Hyundai ix55
Haar, 6. Juni 2012 - Den ix55 stuft Hyundai als Oberklasse-SUV ein. Auch wenn die obere Mittelklasse eher passt: Mit 4,84 Meter Länge, dem starken V6-Diesel sowie serienmäßigem Allradantrieb gehört das Auto auf jeden Fall in die höheren Segmente. Das Fahrzeug basiert auf dem US-Modell Veracruz, wurde aber an europäische Ansprüche angepasst. Optisch präsentiert sich das SUV als Gentleman, nicht etwa als martialisches Raubein. Eine weitere Besonderheit ist die Sitzanlage mit sieben Plätzen. Wir haben das Auto getestet. Neuer Diesel: Ein ruhiger Geselle Ein 3,0-Liter-Turbodiesel ist der einzige Motor, der im ix55 angeboten wird. Ende 2011 bekam das Aggregat ein kleines Leistungsplus: Er bringt jetzt 250 statt 239 PS. Damit beschleunigt der ix55 in 9,2 Sekunden auf 100 km/h. Im Vergleich zum etwa gleich starken VW Touareg V6 TDI mit 245 PS ist das kein Ruhmesblatt, denn der Wolfsburger Konkurrent schafft es in acht Sekunden. Beim Fahren fühlt man die 250 PS des ix55 kaum. Das liegt aber nur zum Teil am Beschleunigungsvermögen. Der Motor ist so wunderbar leise, dass man gar nicht glauben mag, wie schnell man ist. Ein Tester in der Redaktion guckte beim Tanken zweimal nach, bevor er glaubte, dass da ein Diesel unter der Haube war. Die geringe Lautstärke rührt unter anderem von den Piezoinjektoren her, die für einen ruhigen Motorlauf sorgen. 7,6 statt 9,4 Liter Diesel auf 100 Kilometer Einen deutlichen Fortschritt gegenüber dem Vorgänger gibt es beim Spritbedarf. Dank Kennfeldoptimierung beträgt der Normverbrauch nun 7,6 statt 9,4 Liter - ein gewaltiger Unterschied. Damit erreicht das Auto nun das Verbrauchsniveau des erwähnten Touareg-Modells, und das ohne Start-Stopp-Automatik. In der Praxis ist der Verbrauch des ix55 sehr unterschiedlich: Bei Stadtfahrten lässt sich die Bordcomputer-Anzeige kaum unter zwölf Liter drücken. Bei verhaltener Autobahnfahrt sinkt der Verbrauch jedoch schnell auf etwa neun Liter. Im Mittel flossen bei den absolvierten Testfahrten 10,4 Liter je 100 Kilometer aus dem Tank. Dabei war der so genannte Active-Eco-Schalter aktiviert. Er sorgt dafür, dass Motor, Getriebe und Klimaanlage besonders effizient arbeiten.
Für das siebensitzige Oberklasse-SUV ix55 verspricht Hyundai ab sofort trotz einer Steigerung bei Leistung und Drehmoment einen niedrigeren Verbrauch. Der 3,0-Liter-V6-Common-Rail-Diesel leistet nach der Überarbeitung 250 PS, 11 PS mehr als zuvor. Das maximale Drehmoment liegt bei 471 Newtonmetern. Der ix55 beschleunigt nun in 9,2 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, 1,2 Sekunden schneller als bisher. Die Höchstgeschwindigkeit stieg um fünf auf 205 km/h.Der Gesamtverbrauch beträgt laut Hyundai dank Kennfeldoptimierung 7,6 Liter Diesel und damit 1,8 Liter weniger als bei dem bisher angebotenen Modell. Oxidationskatalysator und Partikelfilter sorgen dafür, dass der ix55 3.0 V6 CRDi die Grenzwerte der Euro-5-Abgasnorm deutlich unterbietet. Die Einstiegspreise liegen bei 44.630 Euro für die Ausstattungslinie „Comfort“ und 50.990 Euro für den „Premium“. (Auto-Reporter.NET/br)
Hyundai hat sich kurz vor Jahresende seinen SUV iX55 vorgenommen, und dabei kräftig an der Umwelt- und an der Preisschraube gedreht. Um 1,8 Liter konnten die Ingenieure den Verbrauch des Sechszylinder-Diesels reduzieren und gleichzeitig die Leistung des Aggregats um 8 kW/11PS auf nun 184 kW/250 PS erhöhen. Statt 9,4 Liter benötigt das 4,84 Meter lange SUV nun für die Wegstrecke von 100 Kilometer nur noch 7,6 Liter. Die CO2-Emissionen sanken von 249 g/km auf 199 g/km. Der Preis für den Allrad-Siebensitzer steigt in der Ausstattungsvariante Comfort von 42.290 auf 44.630 Euro. Für das Komfortniveau Premium werden ab sofort 50.990 Euro fällig. Das sind 2.700 Euro mehr als zuvor.
Von den Optimierungsmaßnahmen profitierten auch die Fahrleistungen. In 9,2 Sekunden gelingt der Standardspurt jetzt um 1,2 Sekunden schneller als bisher. Die Höchstgeschwindigkeit stieg um 5 auf 205 km/h. Das maximale Drehmoment von 471 Nm (plus 20 Nm) liegt im Drehzahlbereich von 1.750 bis 3.500 U/min an. Die Kraft wird wie gehabt von einer Sechsgang-Automatik auf die Räder übertragen. Dank Oxidations-Katalysator und Partikelfilter unterbietet das Aggregat die Grenzwerte der Euro 5-Abgasnorm.
