Eigentlich ein schönes Auto, zeitloses und durchaus ansprechendes Design, das auch zu einer höherpreisigen Marke passen würde (könnte auch von Volvo stammen). Dass der Octavia mit dem VW Golf technisch eng verwandt ist (wie auch Audi A3 und Seat Leon), merkt man an allen Ecken und Kanten. Viele Bedienelemente (Heizung, Licht, Fensterheber) sind baugleich mit den VW-Teilen und unterscheiden sich auch qualitativ nicht vom Original. Auch die Verarbeitungsqualität kann grundsätzlich mithalten. Um einen entsprechenden Abstand zu den "Premiummarken" des VAG-Konzerns (VW und Audi) zu wahren, verwendet man im Innenraum allerdings weniger hochwertig anmutende Materialien (Amaturenbrett, Türverkleidung, Mitteltunnel), die qualitativ aber durchaus robust sind. Im Vergleich zum Konkurrenten VW Golf Variant ist der Octavia ein paar Zentimeter länger, die sich in einem etwas größeren Kofferraum niederschlagen. Da der Radstand aber identisch ist, findet man auf der Rücksitzbank des Octavia die gleichen recht knappen Platzverhältnisse wie im VW vor.
Leider hat der Octavia auch sämtliche Krankheiten der VAG-Geschwister A3, Golf und Leon geerbt, so etwa häufig auftretende Probleme mit den Fensterhebern, Wassereinbruch in den Vordertüren etc.
Der 1,6-Liter-Benziner mit 101PS ist die meistverkaufte Motorisierung für den Octavia. Wer im Stadtverkehr oder auf Landstraßen unterwegs ist, kann mit dem Motor durchaus glücklich werden. Er zieht recht gut durch, bleibt bei niedertouriger Fahrweise akustisch dezent und angemessen im Spritverbrauch. Auf der Autobahn beginnt der Motor jedoch zu lärmen, da er ab etwa 3000U/min. stark zu dröhnen beginnt und das insgesamt viel zu kurz übersetzte Getriebe zu unnötig hohen Drehzahlen führt. Wer längere Autobahnetappen mit konstant 140Km/h fährt (der Tacho weicht stark ab und eilt dabei rund 10Km/h voraus), wird mit einem Verbrauch von gut 9,5L/100Km bestraft. Wer sich bei dem Tempo noch unterhalten will, muss zudem über eine robuste Stimme verfügen.
Der 1,6l-101PS-Motor ist bekanntermaßen der dröhnigste Motor im VW-Regal. Wer häufig auf der Autobahn unterwegs ist, sollte lieber den 1,8-20V oder sogar den Turbo wählen. Die Dieselmotoren sind auch nicht unbedingt leise, dafür sehr sparsam.