Wenn ich dem e-Soul durch Aktivierung des Sport-Modus den entsprechenden Charakter entlocke, freue ich mich über die Agilität des Fahrzeuges. Die knackige Lenkung tut ihr Übriges hinzu und so schlagen im Kia e-Soul wahrlich zwei Herzen in der Brust. Denn natürlich ist der e-Soul in erster Linie ein Elektrofahrzeug und somit steht das Umweltbewusstsein im Fokus.
Mit dem „Drive Mode Select“ hat Kia gleich vier Fahrmodi im Gepäck und während im Sport-Modus sowohl der Motor als auch die Lenkung spürbar schneller ansprechen und mir das Crossover-Modell auf der einen Seite unglaublichen Fahrspaß bietet und der Elektroantrieb mit seiner Beschleunigungskraft immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert, bin ich mit nur einem Tastendruck unglaublich entschleunigt unterwegs.
So überspringe ich die Modi Komfort und Eco und wechsle durch längeres drücken sogleich in die Eco+-Funktion.
Dem Fahrzeug ist ein enormer Anzug bereits aus dem Stand heraus sicher, aktiviere ich den Eco+ Modus, ist bei 90 km/h Schluss. An der enormen Beschleunigungsentfaltung ändert die Limitierung der Höchstgeschwindigkeit aber nichts.
Kia spricht vom „One Pedal Driving“, doch so ganz richtig ist das ja nicht. Zwar kann ich das Fahrzeug über das Gaspedal steuern und das Bremspedal schonen bzw. meiden, aber ohne die Wippen am Lenkrad zu bemühen, geht es dann doch nicht.
Die Funktionsweise mit den Wippen muss einem zudem erst einmal näher gebracht werden, doch schon nach einer kurzen Einführung und ein paar Kilometern hat man das Zusammenspiel zwischen Fuß und Händen an den Lenkradwippen heraus.
Mir stehen die Einstellungen Stufe 1, Stufe 2, Stufe 3 und „One Pedal Driving“ zur Wahl, zwischen denen ich durch Zug an der Wippe wechseln kann. Nehme ich den Fuß vom Gas, setzt sofort der verbundene Bremseffekt ein, wobei die Intensität der Rekuperation je nach gewähltem Level zunimmt, bis hin zum vollständigen Stillstand, den ich allerdings nur durch vollständiges ziehen der linken Wippe erreiche.
Statt eine feste Rekuperations-Stufe zu wählen oder zwischen diesen zu wechseln, habe ich über die rechte Wippe den Auto-Modus aktiviert und dies der Automatik-Funktion überlassen.
An der Alltags- und Langstreckentauglichkeit gibt es in jedem Fall keine Zweifel.
Die Infrastruktur in Deutschland ist allerdings noch sehr verbesserungsbedürftig und so sind CCS-Schnellladesäulen nur selten vorzufinden. Zwar würde der Soul hier schnell seine Batterien aufladen, aber was bringt mir das, wenn ich nur Typ-2-Ladesäulen in der Nähe habe, hier muss sich der e-Soul für eine vollständige Ladung schon 9 ½ Stunden Zeit nehmen. Aber das ist ja nicht dem Auto zu Lasten zu legen.
Nützlich ist in jedem Fall, dass das Navigationssystem nicht nur die Ladesäulen in der Umgebung anzeigt, ich werde auch über die entsprechenden Ladezeiten und Verfügbarkeit informiert.
Über die App kann ich den Ladevorgang bequem aus der Ferne überwachen oder auf Wunsch sogar abbrechen oder entsprechend fortsetzen, um beispielsweise günstigere Nachttarife nutzen zu können.