Bereits seit 2003 ist ein Nissan Primera 1,8 Comfort, EZ Oktober 1999 in unserer Familie, wobei ich ihn seit 2007 fahre. Insgesamt ist er 52tkm gelaufen, 42tkm bei uns. In dieser Zeit verhielt sich das Auto weitestgehend unauffällig, nur Verschleißteile wie Achsmanschetten mussten bisher (einmalig) getauscht werden, welche aufgrund des Alters völlig tolerierbar sind.
Optisch finde ich das Auto ziemlich ansprechend, die Form ist stimmig und gefällig, wenn auch nicht übermäßig auffällig und meiner Meinung nach ist das Design insgesamt eher zeitlos und wirkt keinesfalls altbacken.
Kommen wir nun zum Inneren. Eigentlich die einizige größere Schwäche der P11-144-Reihe (also dem Modell von 1999-2002). Während sich noch das Amaturenbrett selbst recht gut anfühlt, ist die Haptik der Taster der Klimaautomatik ein Graus. Das konnte Nissan früher besser, z.B. beim Vorgängermodell P11. Weiterhin sind die Kunststoffe des Kofferraums und des Mitteltunnels recht kratzempfindlich, auch hier gilt, dass dies beim Vorgänger nicht so schlimm war. Man kann aber diese Teile durch die vom Vorgänger P11 (theoretisch) ersetzen, wenns einen stört, zumal diese recht einfach austauschbar sind. Nur mit den Klimaautomatik-Tastern muss man sich wohl abfinden. Ansonsten ist das Cockpit übersichtlich gestaltet, alles was man zum Fahren und Einstellen benötigt findet sich schnell und lässt sich intuitiv bedienen. Auch die Sitze bieten guten Seitenhalt und erlauben sowohl kleinen Personen wie mir (1,65m) alsauch größeren Menschen eine bequeme Sitzposition. Das Lederlenkrad ist scön dick, nutzt sich nicht allzu leicht ab und erlaubt es, das Auto problemlos und angenehm zu lenken. Während der Fahrt hört man innen auch nur dann Fahrwerksgeräusche, wenn die Querlenkerbuchsen getauscht werden wollen, welche leider ein Verschleißteil des Primera sind. Je nach Fahrweise und benutzen Straßen halten diese im Mittel 70-80tkm. Die Fahrwerkskonstruktion erlaubt aber auch ein angenehmes und direktes Handling des Fahrzeuges, welches auf Landstraßen durchaus Spaß macht. Wo wir eigentlich schon beim Fahrverhalten sind. Wie schon angedeutet, lässt sich der Primera schön fahren, lenkt direkt ein und man spürt auch früh genug, wenn mans in einer Kurve leicht übertrieben hat. An sich ist das Fahrwerk eher straff, aber keinesfalls unangenhm. Man merkt halt, auf welcher Straße man fährt, aber es gibt keinen Grund, jedem Gullideckel panisch auszuweichen. Der im P11-144 erstmals erschienene 1,8l Motor (QG18DE) reißt keineswegs Bäume aus, erweist sich aber im Alltag als völlig ausreichend. Untenrum zieht er jedenfalls gut, solange man nicht in den Bergen unterwegs ist, im 5. Gang von 70 auf 100 zu beschleunigen ist kein Thema, auch lässt sich das Auto in der Stadt problemlos untertourig im höchsten Gang bewegen. Auf der Autobahn eignet sich der Motor eher zum normalen dahinrollen als zum heizen. Klar, 200 km/h laut Tacho sind schon drin, aber nicht gerade förderlich für geringen Spritverbrauch und angenehme Lautstärke im Inneren, da der 1,8l ein verhältnismäßig rauher Geselle ist (verglichen mit dem 2l [SR20DE]). Aber Geschwindigkeiten um die 160 km/h lassen sich längere Zeit durchaus gut aushalten und sind auch recht zügig - in Anbetracht des Gewichts - erreicht. Das Getriebe wird von viele als hackelig verschrien - was ich so nicht bestätigen kann, ich würde es eher als knackig bezeichnen, man gewöhnt sich dran, zumal die Schaltwege recht kurz sind.
Worauf sollte man nun beim Kauf eines Primera 1,8 Traveller achten? Am wichtigsten ist eigentlich der Pflegezustand des Autos. Hat das Fahrzeug keinen Rost und verhält es sich normal, sollte man auf jeden Fall über dn Kauf nachdenken. Eine recht umfassende Liste potentieller Mängel findet man z.B. unter www.sunny78.de . Diese Liste empfiehlt es sich bei der Probefahrt abzuarbeiten, dann kann dem Vergnügen am Primera fahren nichts im Wege stehen. Wäre da nicht noch eine Sache..... die nur mittelprächtige Rostvorsorge seitens Nissan. Am besten ist es, jetzt seinen Wagen mit Hohlraumkonservierung und Unterbodenwachs an allen neuralgischen Stellen (Schweller, Dome) zu behandeln (lassen), dann kann man sich an seinm Primera sicherlich viele viele Jahre erfreuen, denn alles in allem ist es ein solides und ökonomischs Auto, nur wenige haben massive Probleme mit ihrem P11. Alle, die es twas sportlicher mögen, sollten aber nicht zur 1,8l-Maschine sondern zum stärkeren und aus den Vorgängern bekannten 2l SR20DE-Motor greifen, welcher sicher der Beste Motor seiner Klasse in den 90ern war.