Erfahrungsbericht Opel Combo Life 1.2 (110 PS) von lexi.lind, April 2019
Mein Fokus liegt hier und heute auf dem Opel Combo Life, der Pkw-Version und trotz seines hohen Nutzwertes hat er nicht den Charme rein darauf ausgelegt zu sein.
Natürlich ist die Kastengrundform unumgänglich und dennoch ist dem Hochdachkombi ein angenehmer Auftritt sicher.
Nehme ich im neuen Opel Combo Life platz, fällt mir zunächst die ungewöhnlich breite Mittelkonsole auf, die mir aber auch als Großgewachsenen den nötigen Platz lässt und zusätzlich großen Stauraum bietet, ob ich nun 1,5-Liter-Flaschen oder große Tablets verräumen möchte, hier finden diese mühelos ihren Platz. Da der Beifahrer-Airbag im Dach untergebracht ist, kann außerdem das untere und obere Handschuhfach genutzt werden. Weitere Utensilien können zudem in den großen Türfächern im Fond oder in den Taschen an den Rückseiten der Vordersitze verstaut werden. Hier hat man schnell mal aus den Augen verloren, welcher Gegenstand wo abgelegt worden ist.
Das Panoramadach lässt nicht nur Licht ins Innere und gibt den Blick gen Himmel frei, es verfügt auch über eine mittig verlaufende Ablage in Milchglas-Optik und eine zusätzliche Box. Oberhalb der Gepäckraumabdeckung angebracht, hängt sie vom Dach, schränkt aber erfreulicherweise nicht die Sicht im Rückspiegel ein. Wie sehr Opel hier mitgedacht hat, zeigt eine genaue Begutachtung auf. Denn die Box lässt sich bequem vom Kofferraum aus beladen, aber auch der Zugriff von innen und während der Fahrt ist ganz einfach, denn auf der Seite zum Passagierraum befinden sich zwei weitere praktische Schiebetüren.
Und wenn Du als privater Nutzer auch weniger in die Versuchung kommst, so könntest Du auch mühelos eine Europalette im Combo transportieren.
Zudem fährt der neue Combo mit tollen Umklappfunktionen vor. Die drei Einzelsitze sind optisch zwar schmal geschnitten, ermöglichen aber auch die Unterbringung von drei breiten Kindersitzen nebeneinander. Die einzelnen Sitze der zweiten Reihe kann ich bei Bedarf auch ohne Werkzeug ausbauen und mit einem Gewicht von 14 Kilogramm erweisen sie sich als durchaus rückenfreundlich.
Lange Gegenstände bringe ich dank serienmäßig umklappbaren Beifahrersitz und einer Ladefläche von unglaublichen drei Metern ebenfalls spielerisch unter, die angebrachte Armlehne lässt sich hierfür einfach abnehmen und in der Ablage praktisch verstauen. Echt toll mitgedacht!
Die große Heckklappe lässt sich in engen Parklücken schnell nicht mehr öffnen, doch Opel hat auch in diesem Punkt mitgedacht. Lässt sich das in der Heckklappe integrierte Fenster ganz bequem auch auf engstem Raum separat öffnen und hochklappen. So kann ich durch das Fenster weitere Gegenstände einladen oder herausnehmen.
Ein Head-Up-Display, eine Panorama-Rückfahrkamera, das beheizbare Lederlenkrad oder auch die Vernetzung via Apple CarPlay sowie Android Auto über den bis zu acht Zoll großen Farb-Touchscreen oder die kabellos induktive Lademöglichkeit habe ich ehrlich gesagt in einem Hochdachkombi nicht erwartet. Doch im neuen Opel Combo alles zu haben.
Das angenehm straff ausgelegte Fahrwerk kommt mit Straßenunebenheiten generell gut klar, da gibt es nichts zu meckern. Nur die Lenkung stößt mir leider negativ auf. Ist sie mir viel zu schwammig und indirekt. Hier ist dringend Nachbesserung angesagt.
Die gemütliche Gangart steht dem Opel Combo gut zu Gesicht, ist er ein angenehmer Cruiser, und wer strebt in einem familientauglichen Hochdachkombi schon die Nordschleife an.
Wer den sportlichen Ritt nicht sucht, ist auch mit dem kleinen Benziner zufrieden, denn der Dreizylinder löst natürlich keine Begeisterungsstürme aus. Doch untenrum wirkt er spritzig und sprintet gut los.
Der Sechsgang-Handschalter gleitet dabei gut durch die Schaltkulisse, möchte aber auch entsprechend bemüht werden. Auf der Autobahn wirkt er mit höherem Tempo zunehmend angestrengter.
Der Opel Combo hat wahrlich einige Überraschungsmomente in petto, so auch die Sicherheit betreffend. Wartet der Hochdachkombi mit einer Fülle an Assistenten auf.
Und so passt der Combo nicht nur Tempo und Abstand an das vorausfahrende Fahrzeug an, er informiert mich mittels Geschwindigkeits-Assistent auch, sobald ein neues Tempolimit vom Verkehrsschild-Assistenten erkannt wird.
Auf alle Helferlein werde ich jetzt nicht eingehen, aber der Rangierschutz ist großartig. Das System warnt mich beim Rangieren davor, dass eine Fahrzeugseite ein Hindernis, beispielsweise ein Pfeiler oder Wände, streifen oder mit ihm kollidieren könnte.