Audi A6 - 5er BMW - Mercedes E-Klasse - Nobel auf Reisen
Testbericht
Das deutsche Oberklasse-Trio ist ab sofort wieder komplett. Nach Mercedes E-Klasse und 5er BMW legt auch Audi seinen A6 neu auf. Die drei deutschen Modelle sind der Traum vieler Familienväter und erfreuen sich besonders als Business-Limousinen und Firmenfahrzeuge großer Beliebtheit.
Die Mercedes E-Klasse setzte bei ihrem Start im Jahre 2009 neue Maßstäbe. In Sachen Sicherheitsausstattung und Komfort gab es in der imageträchtigen Oberklasse bis dato nichts Vergleichbares. Beim Design riskierte das Daimler-Team um Kreativkopf Gorden Wagener dagegen nicht allzu viel. Schließlich heißt es in erster Linie Stammkunden halten und nach deren Absicherung vorsichtig bei den anderen Herstellern räubern. Mehr als 200.000 verkaufte E-Klasse-Modelle in 2010 sind eine Zahl, die sich sehen lassen kann. Doch die Stuttgarter hatten den neuen 5er BMW augenscheinlich unterschätzt. Dass der Bayer in Sachen Fahrdynamik und Antrieb Bestwerte setzen würde, überraschte niemanden ernsthaft. Doch auch in Sachen Design, Komfort und Hightech-Ausstattung kratzt der neue 5er firmenintern mächtig am großen Siebener-Vorbild. Da riss auch die Konkurrenz aus Stuttgart weit die Augen auf. Derzeit ist der 5er BMW als Limousine und Touring die wohl beste Wahl in der automobilen Oberklasse.
Das will Audi ab März ändern. Auf der Detroit Motorshow Mitte Januar feiert der neue A6 seine offizielle Weltpremiere. Er will sich zur neuen Nummer eins in der Klasse der internationalen Business-Limousinen aufschwingen. Die Früchte hängen hoch, denn bisher tat sich der A6 gerade in Europa und den USA schwer, die Wettbewerber 5er BMW und Mercedes E-Klasse hinter sich zu lassen. Insbesondere die A6-Limousine wird gerade in Deutschland kaum als echte Alternative zu den prestigeträchtigen Konkurrenten aus München und Stuttgart wahrgenommen. Anders sieht es bei dem Kombimodell namens Avant aus. Wer in der Oberklasse etwas auf sich hält und Audi fahren will, entscheidet sich zumeist für einen Avant mit Dreiliter-Diesel und quattro-Antrieb. Während E-Klasse und 5er zumeist standesgemäß als Hecktriebler unterwegs sind, wird der Audi A6 traditionell wenig limousinenhaft und fahrdynamisch nachteilig über die Vorderachse angetrieben. Aus der Not eine Tugend gemacht, stattet Audi den A6 und seinen Vorgänger Audi 100 seit vielen Jahren optional mit einem Allradantrieb aus. Das setzte wiederum die deutsche Konkurrenz unter Druck. BMW und Mercedes zogen Mitte der 80er Jahre nach und bieten ihre Limousinen und Kombis seither ebenfalls gegen entsprechendes Aufgeld mit 4x4-Antrieb an.
Neben geringen Verbräuchen, standesgemäßen Fahrleistungen und maximalem Komfort sind die Fahrerassistenzsysteme in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Hier hat die Mercedes E-Klasse vor zwei Jahren die Messlatte neu festgelegt. Assistenzsysteme für Spurhalten, Überholen, Abstand, Licht und gegen den gefährlichen Sekundenschlaf wurden erfolgreich eingeführt und imageträchtig in der Sicherheitslimousine E-Klasse positioniert. Der 5er BMW zog mit ähnlichen Details, Nachtsichtgerät und Einparkautomatik nach. Wenn im Frühjahr der neue Audi A6 auf den Markt kommt, wird dieser sich hier ebenfalls keine Blöße geben. Als erster wird der Ingolstädter optional mit einem Voll-LED-Scheinwerfer angeboten. Die anderen Sicherheitsdetails bietet er ebenfalls.
