Erfahrungsbericht Kia XCeed 1.6 CRDi 136 Eco-Dynamics+ (136 PS) von CARWALK_-_Der_Autoblog, Oktober 2022
Darauf habe ich gewartet. Kia bietet die GT-line nun auch für den neuen XCeed an. Leider aber noch nicht in Kombination mit dem Plug-in Hybrid. Da dieser auch immer noch nicht separat im Konfigurator gelistet ist, berichte von meiner Erfahrung mit dem elektrifizierten Diesel.
Der Kia XCeed ist ein Crossover und sucht keineswegs den Weg ins harte Gelände. Entsprechend braucht es auch keinen Allradantrieb. Über die „Drive Mode Select“-Taste ist es mir allerdings möglich zwischen den Fahrprogrammen Normal und Sport zu wechseln. Das direkter Ansprechverhalten des Motors sowie die direktere Lenkung fallen auf, zum rassigen Sportler wird der Kia XCeed zwar nicht, aber flott gefahrene Kurven meistert das Crossover souverän und sicher.
Die bei meinem Wagen serienmäßig aufgezogenen 18 Zoll Leichtmetallfelgen unterstreichen optisch die Dynamik. Das 235er Breitreifen und Niederquerschnitt Straßenschäden spürbarer quittieren ist klar und nehme ich gerne in Kauf. Zumal der Kia XCeed keineswegs unkomfortabel daher kommt. Mir sagt der durchaus ausgewogene Fahrwerkscharakter mit Tendenz zum dynamischen zu. Auch Fahrwerksseitig ist der XCeed ein Crossover.
Mit dem Mild-Hybrid sparst Du sowohl an Spritkosten wie auch die Kfz-Steuern. Der Diesel mit Mild-Hybrid verfügt über eine elektrische Unterstützung, externes Aufladen ist nicht möglich. Der Benziner agiert in Kombination mit der 48-Volt-Lithium-Ionen-Batterie. Diese bringt neben den Spareffekten zudem ein optimiertes Drehmoment mit sich.
Neigt sich die Energie der Batterie dem Ende zu, lädt der Verbrenner den Akku während der Fahrt wieder auf. Bremse ich das Fahrzeug ab, leitet der Kia XCeed die Energie zurück in die Lithium-Ionnen-Batterie. In Verbindung mit intelligenten Schaltgetriebe iMT schaltet sich der Diesel ab, sobald ich den Fuß vom Gas nehme. Man spricht vom Segelmodus. Das spart Kraftstoff. Beim Abbremsen leitet das System die freiwerdende Energie in die Batterie und lädt sie auf.
Die 48-Volt-Technologie bringt eine Start-Stopp-Funktion mit sich, die den Kia XCeed bereits beim Bremsvorgang bzw. Ausrollen und einer Geschwindigkeit unter 25 Stundenkilometern abschaltet. Die Batterie muss hierzu ausreichend geladen sein. Bei schonendem Umgang mit dem Gaspedal verbrauche ich Werte um die fünf Liter.
Hatte ich beim Vorgänger noch Probleme mit dem iMT und dem Segelmodus, funktioniert im neuen XCeed alles reibungslos. Fein geführt und über kurze Wege zu schalten, war das Getriebe schon vorher, da gab es wirklich nichts zu meckern. Nur der Vorteil des Segelns kam leider zu wenig zum Tragen.
Nun schaltet der Dieselmotor zufällig ab, sobald ich den Fuß vom Gas nehmen. Ich muss hierzu nicht die Kupplung betätigen und den Leerlauf einlegen – die entsprechenden Fahrbedingungen natürlich vorausgesetzt. Der Kia XCeed entkoppelt den Motor vom Getriebe und man beginnt zu Segeln, der Elektromotor verrichtet seine Arbeit und der Kraftstoffverbrauch sinkt auf Null.
Die Segelfunktion begeistert. Die Geschwindigkeit reduziert sich nur langsam und so sind mir auf der Autobahn lange Segelpassagen möglich. Ist der erneute Tritt auf das Gaspedal notwendig oder die Bremse sowie das Kupplungspedal müssen betätigt werden, springt der Diesel sofort und akustisch fast unbemerkt wieder an.
