Erfahrungsbericht Nissan X-Trail 1.5 VC-T e-Power (213 PS) von CARWALK_-_Der_Autoblog, Februar 2024
Der Nissan X-Trail wirkt nicht nur optisch gereift. Er präsentiert sich als angenehmer Langstreckengleiter und meistert auch in der Altstadt das holprige Kopfsteinpflaster. Im Vergleich zum Vorgänger setzt Nissan eine überarbeitete Servolenkung ein. Diese Optimierungen schlagen sich in einem guten Lenkgefühl nieder, das SUV spricht direkt an und setzt die Lenkbefehle souverän um.
Die ausgewogene Gewichtsverteilung macht sich positiv im Handling bemerkbar. Mit seinen bis zu zwei Tonnen zählt das SUV natürlich nicht zu den bewussten Kurvenräubern, ausschließen muss ich diesen Ritt aber keineswegs. Das Allradsystem verteilt hierbei die Leistung entsprechend der vorherrschenden Situation und reagiert auf die Bedingungen, sei es Straßenbelag oder Witterungsverhältnisse.
Die e-Power Technologie durfte ich nun im X-Trail erleben. Mit dieser Art der Elektrifizierung hebt sich Nissan von den Mitbewerbern ab. Die Kombination aus Benzinmotor und Elektroantrieb ist nicht neu. Doch im Vergleich zu anderen Herstellern mit konventionellen Hybridsystemen nutzt Nissan den Verbrenner ausschließlich zur Stromerzeugung, während die Elektromotoren die Räder antreiben. Nissan möchte mit dieser Lösung das Fahrgefühl eines E-Autos vermitteln.
Und durchaus ist der Antritt von unten heraus drehmomentstark, an das eindrucksvolle Anfahrverhalten eines Elektroautos reicht er dann aber doch nicht heran. Und wenn auch Nissan von „e-Pedal Step“ spricht, rein über das Gaspedal lässt sich das SUV nicht fahren. Das System, welches sich über eine Taste in der Mittelkonsole aktivieren lässt, verzögert zwar das Fahrzeug stärker, jedoch nicht bis zum Stillstand. Vielmehr entspannt die e-Pedal-Funktion im Alltag und animiert zu einer entschleunigten Fahrweise.
Beim Verzögern wird kinetische Energie zurückgewonnen und in der Batterie gespeichert. Ein externes Nachladen der Batterie ist nicht möglich. Eine Tatsache die ich wahrlich nicht vermisse. Während es mir sehr große Freude bereitet rein elektrische Autos zu fahren, so ist die mangelnde Infrastruktur, die Ladezeiten und der Lagevorgang alles andere als ein Vergnügen. Dies entfällt erfreulicherweise beim Nissan X-Trail e-POWER.
Das SUV lässt sich in wenigen Sekunden in gewohnter Manier an einer Zapfsäule mit Benzin auftanken. Dafür sorgt wiederum das von Nissan entwickelte e-POWER System für keine großen elektrischen Reichweiten, hier darf man sich nicht in die Irre führen lassen. Stattdessen möchte Nissan jedoch in der Stadt seine Vorteile ausspielen.
Rein bei Fahrten in der Stadt erziele ich im Schnitt 5 ½ Liter. Verlasse ich die City, steigt der Wetter rasch um 1 ½ Liter und möchte ich die komplette Power abrufen packe ich nochmal 2 bis 2 ½ Liter obendrauf. Bei dieser Fahrweise dreht der Benzinmotor deutlich höher und tritt akustisch in Erscheinung. Der Nerv-Faktor eines stufenlosen Getriebes bleibt erfreulicherweise aus.
Wie viele Personen im X-Trail reisen können, hängt von der Auswahl und der Nutzung ab. Ob zwei, fünf oder sieben Insassen, die dritte Sitzreihe stellt Nissan gegen Aufpreis Auswahl. Mit der verschiebbaren zweiten Sitzreihe schafft Nissan Variabilität, die das Flexi-Board zusätzlich steigert. Mit den verschiedenen Konfigurationen bietet Nissan unterschiedliche Möglichkeiten. Das modulare Verstausystem glänzt darüber hinaus mit Materialien die sich abwaschen lassen und strapazierfähig gestaltet sind.