Auch bei den Motorisierungen liegen die drei Businessmodelle auf Augenhöhe. Gerade in Deutschland sind diese Reiselimousinen und Kombis durchweg als Diesel besonders beliebt, weil sich auch bei großen Jahreslaufleistungen die Kosten im Rahmen halten. Mercedes stellt bei seiner E-Klasse den Vierzylinder des E 250 CDI mit 500 Nm und 204 PS in den Effizient-Fokus. Doch wer Wert auf Laufruhe und einen standesgemäßen Auftritt in einem Mercedes legt, kommt um einen Sechszylinder nach wie vor nicht herum. Hier wurde der Dreiliter-Diesel des E 350 CDI jüngst deutlich überarbeitet. Mit 265 PS und 620 Nm maximalem Drehmoment hat man fast zu BMW aufgeschlossen. Deren Topdiesel des 535d leistet 300 PS und ist in dieser Dieselliga unverändert das Maß der Dinge in Sachen Effizienz sowie Fahrspaß.
Gerade Vielfahrer dürften sich jedoch auch für den Einstiegsdiesel des 184 PS starken BMW 520d begeistern können, der laufruhig ist und dessen Normverbrauch bei rund fünf Litern Diesel auf 100 Kilometern liegt. Wenn der neue A6 seine Premiere feiert, müssen sich die Kunden zunächst mit bekannten Triebwerken begnügen, die jedoch modifiziert wurden. Alle Motoren verfügen über eine Start-Stopp-Automatik und Bremsenergierückgewinnung. Der Basisdiesel 2.0 TDI mit 177 PS verbraucht im Schnitt nur 4,9 Liter pro 100 Kilometer, das sind 0,4 Liter weniger als beim bisherigen Sparmodell A6 2.0 TDIe mit 136 PS.
Letztlich macht in dieser Klasse nicht zuletzt der Preis die Musik. Da Geschäftswagen fast ausschließlich geleast oder finanziert werden, interessieren die angebotenen Konditionen deutlich mehr als der normale Verkaufspreis. Der Audi A6 startet als 177 PS starker 2.0 TDI mit Sechsgang-Handschaltung und Frontantrieb bei 38.500 Euro. Deutlich besser dürfte für viele der A6 3.0 TDI quattro passen, der mit seinen 245 PS und einem Durchschnittsverbrauch von sechs Litern mindestens 51.200 Euro kostet. Der 184 PS starke Basisdiesel des BMW 520d liegt als Handschalter bei 40.350 Euro. Das beste Paket aus Leistung und Effizienz bietet auch bei den Münchnern der Dreiliter-Diesel des 530d, der bei 49.500 Euro beginnt. 245 PS stark verbraucht er 6,1 Liter Diesel.
Die Preise der Mercedes E-Klasse liegen höher. Neben einem nur für Taxifahrer geeigneten E 200 CDI mit müden 136 PS ist der 170 PS starke E 220 CDI die Basisversion, die jedoch bereits 42.126 Euro kostet. Die besten Langstreckenqualitäten bietet der Mercedes E 350 CDI mit 265 PS, der mit 51.765 Euro auf der Niveau der Konkurrenz liegt. Bei allen drei Konkurrenten sind die Grundpreise jedoch wenig aussagekräftig. Die Komfortausstattungen ab Werk in der deutschen Business-Klasse sind bekanntlich besonders dünn. Mit den klassenüblichen Details wie Xenonlicht, Ledersitzen, Navigationssystem und weiteren Details ist bei jedem Konkurrenten ein Zusatzbetrag von mindestens 5.000 bis 15.000 Euro aufzurechnen. Dafür reist man bei Audi, BMW oder Mercedes gleichermaßen in der besten Business-Klasse aller Zeiten. Für welchen der drei man sich entscheidet, ist letztlich eine Frage des Geschmacks. In China gibt es alle drei Versionen übrigens auch mit langem Radstand. Hier hat der A6 seit Jahren die Hosen an. Vielleicht ist das ein gutes Omen für den neuen Audi.
