Ich fahre den Octavia 1.2 Combi mit DSG in der Impuls Edition (Ambiente). Das Auto bringt somit Klimaautomatik, Sitzheizung, das SWING Autoradio, den doppelten Ladeboden, 15’’ Alufelgen, Parksensoren hinten, Armlehne mit Kühlfach etc. schon mit.
Zusätzlich bestellt habe ich das DSG, die Bluetooth Freisprecheinrichtung (in Verbindung mit dem 3 Speichen Lederlenkrad mit Schaltwippen und Multimediatasten), Paket Plus (automatisches Licht ua.) und SUNSET Paket.
Die Ausstattung ist damit schon gehoben und bietet neben dem Notwendigen auch den Luxus, den man oft als Kaufargument für einen Neuwagen angibt. Das alles zu einem Preis, den VW mit seinem Golf Variant oder Opel mit dem neuen Astra Sportstourer nicht unterbieten kann.
Ich fahre sehr oft Mietwagen in der Klasse der BMW 3 bis Audi A6. Somit habe ich dort erfahren was deutlich teurere Autos mit Sonderzubehör an nützlichen Features zu bieten haben und auch leisten. Daher auch die Zusammenstellung der Optionen an meinem Skoda.
Die Verarbeitung des Octavia ist sehr gut. Sehr gute Passungen, ordentliche Haptik, vernünftige und feste Sitze (auch für jemanden mit 1,85 m Körperlänge) und geringe Spaltmaße. Kein Knarzen oder Klappern. Der Innenraum wirkt wertig (bis auf die Armablage mit Türgriff innen) und durchdacht. Beispielsweise ist die Radiobedienung am Lenkrad auf der linken Seite, was beim einarmigen Fahren Sinn macht. Bspw. ist diese bei Audi rechts angeordnet, was wenig Sinn macht, da das Radio nur noch 10 cm weit entfernt ist.
Das Cockpit ist VW und damit Maßstab für Ergonomie (Abzug bei der Klimatronic, die nachts durch ihre Anordnung der grünen LED keine klare Aufteilung erkennen lässt). Die weiß beleuchteten Instrumente sind ein Segen für die Ablesbarkeit.
Das Maxi Dot Display zeigt neben den Einstellungen des Bordcomputers auch die Titel der CD oder die Telefonbucheinträge des gekoppelten Telefons.
Die Übersicht nach vorn ist etwas eingeschränkt, so dass ich vorsichtigen Leuten zur vorderen Einparkhilfe raten würde. Nach hinten ist der Combi unproblematisch einzuschätzen.
Das Platzangebot beim Combi ist auf allen 4 Sitzen (Mittelarmlehne auf der Rückbank) langstreckentauglich und der Kofferraum ist Maßstab in seiner Klasse.
Es finden sich zur Genüge Ablagen, somit muss man sich merken wo man was hingetan hat. Wer schon einmal einen BMW 3 oder 5 gefahren ist weiß, dass dort selbst die Geldbörse kaum unterzubringen ist.
Die Windgeräusche sind absolut im Komfortrahmen (da sind manche Mittelklassewagen deutlich lauter). Der Motor ist im Leerlauf gar nicht und in der schnellen Fahrt kaum zu hören.
Die Federung ist recht hart, wodurch auf der Autobahn bei Querfugen die Insassen leicht durchgeschüttelt werden. Je beladener der Wagen ist, desto weniger tritt dieses Phänomen auf.
Der Wagen ist absolut Spurtreu und fühlt sich sehr sicher auch bei höheren Geschwindigkeiten an.
Die mit dem Wagen ausgelieferten H7 Glühbirnen sind recht lichtschwach, was sich gerade im Herbst/Winter negativ bemerkbar macht. Der Austausch der Glühbirnen gegen hellere sollte auf jeden Fall bei Tageslicht durchgeführt werden. Zudem ist es unabdingbar das Handbuch zu konsultieren, da jeweils der gesamte Scheinwerfer ausgebaut werden muss. Dies ist zwar ohne Werkzeug zu bewerkstelligen, jedoch empfehle ich einen kleinen Schraubendreher, da die Steckverbindungen sonst schwer zu lösen sind.
