Renault Laguna 3.5 V6 240 238 PS (2008–2013)

Nachdem ich das Laguna Coupé Anno 2008 zum ersten Mal im Showroom meines regionalen Renault-Händlers gesehen hatte, war ich infiziert vom Anblick dieses bildschönen Autos. Ende 2017 war es dann soweit: mein persönliches Budget gab es her, ich machte mich in den einschlägigen Foren auf die Suche und wurde bei einem Privatverkäufer fündig: 3,5 Liter V6, Atacama-Beige-Metallic-Lackierung – mit Bodykit in Wagenfarbe (Spoiler, Schweller und Diffusor)und sehr schöne Alufelgen von Brock – alles ordnungsgemäß eingetragen. Im Interieur hellbraune Ledersitze, elektrisch verstellbar mit 3-Fach-Memory-Funktion, Sitzheizung, Klimaautomatik, Navi, Keyless-Go-Karte, 6fach-CD-Wechsler mit Bose Soundsystem, etc. Mit gerade mal 40.000 km Laufleistung hatte das Coupé so gut wie keine Gebrauchsspuren, TÜV und Bereifung neu. Da musste ich einfach zuschlagen, und ich kann euch sagen, ich habe den Kauf bisher nicht bereut.
Das wirklich einzige, was mit diesem Wagen keinen Spaß macht, ist der Besuch der Tankstelle. Auf Kurzstrecke sind mindestens 13,5 ltr. fällig. Auf der langen Autobahntour hingegen schaffe ich es, den Verbrauch um die 10 ltr. einzupegeln, auch bei zügiger Fahrweise. Im Bordcomputer gibt es u.a. eine Funktion, den aktuellen Durchschnittsverbrauch anzuzeigen – dies sollte man in Anbetracht derzeitiger Spritpreise tunlichst bleiben lassen, denn dort sind mitunter sehr große Zahlen zu lesen.
Ansonsten ist das Auto wirklich völlig pflegeleicht. Ich war bis dato ca. 25.000 km unterwegs, und jederzeit ist es ein Genuss, diesen Wagen zu bewegen. Etwas gewöhnungsbedürftig war am Anfang die Hinterradlenkung, nicht zuletzt dieses Gimmick erlaubt jedoch eine erstaunlich agile Fortbewegung.
In die Inspektion gebe ich den Wagen einmal im Jahr, diesen Turnus mahnt auch der Bordcomputer an, meines Erachtens etwas zu früh, das nervt ein bisschen. Auch auf die sehr frühe Nachricht »den Wagen doch bitte zu starten, die Batterie wäre schwach«, wenn beispielsweise im Stand das Radio läuft, könnte ich gerne verzichten. Bis jetzt wurden bei der Inspektion nur alle Filter und Öl gewechselt, und die Kosten blieben in der freien Werkstatt meines Vertrauens stets überschaubar. Nach 4 Jahren muss ich jetzt zum 2. Mal zum TÜV. Vorher sind die Bremsbeläge fällig, und vorne ein neuer Satz Reifen.
Alles in allem bin ich absolut happy mit dem Coupé. Ich weiss, dass ein 3,5-Liter-V6-Benziner nicht unbedingt zeitgemäß ist. Bei fünf- sechstausend km im Jahr denke ich jedoch, das ist gut zu verschmerzen. Ich habe eine grüne Plakette und kann überall hinfahren. Wenn ich das Auto heute verkaufen müsste, käm‘ da sicherlich nur ein gleichsam verrückter Enthusiast wie ich als Käufer in Frage, aber ich hab‘ nicht vor, den Wagen zu veräußern. Dieses Coupé ist für mich eine reine Herzensangelegenheit. Noch nie vorher bin ich schon mehrfach von fremden Leuten angesprochen worden, »was das für ein hübsches Auto das sei«. Die Franzosen bauen schon immer sehr extravagante Autos, hier ist ihnen ein ganz großer Wurf gelungen.