Leider listet autoplenum den neuen Hybridantrieb noch nicht extra, was sehr bedauerlich ist. Ist Opel in Kombination mit dem Corsa ein absolutes Sahnestück gelungen.
Der neue Mildhybrid weiß nicht nur mit seiner Effizienz zu glänzen, das Zusammenspiel zwischen dem Verbrenner und dem Elektromotor ist wunderbar harmonisch und weiß mich wahrlich zu überraschen. Die vorbildliche Geräuschkulisse lässt einen rasch vergessen, in einem Kleinwagen zu sitzen.
Die unauffällige Herangehensweise begeistert. Es ist kein hektisches oder ruppiges Zu- oder Abschalten des Verbrenners wahrzunehmen. Der Übergang zwischen Benziner und Elektromotor ist überraschend nahtlos, insbesondere im Segment der Kleinwagen habe ich damit nicht gerechnet. Opel findet ein sehr harmonisches Zusammenspiel der einzelnen Komponenten, alles ist perfekt aufeinander abgestimmt.
Das elektrische 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe sorgt für pure Fahrfreude. Das eDCT wechselt die Gänge wunderbar sanft und schnell. Die Funktionsweise entspringt einem hohen Komfortniveau. Diesem Eindruck schließt sich die Geräuschkulisse an. Im B-Segment keinesfalls zu erwarten.
Der E-Antrieb unterstützt den Verbrenner beim Anfahren und Beschleunigen. Bewege ich mich im niedrigen Drehzahlbereich liefert der Elektromotor zusätzliches Drehmoment. Dies steigert nicht nur die Agilität, sie senkt auch den CO2-Ausstoß. Vollelektrische Fahrten sind für kurze Momente bis zu einem Kilometer möglich. Insbesondere bei meinen Stadtfahrten staune ich nicht schlecht, spielt das System hier all seine Vorteile aus. Rangiere ich das Fahrzeug in der City, gelingt mir dies vollelektrisch.
Während der Fahrt wechselt der E-Motor bei höheren Geschwindigkeiten sein Einsatzgebiet und fungiert als Generator. Verzögert das Modell, schaltet sich der Benziner ab und die 48-Volt-Lithium-Ionen-Batterie des Hybridsystems gewinnt Energie. Mir gefällt die unerwartet stärkere Rekuperation, lässt sich so auch die Bremse schonen.
Im neuen Opel Corsa Hybrid ist es mir möglich, zwischen den drei Modi Eco, Normal und Sport zu wechseln. Mit Blick auf den Verbrauch bin ich meist im Eco-Modus unterwegs. Im Schnitt verzeichne ich entsprechend einen Kraftstoffverbrauch von fünf möglichen Litern auf hundert Kilometer im kombinierten Fahrzyklus. Womit ich von den Angaben des Herstellers nur geringfügig abweiche. Bei diesen Werten und einem Fassungsvermögen des Kraftstofftanks von 44 Liter muss ich nur selten eine Tankstelle anfahren. Wer im Alltag mit 5 ½ Liter rechnet, ist auf der sicheren Seite.
Ein knatterndes Motorengeräusch ist dem Corsa Hybrid fremd, er weiß mit akustischer Zurückhaltung zu glänzen. Die Hybrid-Technologie erlaubt zudem die Segelfunktion aus höheren Geschwindigkeiten heraus und spart zusätzlich Sprit und Emissionen ein. Gehe ich vom Gas, schaltet sich der Verbrenner ab und ich segle zeitweise.
Schwerfällig fühlt sich der Corsa Hybrid zu keiner Zeit an. Im Gegenteil. Die durchaus etwas straffere Auslegung unterstreicht einen dynamischen Eindruck, ohne jedoch den Fahrkomfort aus den Augen zu verlieren.
Die Neuauflage sticht darüber hinaus mit diversen weiteren Highlights hervor. Vom neuen Markengesicht Opel Vizor, dem intuitiven Cockpit bis hin zu den modernen Technologien. Einzigartig im B-Segment, das adaptive blendfreie IntelliLux LED Matrix-Licht. Das Fahrzeug entspringt dem Kleinwagenniveau und weiß aber diesem gelungen zu entwachsen.
Erfreulicherweise differenziert Opel nicht zwischen den Antrieben. Ob man im klassischen Verbrenner, dem neuen Hybrid oder der Elektrovariante Platz nimmt. Alle Modelle eint das sehr gelungene Design. Persönlich favorisiere ich die Ausstattung GS.
Die Außen wie Innen den sportlichen Auftritt untermalt. Im Innenraum punktet die Version unter anderem mit den verbauten Sportsitzen. Das Gestühl bietet mir einen vorbildlichen Sitzkomfort. Sei es nun in flott gefahrenen Kurven oder auf langen Autobahnpassagen. In diesem Punkt gelingt es Opel in der Fahrzeugklasse Maßstäbe zu setzen. Eine Massagefunktion krönt das Sitzpaket.
Ebenfalls in dieser Version Serie, das volldigitale Fahrerinfodisplay. Dieses erhält zusätzliche Informationen, den Hybridantrieb betreffend. Nach getaner Fahrt verschafft mir eine spezielle Anzeige eine sogenannte Reisezusammenfassung. Diese liefert Infos über die zurückgelegte Fahrstrecke, die benötigte Dauer, den ermittelten Durchschnittsverbrauch sowie den rein elektrisch gefahrenen Streckenanteil.
Im Opel Corsa Hybrid finde ich das neue Multimedia-Infotainment-System vor, gekoppelt an einen 10 Zoll großen Touchscreen.Wi-Fi, Bluetooth und 4G sind für den Rüsselsheimer selbstverständlich. Ebenso die Möglichkeit das Smartphone kabellos via Apple CarPlay und Android Auto mit dem Multimedia-System des Corsa Hybrid zu verbinden. Geeignete Smartphones lassen sich via Wireless Charging ohne Kabel aufladen.
Alternativ zur Steuerung mittels Touchscreen oder haptischen Schalterelementen in der Mittelkonsole oder dem Multifunktionslenkrad aktiviere ich mit den Worten „Hey Opel“ die natürliche Spracherkennung.
Im B-Segment angesiedelt, steht ein Kleinwagen wahrlich nicht für ein Raumwunder. Dennoch weiß mir der Opel Corsa ein angenehmes Platzangebot zu bieten. Insbesondere vorn, hier verweilen auch Sitzriesen ohne Probleme. Unangenehme Enge kommt mit meinen 1,80 Meter auch im Fond nicht auf, doch das Raumgefühl wird spürbar knapper.
Der Kofferraum ist ausreichend groß. Einzig die hohe Ladekante stößt bei schwerem Ladegut etwas auf, die Kofferraumklappe schwingt wiederum wunderbar auf und gibt eine gute Öffnung zum Gepäckabteil frei.