Im Vergleich zur ersten Generation hat sich optisch einiges getan. Der neue XCeed geht etwas weg vom Offroad-Look hin zum dynamischen Auftritt. Diesen schärft Kia gezielt mit der erstmals erhältlichen GT-line. Mein persönliches Highlight hier, die Rückleuchten. Diese differenzieren mit ihren wabenförmigen LED-Modulen deutlich.
Die sportliche GT-line schränkt die Auswahl leider um die neuen Farben Yucca Stahlgrau Metallic und das Orange Fusion Metallic ein. Mit dem tollen Splash Lemon und Celadongrün Metallic stehen erfreulicherweise die anderen neuen Highlight-Farben zur Auswahl. In der Ceed-Modellfamilie steht das Celadongrün exklusiv dem XCeed zur Wahl und ist ein absoluter Eyecatcher.
Die GT-line hebt sich auch im Innenraum ab. Sehr zu empfehlen, die optionalen Sportsitze mit Bezüge in Leder-Veloursleder-Kombi. Das Gestühl nimmt mich großartig auf. Gut ausgeformt, straff gepolstert, und vielfach verstellbar, rüstet Kia das Gestühl mit einer Sitzheizung und -kühlung aus. An kalten Tagen wärmt zudem die Lenkradheizung die Hände. Premium-Niveau zum fairen Preis.
Zum Modelljahr 2023 überarbeitet Kia das Cockpit im Detail. Angefangen bei den Bedienelementen. Im Kia XCeed Facelift finde ich in der Mittelkonsole sowie am Multifunktionslenkrad eine neue Tastenbelegung vor. Die Steuerung der einzelnen Funktionen war schon vorher einfach und übersichtlich. Diese Vorzüge konnte Kia weiter verbessern. Während der Fahrt die Rückfahrkamera anschalten, im neuen XCeed kein Problem. Mit dieser Taste aktivierst Du darüber hinaus den Einparkassistent. Hierzu den Schalter drei Sekunden gedrückt halten. Bei mir findet dieser Helfer jedoch keinen Einsatz.
Wenn er auch in Parklücken parallel sowie quer einparken und aus Parallellücken wieder ausparken kann. Nicht mehr missen möchte ich dagegen den Querverkehrswarner. Beim rückwärtigen Querausparken erkennt er Fahrzeuge im toten Winkel. Warnt mich akustisch und leitet bei Bedarf eine Notbremsung ein, um einen Zusammenprall zu verhindern.
Die Cockpitgestaltung mit dem volldigitalen Kombiinstrument und dem großen Navi-Touchscreen gefällt mir ebenso gut, wie die tollen Materialanmutung und die tadellose Verarbeitung. Top-Niveau auch hier.
Die Split-Screen-Funktion erlaubt mir beim Display eine dreifache Unterteilung. Die einzelnen Widgets kann ich zudem individuell konfigurieren. Im Bereich Konnektivität gibt es wahrlich nichts zu meckern, ich nutze gar nicht den gesamten Umfang, so viel hält Kia an Online-Diensten, Services und Funktionen bereit. Oft in Nutzung, die Cloud-basierte Online-Navigation. Live traffic bietet sehr präzise Ankunftszeiten und umfährt Staus entspannt. Sehr verlässlich. Parallel Google Maps bemühen, ist hier nicht nötig.
Das Platzangebot und die Raumverhältnisse ist im Kia XCeed zweifelsfrei gut. Ebenso der Wohlfühlfaktor. Der sich in der zweiten Sitzreihe mit einer erhältlichen Sitzheizung für die äußeren Plätze steigern lässt.
Das XCeed Facelift erhält eine smarte Kofferraumklappe. Im Vergleich zum Vorgänger eine tolle Verbesserung. Kurz am Heck stehen bleiben und die Heckklappe öffnet. Hier ist kein wedeln und tanzen mehr nötig. Einfach kurz verweilen, das piepen und blinken abwarten und et voila, ich erhalte einen großzügigen Zugang zum Gepäckabteil. Die dreigeteilte Lösung der Rückbank bietet Flexibilität, leider entfällt der in der Höhe justierbare Ladeboden bei den elektrifizierten Modellen.