Erfahrungsbericht Mitsubishi Pajero 3.8 V6 (248 PS) von Anonymous, November 2008
In meiner alten Firma benutzte man den Pajero zum Transportieren von Infoständen. Öfter kam ich in den Genuss mit ihm umher zu fahren.
Mein erster Eindruck: monströs, bullig, so gar nicht mein Geschmack und alles andere als zeitgemäß wenn man den Wagen mit anderen SUVs wie BMW X5, Kia Sorento oder gar Porsche Cayenne vergleicht.
Der Innenraum dagegen für einen Japaner ungewohnt edel. Alles sitzt da wo es sitzen muss. Bei dem vielen elektronischen Schnickschnack in der Mittelkonsole verliert man dagegen leicht einmal die Übersicht. Die Sitze sind sehr bequem. Wenn man erstmal Platz genommen hat möchte man so schnell gar nicht mehr aussteigen.
Der Motor ist ein echtes Wunderwerk. Ruhig und kraftvoll lässt sich das über zwei Tonnen schwere Monster durch die Welt bewegen. Dabei macht es keinen Unterschied ob vollgeladen oder leer. Für einen Jeep dieser Größe zieht er außergewöhnlich gut. Allerdings darf man das von einem 3,8 ltr. 6-Zylinder auch erwarten !!!
Auf der Autobahn macht man einem Platz wenn der Pajero im Rückspiegel erscheint. Das Fahrwerk ist sehr gut auf das Gewicht des Wagens abgestimmt. Mit dem Allrad ist es fast unmöglich selbst mit hoher Geschwindigkeit aus scharfen Kurven zu driften. Es macht nicht nur Spaß mit diesem Wagen zu gleiten wie viele vermuten würden. Nein, mit dem 3,8er Pajero kann man richtig Fahrfreude aufkommen lassen wenn man ihn tritt. Allerdings kommt dann auch schon mal ein Spritverbrauch von über 20 ltr. zu Stande. Bei normaler Fahrweise kann man ca. 12-14 ltr. schaffen.
Der Kofferraum ist eine Wucht. Weder in einen Cayenne, noch in einen Q7 passt so viel rein wie in den Pajero. Der Kaufgrund meines Chefs war es, da fünf Leute bequem im Pajero Platz haben und zwischen 6-8 Infostände rein passten.
Allerdings befand sich der Wagen auch sehr oft in der Werkstatt. Das heftigste war ein Riss der Antriebswelle, was ca. 2000 - 3000 EUR kostete. Erst 4 Wochen später war der Mitsubishi wieder fahrbereit.
Wenn ich ein Auto testen darf - dann natürlich richtig !!! Man muss ja herausfinden, ob der Jeep auch wirklich ein Jeep ist - und das ist er !!! Selbst abschüssige Abhänge kommt er hoch und man kann selbst mit Geschwindigkeiten von 60-100 Stundenkilometern über die Wiese brettern, ohne dass einem schwindelig wird.
Für Außendienstler würde ich da eher einen Honda FR-V, Opel Meriva oder Opel Signum empfehlen. Die sind wesentlich wirtschaftlicher. Wenn jemand das nötige Kleingeld hat und ab und zu auch mal einen SUV braucht mit dem man eben nicht nur über Straßen fahren kann - dann führt eigentlich kein Weg an dem Pajero vorbei ;-)
Mit Vernunft oder Wirtschaftlichkeit hat dieses Auto nichts am Hut.