Meine Freundin hat seit etwa zwei Monaten einen 2004er Seat Toledo. Ihr Vater schenkte ihr diesen. Damals hatte der Wagen 145.000 Kilometer runter. Bis jetzt sind noch 2.000 dazu gekommen.
Das Auto hat einen momentanen Zeitwert von etwa 3.500 Euro. Was, wie ich finde, mehr als in ordnung ist. Zur Ausstattung gehören unter Anderem Klimaautomatik, vier mal elektrische Fensterheber, elektrische Spiegelverstellung, Nebelscheinwerfer, Leichtmetallfelgen, geteilt umlegbare Rücksitzbank und Sportsitze vorne. Und das empfinde ich für eine mehr als reichhaltige Ausstattung.
Das Design stammt von Giugiaro und sollte ursprünglich für die erste Generation des Skoda Octavia sein. Dieses ist wirklich sehr gut gelungen. Der dreigeteilte Kühlergrill wirkt sehr sportlich. Dazu passen auch die sehr schmalen Scheinwerfer, die nahtlos zum Kühlergrill übergehen. Die schlanke Silhouette mit dem hohen Heck drücken ebenfalls sportlichkeit aus. Auch das Heck ist sehr gut gelungen. Die, in der Mitte zusammen laufenden, Klarglasrückleuchten passen super zum restlichen Design. Jedoch trüben die viel zu lange Antenne und die Kunststoffzierleisten das Bild. Der Innenraum wirkt ebenfalls sehr sportlich. Das dreispeichige Sport- Lederlenkrad ist sehr griffig. Die Amaturen lassen sich auch bei schneller Fahrt gut ablesen. Die Mittelkonsole ist im Aluoptik gehalten, die Türgriffe allerdings in Chrom. Das passt nicht wirklich zusammen.
Einen sehr guten Seitenhalt bieten die Sportsitzte. Deren Stoff ist auch nach fast 150.000 Kilometern nicht verschlissen. Doch der Schaltsack zeigt schon einige Blessuren. Und das Handschuhfach fängt bei etwa 100km/h an zu klappern. Ansonsten ist die Verarbeitung top.
Der Verbrauch des Seat hält sich in Grenzen. Innerorts liegt er um zehn Liter, außerorts bei etwa sechs Liter auf 100 Kilometer. Das macht einen Durchschnittsverbrauch von etwa 8 Liter.
Der Motor passt leider nicht zum Design. Er ist rech zeh in der Beschleunigung. Diese gibt Seat mit 11,3 Sekunden an. Ich brauchte etwa 12,5 Sekunden, um aus dem Stand 100km/h zu erreichen. Auch die Endgeschwindigkeit hat Seat zu hoch angegeben. Diese soll angeblich 192km/h betragen. Laut Tacho sollen es sogar 205 sein. Doch mein Smartphone mit GPS- Messung zeigte gerade einmal 185km/h an. Das ist zwar auch nicht wenig, liegt aber trotzdem unter den Herstellerangaben.
Der Alltag ist mit dem Spanier gut zu meistern. Auch vier Erwachsene haben Platztechnisch keine Probleme. Bloß der Kofferraum ist etwas zu Klein geraten. Auch eine Fließheckversion wäre schön. Denn die Öffnung ist viel zu eng.
Alles in allem ein zu empfehlendes Auto. Ein Rennwagen ist er mit diesem Motor sicher nicht, aber für den Alltag reicht es aus. Auch Speditionsunternehmer sollten ein anderes Auto kaufen, da er etwas wenig Gepäckraum bietet.
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Update März 2013:
Mit 156.000 Kilometern aufgrund von Familienzuwachs für einen Honda Jazz verkauft. Honda gab noch 3.250 Euro.