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Autoplenum, 2010-05-01

Audi R8 GT - Leicht nachgeschärft

Testbericht

Stefan Grundhoff

Die beiden R8-Versionen mit 420 und 525 PS sind nicht scharf genug?
Kein Problem! Für alle, die die Straße nur allzu gerne gegen die
Rennstrecke eintauschen, bietet Audi jetzt den R8 GT.

Zunächst einmal sollte der interessierte Kunden seine Beine in die Hand
nehmen und dann ab zum nächsten Audi-Händler. Eine schnelle Email an
Audi-Vorstand-Chef Rupert Stadler wäre ebenfalls nicht die schlechteste
Idee. Denn Audi legt den R8 GT nur in einer Sonderedition von gerade
einmal 333 Fahrzeugen auf. Da heißt es, schnell sein, zugreifen und mit
der platinfarbenen Kreditkarte winken. Dann steht dem sportlichen
Neuzugang in der hauseigenen Garage kaum mehr etwas im Wege.
Womit Hauptkonkurrent Porsche seit Jahr und Tag seine überschaubaren
Modellreihen frisch hielt, hat sich mittlerweile auch bis nach Ingolstadt
und Neckarsulm herumgesprochen. Sonderserien und Mini-Auflagen sind
für die finanzstarken Kunden das exklusive Salz in der Suppe.

Da macht der Audi R8 GT keine Ausnahme. Eine leichte Leistungsspritze
von 525 auf 560 PS, satte 100 Kilogramm weniger Leergewicht und die
Androhung, dass nach 333 verkauften Straßenrennern Schluss mit lustig
ist, sollten reichen, um die Nachfrage weltweit anzufachen. Die 35 PS
Mehrleistung und die leichte Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit auf 320
km/h sind da weit weniger interessant als die 100 Kilogramm weniger, die
der sportlichste Serien-R8 weniger auf die Waage bringen soll.
Sequentielles Getriebe, Komfortausstattung und Allradantrieb blieben
obligatorisch an Bord, was die Diätmaßnahme noch etwas schwerer in der
Umsetzung werden ließ. 1.525 statt 1.625 Kilogramm bringt der
Manufakturrenner mit Produktionsstandort Neckarsulm auf die Waage.
Damit ist der R8 GT immer noch kein Leichtgewicht, aber schließlich zählt
jedes Gramm. Eine Pferdestärke muss sich so gerade einmal mit 2,7
Kilogramm abmühen. Das scheint machbar.

Die wertvollen 100 Kilogramm wurden durch ein ganzes Konglomerat von
Einzelmaßnahmen am gesamten Fahrzeug eingespart. So gibt es leichte
Rennschalensitze, veränderte Leichtbauhauben, dünnere Teppiche und
modifizierte Glaselemente, die sich insgesamt auf zwei Zentner Ersparnis
summieren. Audi gibt für den R8 GT einen wenig kaufentscheidenden
Durchschnittsverbrauch von 13,7 Liter Super auf 100 Kilometern an. Den
Spurt 0 auf 100 km/h schafft der R8 GT in 3,6 Sekunden; bis zur 200er-
Marke vergehen 10,8 Sekunden. Das maximale Drehmoment von 540
Nm liegt bei 6.500 Touren an. Die Maximaldrehzahl liegt bei 8.700 U/min.
Die auf dem eigenen Konto ist mit 193.000 Euro fast genauso hoch.

Noch wichtiger: durch das Mindergewicht und zahlreiche
Aerodynamikmaßnahmen soll sich das Fahrverhalten des Audi R8 GT
zudem deutlich verbessert haben. So bringen Spoiler, Flaps und Schweller
an Front und Heck deutlich mehr Anpressdruck. Wer den R8 GT
insbesondere auf der Rennstrecke ausführen möchte, kann mit einem
Race-Paket nochmals effektvoll nachschärfen. So gibt es unter anderem
Überrollbügel, Vierpunkt-Gurte, Feuerlöscher und Notausschalter für die
Batterie. Für den echten Renneinsatz kann ein Bügelmodul mitgeliefert
werden, das aus dem Überrollbügel einen voll¬wertigen Käfig macht und
einen Vierpunkt-Gurt Drehverschluss umfasst. Dann fehlen nur noch die
Rennreifen und eine Startnummer und es kann losgehen. Mit der
serienmäßigen Launchcontrol dürfte selbst beim Start kaum etwas
schiefgehen.

Quelle: Autoplenum, 2010-05-01