Ergänzend lässt sich die Rücksitzbank serienmäßig im Verhältnis 40:20:40 umklappen. Der mittlere Sitz hält eine Durchladereiche für lange Gegenstände bereit. Beispielsweise für den Transport von Skier. Können so die beiden äußeren Sitzplätze ungehindert genutzt werden. Und man spart sich die Dachbox. Die verschiebbare Sitzbank variiert nicht nur die Platzverhältnisse, sie erleichtert zudem den Zugang zu den Plätzen sechs und sieben, sollte man die Ausführung Siebensitzer geordert haben.
Verweile ich zunächst in der zweiten Sitzreihe, fallen mir neben einem tollen Raumangebot weitere Komfortfeatures ins Auge. Die separate Steuerung für die Heizung und Klimaanlage, Sonnenschutzrollos, weitere USB-Anschlüsse, alles Serie. Während andere Marken ausschließlich auf neue USB-Ports setzen und Adapter benötigen, finde ich im Nissan X-Trail erfreulicherweise sowohl die Typen A und C vor.
Die weit öffnenden Türen erlauben einen guten Zugang zu beiden Sitzreihen. Die beiden Einzelsitze der dritten Sitzreihe verschwinden bei Nichtgebrauch vollständig im Ladeboden. Im ausgeklappten Zustand finden dort Kinder und Insassen bis maximal 1.65 Meter bequem Platz. Ich mit meinen 1.80 Meter möchte dort nur auf kurzen Strecken Platz nehmen. Eine Tatsache, die Nissan keineswegs schön redet und sogar mit einer Körpergröße von bis zu 1.60 Meter angibt.
Abhängig der Sitzkonfiguration und Nutzung variiert das Ladevolumen. Beim Fünfsitzer erwartet mich ein großzügiger Stauraum. Eben und ohne Einschränkungen. Die elektrisch Heckklappe gibt eine große Öffnung frei.
Zwischen den Vordersitzen findet sich weiterer Stauraum. Das Staufach kann dank einer seitlichen Öffnung darüber hinaus von den Insassen in der zweiten Reihe genutzt werden. Auf dem Fahrersitz Platz genommen, fällt die schwebende Mittelkonsole ins Auge. Die klar strukturiert den neuen Gangwahlhebel beherbergt. Neben Getränkehalterungen und einer induktiven Smartphone-Ladeschale findet ich dort den Drehregler für die verschiedenen zur Wahl stehenden Fahrprogramme.
Nissan verzichtet aktuell auf die radikale Rationalisierung von haptischen Steuerelementen. Und so finden sich im Cockpit gut erreichbare und intuitiv bedienbare Tasten und Regler. Nichts desto trotz, weiß der Nissan X-Trail sich vernetzt und fortschrittlich zu präsentieren. Dies wird umgehend beim Blick hinter das gut in der Hand liegende Multifunktionslenkrad deutlich. Blicke ich dort auf die digitale Instrumenteneinheit. Die dort dargestellten Inhalte lassen sich das Layout betreffend ändern und anpassen. Dies gelingt ganz bequem über das Lenkrad. Ich muss mich nicht erst durch das Menü im Touchscreen klicken. Der thront stolz mittig auf dem Armaturenbrett.
Die Smartphone-Integration per Android Auto und Apple CarPlay ist für Nissan selbstverständlich. Nutzer von Apple-Geräten können dies kabellos erleben. Last but not least, weiß der Nissan X-Trail ein Head-up-Display zu bieten.
Nicht unerwähnt lassen, möchte ich in punkto Innenraum die Materialanmutung und Verarbeitung. Die auch im Detail zu überzeugen weiß. Leistet sich das Fahrzeug keine Schwächen und weiß diesbezüglich sogar zu überraschen.