Erfahrungsbericht Opel Frontera 2.0i (115 PS) von Anonymous, Oktober 2008
Um genauer zu sein, hatte ich dieses Auto zweimal. Einmal als 95er mit dem c20NE Motor und anschliessend den 96er mit dem S20XE Motor. Beide als Sport(also Kurzer Radstand und mit Hardtop).
Wo soll man bei diesem Auto eigentlich anfangen?
Was die wenigsten wissen, ist dass dieses Auto eines der ersten Autos ist, welches von mehr als fuenf Herstellern gebaut wurde. Honda entwickelte am Aufbau und dem Innenraum und nannte es den Compass, Isuzu war fuer den Leiterrahmen, der Hinterachse, Verteilergetriebe und den kleineren Systemen unter der Karrosserie verantwortlich. Opel setzte manchmal Motor und manchmal Getriebe in das Fahrzeug. Und einige Instrumente und Sitze sind auch von Opel in Deutschland gebaut. Da fehlen noch GM und die Firma IBC Vehicles in England. Den Frontera gabt es also als, Honda Compass, Isuzu Rodeo/Amigo und als Opel Frontera. In Australien gab es auch den Vauxhall/Holden Frontera, aber er unterscheidete sich ausser der Fahrerposition kaum vom Opel Frontera.
Also das Fahrverhalten auf der Strasse ist fuer einen Gelaendegaenger im Vergleich damaliger "SUV"s sehr gut. Dies ist aber der konstruktion der Frontachse zu verdanken, welches eine wesentliche Schwachstelle ist wenn man wirklich im Gelaende faehrt.
Eine Dreiecksaufhaengung mit Torsionsstabfeder, die am Rahmen befestigt ist und kuerzere Stoesse relativ ungedaempft an den Fahrer weitergibt da diese unter dem Fahrer/Beifahrer befestigt ist.
Aber Fahrer die nur sehr selten im Gelaende sind, werden davon nichts mitbekommen.
Genau wie bei allen Autos setzt der Reiffen das Mass an Strassentauglichkeit und die Gelaendegaengigkeit.
Bei Geschwindigkeiten unter 110km/h absolut langstreckentauglich, aber alles darueber steigert den Verbrauch und es wird auch sehr unruhig im Fahrzeug.
Der Verbrauch pendelt sich in der Stadt bei 9 bis 11 Lieter auf hundert Kilometer und wer es schafft auf der Landstrasse oder Autobahn die Geschwindigkeit nicht ueber 80km/h zu treiben kommt auch schon mit 8l/100km aus.
Der S20XE Motor war eindeutig der bessere. Kaum Oelverbrauch und sehr laufruhig. Ich hab in der Stadt schon bei 2000 Touren in den Naechsten geschaltet.
Bei beiden hatte ich aber Probleme mit der Kuehlung. Der Druckausgleichsbehaelter ist eine absolute Fehlkonstruktion. Und die Ersatzteile von Opel/GM sind unverschaemt. Als ich die Schlaeuche nachbestellt hab um sie zu erneuern, bekam ich fuer 35 Euro (3 Schlaeuche) die 1996 hergestellt wurden und lediglich mit einem Konservierungspuder frisch gehalten werden sollten. Wer sich das ausgedacht hat.... . Die haben es ganze 2 Tage gehalten und ich kaufte bei einem KFZ Zulieferer Ueberdruckschlaeuche und baute sie mir nach. Danach keinerlei Probleme mehr.
Der Innenraum ist sehr uebersichtlich und mit robusten Materialien gebaut. Die Lueftung und Heizung sind sehr gut und es gibt kaum beschlagene Scheiben. Aber ab 130 000 km gab es einige Klappertoene von den Sitzen und dem Hardtop.
Hardtop abnehmen und die Gummidichtungen mit Gummipflegemittel behandeln und es verringert sich.
Preislich sind die Frontera heute schon fuer 2000 Euro zu haben. Ganz wichtig unter dem Wagen wegen den undichtigkeiten achten. Das Getriebe, das Frontdiff und natuerlich den Motor auf Oellecks untersuchen.
Den Wagen auch mal warmlaufen lassen und nicht fahren. Wenn die Temperatur schnell steigt liegt eine Undichtigkeit im Kuehlsystem vor. Fuer Schrauber kein Problem, aber fuer in die Werkstatt bringer eine sehr teure angelegenheit.
Die Steuer ist beim 96er exakt 147 Euro im Jahr. Aber darauf achten dass er auch den Kaltlaufregler hat.
Versicherungen muessen den gern haben, denn im guenstigen Fall liegt sie bei 900 Euro im Jahr bei 100 % SFKlasse.
Leider sind auch ersatzteile etwas teuer, Bremskloetze fuer eine Achse im Set liegen bei 120 Euro und Scheiben bei 200 Euro.
Ein guenstiges Auto mit relativ hohen Unterhaltskosten. Aber der Kaufpreis und der Verbrauch sind nicht zu unterschaetzen. Wer eine Zugmaschine braucht fuer die mittlere Gewichtsklasse ist mit diesem guenstig dabei.
Auch im Gelaende macht er mit seiner starren zuschaltung der Frontachse und der guten Untersetzung eine gute Figur.