Der Vorgang selbst ist recht einfach und in 20 Minuten komplett erledigt.
Der „kleine“ Motor beschleunigt den Wagen vollkommen ausreichend bis zur Höchstgeschwindigkeit (nach Tacho 202 km/h). Dadurch dass das Drehmoment konstant über einen großen Drehzahlbereich verfügbar ist, fühlt man auch keine Schwäche beim Beschleunigen.
Der Motor ist keineswegs mit dem Octavia überfordert, wobei ich bei Fahrten in wirklich bergige Gegenden zu einem kräftigeren Motor raten würde. Lange Steigungen auf der Autobahn finden bei kleinem Hubraum irgendwann immer ihre Grenze und schlagen sich im Benzinverbrauch nieder.
Ich selbst fahre den Wagen in der Eifel und im bergischen Land, was problemlos ist.
In der Stadt oder bei Fahrten auf Landstraßen und Autobahnen mit flachem bis hin zu Mittelgebirgsprofil ist der Motor durchaus empfehlenswert.
Bleibt man im Bereich von bis zu 135 km/h mit Tempomat auf der Autobahn, begnügt sich die Maschine mit 6,7 l auf 100 km. Will man mal auf der linken Spur mit den Geschäftswagen mithalten und geht Richtung Höchstgeschwindigkeit, verdoppelt sich der Verbrauch gnadenlos.
In der Stadt ist man mit 6,5-8 l flüssig unterwegs.
Die 5,2 l aus den technischen Daten sind ggf. beim Gleiten mit 90 km/h auf einer Landstraße erreichbar. Ich habs noch nicht geschaft.
Das DSG mit seinen 7 Gängen schaltet geschmeidig und kaum spürbar. In der Stufe D ist es immer darauf bedacht möglichst schnell hoch zu schalten, so dass man mitunter bei 60 km/h im 7. Gang unterwegs ist. Tritt man dann kräftig auf das Gaspedal, schaltet das Getriebe sofort runter. Noch schneller ist man mit den Schaltwippen, da der Fahrer selbst am Besten weiß, wann er spurten möchte. Die Automatik wechselt dann in einen „manuellen“ Modus und wartet, dass der Fahrer mit den Wippen weiterschaltet, tut er das nicht und dreht man zu hoch- oder zu niedertourig, schaltet das Getriebe wieder automatisch. Genauso übernimmt es auch wieder nach einer halben Minute ohne weitere Schaltvorgänge über die Wippen die Kontrolle.
In der Sporteinstellung dreht der Motor wesentlich hochtouriger, bevor das Getriebe schaltet. Der Octavia fühlt sich dadurch etwas kräftiger an. Dies hat natürlich seinen Preis. Der Verbrauch steigt deutlich an.
Für mich ist das DSG ein absolut empfehlenswertes Feature.
Mein Fazit: Der Octavia Combi 1.2 DSG ist ein sehr gutes und hochwertiges, sowie durchdachtes Auto mit vollkommen ausreichenden Fahrleistungen bei recht geringem Verbrauch, wenn man bewusst fährt.
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Erste Probleme - erste Wartung 30000 km:
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Rost an der Motorhaube innen nach 10 Monaten. Statt zu tauschen hat Skoda (Fleischhauer in Bonn) nur dilletantisch repariert. Frechheit!! Auf dem Bild erkennt man, dass die rostige Stelle genau auf dem Dichtgummi (rostbraun) lag.
Da das Tagfahrlicht auf den H7 Lampen liegt, sind diese schon 2 mal durchgebrannt. Ich streite mich gerade mit Skoda, damit sie die Tagfahrscheinwerfer statt der H7 Lampen schalten.
Kondenswasser in der 3. Bremsleuchte
Klappernde Sonnenblende
Ölverbrauch innerhalb 27000 km = 1 l
Durchschnittlicher Verbrauch (meistens Autobahn mit 135 km/h) = 6,8 l
Alles andere vollkommen unproblematisch.
Kosten erste Inspektion mit Bremsflüssigkeitswechsel = 412,-€
Die Werkstatt kann ich nicht empfehlen. Der Kundenservice online antwortete mit einem unpassenden Textbaustein und schließlich abweisend.