Ich fahre diesen Wagen nun schon über 1 Jahr. Grundsätzlich kann man über ihn nichts schlechtes Sagen.
Kommen wir aber erstmal zu den Vorzügen:
- Der Dieselmotor verbraucht um die 4 - 6 Liter pro 100 KM dank Direkteinspritzer (CDI). Mit einen Tank (ganze 56 Liter) kommt man schon mal ohne Probleme 1000 km weit. Von der Versicherung her fällt er sehr günstig aus. Die Betriebskosten halten sich also sehr in Grenzen.
- Im Winter hat er mir noch nie Probleme gemacht, selbst bei -20°C & schwacher Batterie ist er noch angesprungen.
- es gibt keinen Zahnriemen der reißen könnte. Statt dessen gibt es hier eine massive Steuerkette.
- Das Platzangebot ist erstaunlich gut für einen Kleinwagen. Die hintere Sitzbank lässt sich ohne Werkzeug abmontieren, für den Beifahrersitz braucht man Werkzeug.
- Das Getriebe lässt sich sehr Angenehm schalten, kein "Einpressen" wie bei VW oder Audi
- Airbags, Servo, ESP, ABS, ASR sind ab 1998 Standard
- Unterbodenschutz verhindert Korrosion der Teile unter dem Fahrzeug
Nun die Nachteile:
- Stoßdämpfer und Stabis machen ab und zu Probleme. Das äußerst sich durch metallisches Klackern beim überfahren von Unebenheiten. Federn können, vor allem hinten, schnell brechen.
- Die Reparaturkosten sind außerordentlich hoch (Stoßdämpfer Vorne wechseln bei Mercedes für 1400€ --> gehts noch?)
- Der Mercedes rostet gern. Findet man allerdings auch bei anderen Fahrzeugen.
- Das leidige Thema mit den Injektoren geht leider ganz schnell ins Geld. Anzeichen für die defekten Einspritzdüsen sind schwarze Rußablagerungen unterhalb des Luftfilterkastens. Unbedingt drauf schauen!
- Bremsbeläge Vorne müssen häufig gewechselt werden und neigen zum Quietschen
- Nerviges Klappern und Poltern im Innenraum an den verschiedensten Stellen, z.b. die Rückbank gibt leider gerne Poltern von sich, als hätte man "20 kg Kartoffeln immer mit dabei"
- mäßige Qualität der Fahrerraumteile bei Fahrzeugen vor der Modellpflege 05.1999 welche vor allem beim Ausbauen durch ihre Plastikklips gerne Probleme machen
- der 60 PS Motor ist schwach und braucht von Null auf 100 km/h an die 18 Sekunden. Wer die Wahl hat und viel auf der Autobahn unterwegs ist, sollte lieber den stärkeren A170 CDI nehmen.
- komplizierte Wartung des Antriebs, da sich der Großteil des Motors an nicht zugänglichen Stellen befindet. Bei einer Defekten Lichtmaschine müsste somit der ganze Motor ausgebaut werden.
Mein Fazit:
Ein schöner Daimler welcher eindeutig auf Komfort aufgebaut ist. Sportlichkeit sucht man bei diesen Wagen vergeblich, er hat eine schlechte Kurfenlage und schwache Motoren (zumindest der A160 CDI). Für alle die aber einen Wagen mit erhöhten Einstieg und guter Übersichtlichkeit suchen, welcher auch noch wenig Verbraucht, werden damit bestimmt glücklich. Für mich als 20 jährigen Azubi war er leider die falsche Wahl.