Erfahrungsbericht Mitsubishi Eclipse Cross 1.5 T-MIVEC (163 PS) von lexi.lind, April 2022
Trotz aller Ankündigungen lässt das Update bei autoplenum und somit die Aktualisierung der Datenbank leider auf sich warten. Daher packe ich den neuen Plug-in-Hybrid nun in die Kategorie „Benzin“. Schließlich ist ja auch ein Benziner mit verbaut. Dieser kommt allerdings auf 98 PS. In Kombination mit den beiden Elektromotoren ergibt sich eine Systemleistung von 188 PS.
Mit Einführung der neuen Generation Eclipse Cross beschränkt sich die Motorenauswahl auch auf den Plug-in-Hybrid. Und davon durfte ich bereits zahlreiche fahren und war oft leider sehr enttäuscht. Nicht so beim Mitsubishi Eclipse Cross. Der Hersteller setzt die Vorteile eines Plug-in Hybrid großartig um. Elektrisch unterwegs sein, ohne lange Wartezeiten an der Steckdose. Und das schicke SUV verfügt über weitaus mehr als nur eine Schnellladefunktion. Soviel schon mal vorab.
PHEV-Modelle werden im Alltag leider oft rein vom Verbrenner angetrieben, für minimale Reichweiten hängt man lange am Ladekabel, Rekuperieren während der Fahrt ist nicht oder nur gering möglich und eine Schnellladefunktion sucht man vergebens. Nicht so, beim Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in-Hybrid.
Wenn man sich auch hier von den Werten im technischen Datenblatt nicht blenden lassen darf. Gibt Mitsubishi nach NEFZ eine rein elektrische Reichweite von 61 Kilometer an. Es ist die Umsetzung, dieser Plug-in Hybrid ist alltagstauglich nutzbar und nicht nur da um die Innovationsprämie abzustauben und letztlich rein mit dem Verbrenner unterwegs zu sein.
Im Fokus meiner alltäglichen Fahrten steht die Möglichkeit in der Stadt rein elektrisch unterwegs zu sein und bei Überlandfahrten wenig Benzin zu verbrauchen. Ist die Lithium-Ionen-Batterie voll, schaffe ich in der Regel Wegstrecken von 45 Kilometer. Dies entspricht einem Stromverbrauch von 26,5 bis 27 kWh auf hundert Kilometer.
Verlasse ich den Elektro-Modus und wechsle auf Hybrid um beispielsweise die Batterieladung für spätere Stadtfahrten zu halten, erziele ich einen Kraftstoffverbrauch von 7,5 Liter Super im Schnitt auf 100 Kilometer. Im Mix beider Antriebe ergibt sich wiederum ein Durchschnittsverbrauch von 4,5 Litern.
Positiv hervorzuheben ist das Zusammenspiel von Elektro- und Verbrennermotor. Wählt der Eclipse Cross stets den effizientesten Antrieb. Und bei komfortbetonter Fahrweise tritt der Benziner kultiviert in Erscheinung. Einzig bei vollem Leistungsabruf tritt der Benzinmotor präsent in den Vordergrund. Verzichtet aber auf ein nervig lautes Aufheulen. Wie manch anderer Plug-in Hybrid, der einem den Leistungsabruf regelrecht austreibt.
Ein betont hohes Komfortniveau erzielt der Mitsubishi Eclipse Cross im Elektromodus, die gute Dämmung hält störende Außen- und Abrollgeräusche draußen. Der Eclipse Cross fährt stets im Elektromodus an und hält sich im elektrischen Betrieb, bis ich das Gaspedal mit starkem Tritt bemühe. Nun treibt der Benziner die Elektromotoren an und agiert unterstützend. Als Generator tätig generiert er zusätzliche Energie. Durch diese mögliche Energierückgewinnung die nicht jeder Plug-in Hybrid gewährt, lade ich die Batterie während der Fahrt. Ergänzend zum EV-Schalter finde ich Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in-Hybrid die Taste „Save/Charge“. Hiermit sichere ich die Batterieladung oder wechsel über einen weiteren Tastendruck in die Charge-Funktion. Nun lädt das System die Batterie während der Fahrt auf.
Schön zu sehen, Mitsubishi stellt mir verschiedene Rekuperationsstufen zur Wahl. Leider auch nicht bei allen Plug-in Hybriden gegeben. Im Mitsubishi Eclipse Cross PHEV wähle ich über die Wippen am Lenkrad zwischen fünf Stufen. Die sechste Stufe B0 ermöglicht dem Auto den sogenannten Segelmodus. Das Auto rekuperiert nun nicht, arbeitet aber antriebslos. Sprit und Strom wird gespart. Eine vorausschauende Fahrweise spornen an zu segeln. Eine effiziente Gangart favorisiere ich ohnehin im Test.