Die Mercedes E-Klasse setzte bei ihrem Start im Jahre 2009 neue Maßstäbe. In Sachen Sicherheitsausstattung und Komfort gab es in der imageträchtigen Oberklasse bis dato nichts Vergleichbares. Beim Design riskierte das Daimler-Team um Kreativkopf Gorden Wagener dagegen nicht allzu viel. Schließlich heißt es in erster Linie Stammkunden halten und nach deren Absicherung vorsichtig bei den anderen Herstellern räubern. Mehr als 200.000 verkaufte E-Klasse-Modelle in 2010 sind eine Zahl, die sich sehen lassen kann. Doch die Stuttgarter hatten den neuen 5er BMW augenscheinlich unterschätzt. Dass der Bayer in Sachen Fahrdynamik und Antrieb Bestwerte setzen würde, überraschte niemanden ernsthaft. Doch auch in Sachen Design, Komfort und Hightech-Ausstattung kratzt der neue 5er firmenintern mächtig am großen Siebener-Vorbild. Da riss auch die Konkurrenz aus Stuttgart weit die Augen auf. Derzeit ist der 5er BMW als Limousine und Touring die wohl beste Wahl in der automobilen Oberklasse.
Das will Audi ab März ändern. Auf der Detroit Motorshow Mitte Januar feiert der neue A6 seine offizielle Weltpremiere. Er will sich zur neuen Nummer eins in der Klasse der internationalen Business-Limousinen aufschwingen. Die Früchte hängen hoch, denn bisher tat sich der A6 gerade in Europa und den USA schwer, die Wettbewerber 5er BMW und Mercedes E-Klasse hinter sich zu lassen. Insbesondere die A6-Limousine wird gerade in Deutschland kaum als echte Alternative zu den prestigeträchtigen Konkurrenten aus München und Stuttgart wahrgenommen. Anders sieht es bei dem Kombimodell namens Avant aus. Wer in der Oberklasse etwas auf sich hält und Audi fahren will, entscheidet sich zumeist für einen Avant mit Dreiliter-Diesel und quattro-Antrieb. Während E-Klasse und 5er zumeist standesgemäß als Hecktriebler unterwegs sind, wird der Audi A6 traditionell wenig limousinenhaft und fahrdynamisch nachteilig über die Vorderachse angetrieben. Aus der Not eine Tugend gemacht, stattet Audi den A6 und seinen Vorgänger Audi 100 seit vielen Jahren optional mit einem Allradantrieb aus. Das setzte wiederum die deutsche Konkurrenz unter Druck. BMW und Mercedes zogen Mitte der 80er Jahre nach und bieten ihre Limousinen und Kombis seither ebenfalls gegen entsprechendes Aufgeld mit 4x4-Antrieb an.
Neben geringen Verbräuchen, standesgemäßen Fahrleistungen und maximalem Komfort sind die Fahrerassistenzsysteme in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Hier hat die Mercedes E-Klasse vor zwei Jahren die Messlatte neu festgelegt. Assistenzsysteme für Spurhalten, Überholen, Abstand, Licht und gegen den gefährlichen Sekundenschlaf wurden erfolgreich eingeführt und imageträchtig in der Sicherheitslimousine E-Klasse positioniert. Der 5er BMW zog mit ähnlichen Details, Nachtsichtgerät und Einparkautomatik nach. Wenn im Frühjahr der neue Audi A6 auf den Markt kommt, wird dieser sich hier ebenfalls keine Blöße geben. Als erster wird der Ingolstädter optional mit einem Voll-LED-Scheinwerfer angeboten. Die anderen Sicherheitsdetails bietet er ebenfalls.
