Gerade die GT-Line hat es mir sehr angetan. Selten ein Fahrzeug in dieser Größenordnung gesehen, dass so selbstbewusst auf der Straße steht, wie diese Sportausführung.
Doch die Koreaner fahren nicht nur mit einer geilen Optik vor, das Fahrwerk legt ein derart hohes Sportpotential an den Tag, dass ich nur ins Staunen gerate. Große Augen habe ich auch bei all den Komfortfeatures gemacht, die der Kleinste zu bieten hat, einfach Oberklasse.
Auch im Innenraum setzt der neue Kia Picanto auf eine im A-Segment unerwartet hohe Qualitätsanmutung, aber auch die optische Gestaltung schafft eine tolle Wohlfühlatmosphäre. Hier vergesse ich immer wieder in einem Kleinstwagen zu sitzen.
Noch nicht gesehen habe ich in diesem Segment auch eine Mittelarmlehne. Wenn diese auch niedlich klein ausgeführt ist, hat sie eine große Wirkung und kann sogar nach vorn geschoben werden. Das darunter platzierte Staufach ist zudem größer als erwartet.
Natürlich sollte man in einem A-Segment-Fahrzeug keinen Lademeister erwarten, doch das Ladeabteil bietet im Alltag nicht nur ausreichend Raum, es ist dank des herausnehmbaren Bodens auch noch variabel nutzbar.
Wer die Rückbank nicht für zusätzliches Gepäck in Beschlag nimmt, kann dort mit einer Körpergröße von 1,80 Metern selbst hinter gleich großen Vorderpassagieren sitzen ohne sich über in die Vorderlehne drückende Knie beschweren zu müssen.
Dreizylinder sind bekannt für ihren kernig süßen Sound, der bei Kleinstwagen gerade gefordert aber gerne mal störend auf die Ohren dröhnt. Nicht so im Kia Picanto. Präsentiert er sich überraschend kultiviert.
Aber auch was den Komfort bei schlecht ausgebauten Straßen anbelangt, stößt einem der neue Picanto nicht negativ auf, bewahrt er sich für diesen kurzen Radstand einen guten Federungskomfort. Und das selbst bei der sportlich betonten GT-Line.
Was aber gerade die in punkto Fahrspaß zu bieten hat, ist in diesem Segment eine absolute Seltenheit. Lässt sich doch der Kia Picanto mit überraschend hohen Kurvengeschwindigkeiten auch durch die engste Kehre jagen. Dabei bleibt er so easy zu handeln und zeigt sich derart gutmütig … während andere schon längst ein Rädchen in die Höhe gestreckt hätten, klebt der Picanto super auf der Straße. Und das der Picanto sich wendig und agil durch die Stadt manövrieren lässt, sollte eigentlich nicht extra erwähnt werden müssen.
Und mit den 84 PS bin ich keineswegs untermotorisiert. Schaltarbeit ist für flottes Vorankommen zwar notwendig, aber dank des guten Fünfgang-Getriebes habe ich gerne Hand angelegt. Auf der Autobahn würde ich mir aber doch einen sechsten Gang wünschen.