Leider wechselt der Plug-in-Hybrid in den reinen Benzinbetrieb, sobald ich den Tempomat aktiviere. Der EV-Modus ist nicht mit der adaptiven Tempoautomatik kombinierbar. Wirklich schade und lässt auf eine Optimierung im neuen Modelljahr hoffen.
Was der Mitsubishi Eclipse Cross heute schon kann und andere Anbieter vermissen lassen, die Schnellladefunktion. In diesem Punkt sticht das SUV-Coupé erneut hervor. An einer entsprechenden ChaDeMo-Schnellladesäule lade ich den Akku bei 50 kW in gerade mal 25 Minuten von 0 auf 80 Prozent auf. Um die 100 Prozent voll zu machen, sind zusätzliche 30 Minuten einzuberechnen.
Ein weiteres Highlight, die Lithium-Ionen-Batterie des Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in-Hybrid lässt sich als Puffer nutzen. Die Möglichkeit des bidirektionalen Ladens stellt ein weiterer Anreiz dar. Durch das bidirektionale Laden, den sogenannten Richtungswechsel, speist der Eclipse Cross PHEV die Energie zurück ins Stromnetz, um diesen im Eigenheim zu verwenden. Ergänzend hierzu bietet mir die 230 Volt Steckdose im Kofferraum die Möglichkeit externe Elektrogeräte zu laden.
Im Kofferraum gut erreichbar platziert, ist es mir möglich darüber Elektrogeräte anzuschließen. Unterwegs die Kaffeemaschine nutzen und frischen Kaffee genießen, nach einem Regenspaziergang oder Badeausflug die Haare föhnen, elektrisches Werkzeug laden und nutzen, alles kein Problem. Im Betrieb mit Wohnanhänger ist man dank der 230 Volt Steckdose on Tour übrigens flexibel und nicht an einen externen Stromanschluss gebunden. Der Plug-in Hybrid eignet sich mit einer Anhängelast von 1,5 Tonnen gebremst zudem für den Einsatz als Zugpferd. In diesen Bereichen erweist sich der Allradantrieb ebenfalls als Vorteil.
Mitsubishi bietet mit dem Plug-in Hybrid Vorzüge weit über rein elektrische Fahrten hinaus. Wie individuell nutzbar der Mitsubishi Eclipse Cross noch sein kann, zeigt ein Blick in das umfassende Zubehörprogramm.
Die Fahrzeuggattung mit dynamisch abfallenden Dachverlauf lassen eine eingeschränkte Kopffreiheit auf der Rücksitzbank vermuten. Diesen Eindruck weckte der Mitsubishi Eclipse Cross in der ersten sowie der neuen Ausführung. Ungeachtet der Modellgeneration gelingt es dem Eclipse Cross diese Vermutung auf den ersten Sitz zu widerlegen. Ohne meinen Kopf zu gefährden, steige ich mit meinen 1,80 Meter easy ein und aus. Die Rückbank beherbergt mich wunderbar und gibt ein gutes Raumgefühl. Die Rücksitzlehnen lassen sich variabel einstellen.
Schwachstelle Kofferraum? Sagen wir so, der Wegfall der Querstrebe gibt die Sicht nach hinten frei und schafft auch eine gelungenere Heckansicht. Auf das Gepäckabteil hat die Änderung keinen Einfluss.
Mit dem gebotenen Ladevolumen ist er wahrlich kein Lademeister. Dennoch ist das Gepäckabteil keineswegs abzuschreiben.
Optisch ist der neue Eclipse Cross ein absoluter Hingucker und richtig ausdrucksstark. Bis hin zu den Scheinwerfern. Apropos Licht: Da mir persönlich die Lichtautomatik bei den winterlichen Wetterverhältnissen zu spät agiert – und das meist unabhängig vom Hersteller – bin ich stets mit angeschaltetem Licht unterwegs. Im Falle des Eclipse Cross darf man sich nicht von dem Hinweis „Bitte Licht ausschalten“ beirren lassen, ein manuelles Ausschalten beim Ausstieg ist nicht von Nöten.
Mit dem „Wir-kümmern-uns-Versprechen“ macht es Mitsubishi dem Kunden wahrlich leicht auf elektrifizierte Antriebe umzusteigen. Die Tatsache, beim Kauf eines Plug-in Hybriden oder Elektroauto, Förderanträge wälzen und ausfüllen zu müssen, schreckt Dich bei Mitsubishi nicht mehr ab. Mitsubishi übernimmt die Beantragung von KfW-Fördermitteln und alles was damit zusammenhängt. Am Ende setzt Du einfach Deine Unterschrift darunter, fertig.