Auch bei den Motorisierungen liegen die drei Businessmodelle auf Augenhöhe. Gerade in Deutschland sind diese Reiselimousinen und Kombis durchweg als Diesel besonders beliebt, weil sich auch bei großen Jahreslaufleistungen die Kosten im Rahmen halten. Mercedes stellt bei seiner E-Klasse den Vierzylinder des E 250 CDI mit 500 Nm und 204 PS in den Effizient-Fokus. Doch wer Wert auf Laufruhe und einen standesgemäßen Auftritt in einem Mercedes legt, kommt um einen Sechszylinder nach wie vor nicht herum. Hier wurde der Dreiliter-Diesel des E 350 CDI jüngst deutlich überarbeitet. Mit 265 PS und 620 Nm maximalem Drehmoment hat man fast zu BMW aufgeschlossen. Deren Topdiesel des 535d leistet 300 PS und ist in dieser Dieselliga unverändert das Maß der Dinge in Sachen Effizienz sowie Fahrspaß.
Gerade Vielfahrer dürften sich jedoch auch für den Einstiegsdiesel des 184 PS starken BMW 520d begeistern können, der laufruhig ist und dessen Normverbrauch bei rund fünf Litern Diesel auf 100 Kilometern liegt. Wenn der neue A6 seine Premiere feiert, müssen sich die Kunden zunächst mit bekannten Triebwerken begnügen, die jedoch modifiziert wurden. Alle Motoren verfügen über eine Start-Stopp-Automatik und Bremsenergierückgewinnung. Der Basisdiesel 2.0 TDI mit 177 PS verbraucht im Schnitt nur 4,9 Liter pro 100 Kilometer, das sind 0,4 Liter weniger als beim bisherigen Sparmodell A6 2.0 TDIe mit 136 PS.
Letztlich macht in dieser Klasse nicht zuletzt der Preis die Musik. Da Geschäftswagen fast ausschließlich geleast oder finanziert werden, interessieren die angebotenen Konditionen deutlich mehr als der normale Verkaufspreis. Der Audi A6 startet als 177 PS starker 2.0 TDI mit Sechsgang-Handschaltung und Frontantrieb bei 38.500 Euro. Deutlich besser dürfte für viele der A6 3.0 TDI quattro passen, der mit seinen 245 PS und einem Durchschnittsverbrauch von sechs Litern mindestens 51.200 Euro kostet. Der 184 PS starke Basisdiesel des BMW 520d liegt als Handschalter bei 40.350 Euro. Das beste Paket aus Leistung und Effizienz bietet auch bei den Münchnern der Dreiliter-Diesel des 530d, der bei 49.500 Euro beginnt. 245 PS stark verbraucht er 6,1 Liter Diesel.
Die Preise der Mercedes E-Klasse liegen höher. Neben einem nur für Taxifahrer geeigneten E 200 CDI mit müden 136 PS ist der 170 PS starke E 220 CDI die Basisversion, die jedoch bereits 42.126 Euro kostet. Die besten Langstreckenqualitäten bietet der Mercedes E 350 CDI mit 265 PS, der mit 51.765 Euro auf der Niveau der Konkurrenz liegt. Bei allen drei Konkurrenten sind die Grundpreise jedoch wenig aussagekräftig. Die Komfortausstattungen ab Werk in der deutschen Business-Klasse sind bekanntlich besonders dünn. Mit den klassenüblichen Details wie Xenonlicht, Ledersitzen, Navigationssystem und weiteren Details ist bei jedem Konkurrenten ein Zusatzbetrag von mindestens 5.000 bis 15.000 Euro aufzurechnen. Dafür reist man bei Audi, BMW oder Mercedes gleichermaßen in der besten Business-Klasse aller Zeiten. Für welchen der drei man sich entscheidet, ist letztlich eine Frage des Geschmacks. In China gibt es alle drei Versionen übrigens auch mit langem Radstand. Hier hat der A6 seit Jahren die Hosen an. Vielleicht ist das ein gutes Omen für den neuen Audi.
Quelle: Autoplenum, 2011-01-05
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