Erfahrungsbericht Nissan Pathfinder 3.3i V6 (150 PS) von Anonymous, Oktober 2012
Oktober 2012, Marta
besitzt dieses Auto seit 2001
Erfahrungsbericht
Auch nach fast 12 Jahren bin ich von meinem Nissan Pathfinder immer noch genauso (vielleicht sogar ein wenig mehr) begeistert, wie am allerersten Tag.
Nach 189.000 Kilometern Laufleistung hat er nichts von seiner Leistungsfähigkeit eingebüßt.
Einst als „Schnäppchen“ vom Fachhändler gekauft (Laufleistung bei Kauf: ca. 35.000 Kilometer, Kaufpreis ca. ½ vom Neupreis), hat der Pathfinder mich erst zweimal im Stich gelassen (1. Probleme mit der Wegfahrsperre; 2. Batterieschluss).
In fast 40 Jahren, die ich jetzt Auto fahre, habe ich nur ein einziges Mal ein Auto besessen, das für Reparaturen noch weniger anfällig war, als der Pathfinder, nämlich einen „DAF 1301 Spezial“.
Mein Pathfinder verbraucht 13 l (Landstraße) – 15 l (Stadt-, Autobahn-, Anhängelast-Fahrten) Superbenzin (E 5) pro 100 km. Im 2. Gang zieht er mühelos alles, was angehängt wird, vom Pferdeanhänger bis zum Pritschenanhänger, beladen mit Baustoffen). Selbst bei Mittelwind auf Hochbrücken über Fließgewässern ändert er auch mit Anhängelast sein Fahrverhalten kaum, sodass ich manchmal versucht bin, zu vergessen, dass ich ein Gespann fahre. (Die allgemeine Seitenwindempfindlichkeit eines massigen Gefährtes darf natürlich nie außer Acht gelassen werden.)
Mit zugeschalteter Differentialsperre nimmt der Pathfinder matschige Wirtschaftswege wie ein Traktor. Tiefe Regenpfützen nach sommerlichem Starkregen machen ihm im Geländegang ebenso wenig aus, wie im Winter 20 cm hoch verschneite oder stark vereiste Nebenstraßen mit Steigung. Mehrfach habe ich (mit dem Pathfinder) bereits Kleinwagen aus Mini-Schneewehen herausgeschleppt und konnte bei Glatteis auch aus engen Parkbuchten gut herausfahren.
Gefährlich sind nur kleine Parkunfälle bei weniger als 5 km/h Geschwindigkeit im Rückwärtsgang. Bis man das Hindernis spürt, ist bei der Dünnblech- oder Kunststoffkarosserie eines modernen Hightech-PKW/VAN leicht ein Schaden von mehr als 1000,00 € angerichtet, was die eigene Haftpflicht-Versicherung nicht gerade freut. Am Pathfinder ist hingegen allenfalls ein winziger Farbabrieb an der Stoßstange oder am (heil- bleibenden) Blinkerglas zu verzeichnen, was wiederum die Vollkasko-Versicherung freuen dürfte, wenn sie davon erführe.
Abhilfe schafft eine zusätzlich installierte Rückfahrtkamera.
Der Pathfinder schätzt es, ab und zu „freigefahren“ zu werden. Über einen längeren Zeitraum nur im Stadtverkehr bewegt zu werden, das mag er nicht! Wenn die Motorgeräusche beginnen, hörbar zu werden; wenn geringe Unregelmäßigkeiten im Zusammenspiel der Antriebskomponenten beginnen wahrnehmbar zu werden, dann ist es dringend an der Zeit, einmal mindestens 700 km am Stück auf der Autobahn zu fahren. Allerdings nicht sofort mit „Bleifuß“. Der Pathfinder will dann – wie ein Neuwagen – erneut eingefahren werden (z.B. 100 km mit Tempo 110; weitere 100 km mit Tempo 120 usw. bis er seine ursprüngliche Höchstgeschwindigkeit wieder erreicht hat). Niemals sollte das Gaspedal dauerhaft bis zum Anschlag durchgedrückt werden. Das kostet nur unnötig Benzin und quält den Motor. Nach einer (aufgrund des hohen Benzinverbrauches) teuren Urlaubsfahrt nach Italien vor 2 Jahren, dankte mein Pathfinder mir dieses Langstreckentraining mehr als ein Jahr lang mit ruhigerem Laufverhalten, geringerem Durchschnittsverbrauch und wieder erhöhter Endgeschwindigkeit.
Ich hoffe sehr, dass mein Pathfinder und ich gemeinsam auch noch die 250.000 km Laufleistungs-Marke überschreiten werden (Inspektionsintervalle in der Fachwerkstatt vorausgesetzt). Jetzt hat der Pathfinder erst einmal wieder für weitere zwei Jahre (oder ca. 30.000 km) TÜV; und dann sehen wir weiter.
Fazit:
Der Nissan Pathfinder (Automatik), Baujahr 1999 ist ein rundum „geiles“ Auto. Er ist ausgezeichnet verarbeitet, stabil, zuverlässig, antriebsstark, tatsächlich geländegängig, unverwüstlich und schön anzusehen. Dass sein Bullfänger Bestandsschutz genießt, ist ein weiterer Vorteil (nicht nur optischer, sondern auch praktischer Natur).
Bei Wildunfällen schützt der Bullfänger die Karosserie. Bei einem länger zurückliegenden Beinahe-Unfall mit einem Radfahrer, der aus einer Ausfahrt kommend die Vorfahrt missachtete, rettete gerade der Bullfänger dem Radfahrer, der sich geistesgegenwärtig daran festhielt und sich während des Bremsvorganges bei geringer Geschwindigkeit einige Meter weit mitziehen ließ, die Gesundheit - vielleicht sogar das Leben. Ohne die Möglichkeit, sich am Bullfänger wie an einem Geländer festhalten zu können, wäre der Radfahrer wahrscheinlich durch den Anprall umgestürzt und anschließend – mit allen gravierenden gesundheitlichen Folgen - überrollt worden.
Einen Nissan Pathfinder Baujahr 1999 mit durchschnittlicher Laufleistung zu einem angemessenen Preis zu kaufen, kann ich jederzeit empfehlen.