Mein erstes eigenes Auto ist der Smart CDI, den ich mir im Winter 2005 als Gebrauchtwagen mit 35000 Km Laufleistung für knapp 6000 kaufte.
Für mich als ledigen Studenten ist das Auto einfach perfekt. Heute hat der Wagen etwa 75000 Km auf der Uhr, wurde also im Schnitt ca. 20000 Km im Jahr gefahren.
Dabei fallen durchaus auch Autobahnstrecken an - eigentlich nicht das Terrain für den winzling. Andererseits fahre ich bei mäßigem Tempo erstaunlich komfortabel. Die Sitze sind exzellent, die leicht erhöhte Sitzposition verschafft eine gute Übersicht und ich fühle mich mit knapp 1,85m Körpergröße keinesfalls unsicher oder beengt.
A propos mäßiges Tempo - ich habe das Glück, es nur selten eilig zu haben. Deshalb kann ich im 6. Gang bei 2000 U/min entspannt meine 90-100 Sachen fahren. Das hat mindestens drei Vorteile: Das an sich seitenwindempfindliche Auto kommt nicht so schnell aus der Spur, die Fahrgeräusche bleiben erträglich und last but not least dankt es der Smart mit Spatzendurst: Mein absoluter Rekord lag bei 2,5 Litern Diesel auf 100 Kilometer, meine Durschnittswerte liegen in etwa bei den angegegebenen 3,4 Litern - eher weniger, nur nach Vollgasfahrten schon mal bei 4,2l. Somit stört mich die Begrenzung auf 135km/h persönlich überhaupt nicht.
Obwohl mein Smart mittlerweile auch schon 7 Jahre alt wird, versieht er immer noch zuverlässig seinen Dienst. Ein außerplanmäßiger Werkstattbesuch wurde nötig, als eine Ventilsteuerung nicht mehr funktionierte und das Mischgehäuse ausgetauscht werden musste.
Wenn es noch Kritikpunkte gibt, sind sie meist eher auf Kleinigkeiten zu beziehen. Die Glühlampe an den Frontscheinwerfern auszutauschen ist eine ziemliche Fummelei. Das kann man auch vom Einfüllen des Scheibenwaschwassers sagen. Geduld braucht man auch, um die 4 Winterreifen im Kofferraum unterzubringen. Es geht, aber ich habe bisher nur eine mögliche Kombination herausgetüftelt, wie alle Viere auf Felge bei geschlossener Heckklappe untergebracht werden können.
Davon abgesehen kann ich nur das eigensinnige Automatikgetriebe des Smart als wirklich ernsthaft negativen Erfahrungspunkt vorbringen: lange Schaltpausen, Schaltvorgänge wirken unnatürlich, weil sie nicht dann vonstatten gehen, wenn ich intuitiv selbst schalten würde. Manchmal weiß das Getriebe nicht, was es machen soll - zurückschalten und beschleunigen oder den eingelegten Gang beibehalten. Nun ja, es gibt ja immer noch die softip-Funktion.
Wenn alle Mercedes-PKW mit so einer Automatik an die Kunden ausgeliefert würden, könnte Herr Zetsche ganz schnell wieder einpacken.
Positiv: Wendig, für 1-2 Personen absolut in Ordnung, umweltfreundlich (auch wenn es keinen "richtigen" Partikelfilter für den Diesel gibt), für meinen Bedarf ausreichenden Kofferraum (ein Posaunenkoffer geht rein, oder 6 Wasserkisten - ich hab es selbst ausprobiert) und clevere Ablagemöglichkeit in Form einer Schublade unter dem Fahrersitz.
Soviel also in aller Kürze...