt nicht nur für die in unseren Breiten bisweilen unvorhergesehenen Wintermonate, sondern insbesondere für ein nennenswertes Sicherheits- und Dynamikplus im Alltag. Gerade bei regennasser Fahrbahn oder verschmutzter Piste lässt sich der knapp zwei Tonnen schwere F01-Allradler trotz bulliger 560 Nm nicht aus der Ruhe bringen und glänzt selbst bei vergleichsweise ambitionierter Gangart.
Die souveräne Abstimmung wirkt sich positiv auf die Insassen und hier besonders auf den Fahrer aus. Der genießt die nach wie vor in dieser Klasse konkurrenzlos gute Lenkung sowie exzellente Variationsmöglichkeiten durch die verschiedenen Fahrprogramme. Letztlich sind die beiden Modi Comfort und Sport diejenigen mit dem höchsten Alltagsnutzen. Abzüge gibt es allenfalls bei kleinen Bodenunebenheiten, die der Siebener zwar locker, aber keinesfalls spurlos, wegfedert. Wer den Normverbrauch von sechs Litern Diesel auf 100 Kilometern Wirklichkeit werden lassen möchte, sollte sich für das Fahrprogramm Eco Pro entscheiden und sorgsam mit der Pedalerie umgehen. Mit 7,5 bis 9,2 Litern lässt sich die Luxuskarosse problemlos im Alltag bewegen. Dank des 80-Liter-Tanks fallen Besuche an der Zapfsäule besonders selten aus. Ein sehr guter Wert angesichts von Automasse und Fahrleistungen und einen Dieselhybrid vermisst dort niemand. 0 auf Tempo 100 schafft der 730er in exzellenten sechs Sekunden und selbst der Basisdiesel fährt auf der Autobahn schamlos in den 250er-Begrenzer. Perfekt: die Achtstufenautomatik aus dem Hause ZF.
Innen ist der 730d xDrive dabei genauso auf der Höhe wie außen. Die Ledersitze passen perfekt und lassen sich ganz nach Gusto verstellen. Auf Wunsch gibt es verschiedene Lederarten, Komfort- oder Sportstühle, die sich beheizen oder klimatisieren lassen. Zu schlapp: die optionale Massagefunktion für 490 Euro. Das Platzangebot ist so, wie man es in dieser Liga erwartet. Vorne wie hinten geht es großzügig, wenn auch nicht so luxuriös wie beim Hauptkonkurrenten aus Sindelfingen zu. Und auf Wunsch gibt es einen verlängerten Radstand. Die gegen überflüssige 600 Euro teuren Digitalinstrumente erscheinen jedoch eher wie ein erster Versuch. Nicht schlecht, doch irgendwie nicht edel und gerade im knallroten Sportmodus wird es leicht kindlich. Besser: die aufgeräumte Mittelkonsole mit dem iDrive-Bedienmodul, über das sich alle wichtigen Funktionen bespielen lassen. Wer\\\'s mag, freut sich über das optionale Head-Up-Display und die gute Sprachbedienung. Die Hände können daher nunmehr am Steuer bleiben und die Augen blicken auf der Straße.
Für ähnliche Sicherheit sorgt die Vielzahl an Fahrerassistenzsystemen, die sich BMW jedoch auch in der Liga der Schönen und Reichen opulent extra bezahlen lässt. Helfer für Spurhalten, Spurwechsel, Nachtsicht oder Abstand summieren sich in der umfangreichen Aufpreisliste. Wahnwitzig: die LED-Scheinwerfer kosten astronomische 2500 Euro und die Nebelscheinwerfer nochmals 210 Euro. Die Verkehrszeichenerkennung (320 Euro Aufpreis) ist an sich sinnvoll, überraschte jedoch immer wieder mit Tempolimits abseits jeglicher Alltagsrealitäten. Wer sich im Siebener dann noch bei Komfortdetails und Vernetzung bedient, für den ist die 100.000-Euro-Grenze mühelos pulverisiert. Immerhin gibt es den großzügigen Laderaum mit seinen 500 Litern ohne Aufpreis. Die elektrische Komfortöffnung der Heckklappe kostet jedoch 590 Euro. Selbst Alarmanlage (480 Euro), schlüsselloser Zugang (990 Euro) oder eine Sitzheizung hinten (590 Euro) müssen teuer zusätzlich bezahlt werden. Hoffentlich hat der Nachfolger hier dazugelernt.
Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2014-12-02
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