Zur Comfort-Version des ix55 gehören u.a. ein elektrisch verstellbarer Fahrersitz, ein Audiosystem mit sechs Lautsprechern, RDS-Radio, CD-Spieler und Zusatzanschlüssen für MP3-Player und iPod sowie eine Zweizonen-Klimaautomatik. Premuim beinhaltet außerdem u.a. Leder, Navi und eine elektrische Heckklappe.
Um rund zwanzig Prozent konnte Hyundai den Verbrauch seines größten SUV senken. Schneller wurde der iX55 auch. Allerdings stieg dabei der Preis.
Hyundai hat eine sehenswerte Allradtradition. Doch statt des robusten Terracan lieben es die Koreaner mittlerweile eine Klasse schicker. Der ix55 ist an sich ein Amerikaner mit Namen Veracruz.
Wer auch immer auf die Idee mit der neuen Nomenklatur im Hause Hyundai kam – verstehen kann man ihn nur schwer. Gerade bei den Geländewagen hatte Hyundai mit Modellen wie Terracan, Santa Fe oder Tucson ein glückliches Händchen und auch der Name Veracruz für das 4x4-Aushängeschild der Marke kann sich hören lassen. Doch der 4,84 Meter lange SUV hört nur in seiner Wahlheimat USA auf den Modellnamen Veracruz. In Europa klebt ein ix55-Logo auf der üppig dimensionierten Heckklappe. Hyundai kann längst nicht nur Kleinwagen. Das haben die Koreaner mit erfolgreichen Modellen in den letzten Jahren eindrucksvoll bewiesen. Jetzt, als die deutschen Hersteller langsam Lust auf Geländecrossover kleiner und mittlerer Dimensionen kommen, klopft Hyundai selbstbewusst eine Klasse höher an. Nicht nur angesichts seiner Dimensionen, sondern auch in Bezug auf die Motorisierung will man sich gegenüber den Luxus-SUV von Audi, Mercedes und BMW nicht länger im Wald verstecken.
Beim Design wirkt der ix55 gefällig, aber beeindruckend unauffällig. Ähnlich wie beim Audi Q5 aus den Klassen darunter erscheint das Model eher als hoch gesetzter Familienkombi denn als Geländewagen. Die Zeiten eines robusten Klettermaxen vom Typ Terracan sind eben vorbei. Dabei zeigt der ix55 das Selbstbewusstsein der Koreaner deutlicher als bisher jedes andere Fahrzeug aus eigener Produktion. „Wir gehen davon aus, dass der Trend zu kleineren Autos anhalten wird“, sagt Hyundai-Deutschland-Geschäftsführer Walter H. Frey, „trotzdem wollten wir den ix55 als Top-of-the-Line-Modell der Marke auch in Deutschland haben.“ Auf das Triebwerk ist man hierzulande besonders stolz.
Immer wieder gab es im Entwicklungsprozess Rückmeldungen nach Korea, dass man für den europäischen und besonders den deutschen Markt einen besonders kraftvollen Diesel bräuchte. Die Wünsche wurden erhört. Der gerade auch im Entwicklungszentrum in Rüsselsheim entwickelte drei Liter große Commonrail-Diesel mit sechs Zylindern säuselt sanft vor sich hin und 176 KW / 239 PS hören sich beim Erstkontakt kraftvoll an. Doch bereits das überschaubare Drehmoment von 451 Nm und ein opulentes Leergewicht von 2,3 Tonnen zeigen, dass hier kein Kraftprotz unter der Motorhaube arbeitet.
Nach ein paar Kilometern verfestigt sich der erste Eindruck – nach ein paar hundert Kilometern steht fest, dass das Triebwerk eine ordentliche Mischung bietet. Doch für ein derartiges großes Gerät wie den ix55 ist man angesichts der starken Europa-Konkurrenz einfach mehr gewöhnt. Die sechsstufige Automatik nimmt dem Koreaner spürbar an Tatendrang. So lässt sich auch der überaus müde Spurt in gemessenen elf Sekunden von 0 auf Tempo 100 erklären. Immerhin animiert einen der ix55 zum entschleunigten Cruisen. So pendelte sich der Durchschnittsverbrauch auf 10,8 Litern Diesel auf 100 Kilometern ein. Eineinhalb Liter mehr als die Werksangabe. Die Höchstgeschwindigkeit des 2,3-Tonners ist ebenfalls kein Bestwert: zäh errungene 203 km/h. Zudem nervig, dass die Wundgeräusche ab 130 km/h deutlich vernehmbar zunehmen.
Auch im Innenraum zeigt sich der Modelfokus auf den amerikanischen Hauptmarkt. Die Verarbeitung ist ordentlich, die Bedienung jedoch überaus bodenständig. Dort, wo man in dieser Klasse einen großen Multifunktionsbildschirm für Navigation, Klimaautomatik, Soundsystem und weitere Selbstverständlichkeiten erwartet, gibt es ein normales Radio und eine asiatisch anmutende Klimabedienung. Das kann man sich als Konkurrent von Audi, BMW, Volvo und Mercedes nicht erlauben. Auch die fehlende Sitzhöhenverstellung auf der Beifahrerseite und weitere Bedienschwächen sind in dieser Klasse untypisch und verwässern den an sich guten Eindruck. Auch um die klassentypischen Assistenzsysteme macht der Hyundai einen großen Bogen. ESP, ABS und Airbags sind an Bord. Doch das war es auch schon. Abstandstempomat, Überholassistent und eine Luftfeder oder elektronische Dämpfer für hohe Lasten oder Autobahnfahrten gibt es nicht einmal gegen Aufpreis. Bei der Zuladung hält sich der ix55 ebenfalls zurück. Maximale 560 Kilogramm sind nicht viel, denn es gibt Platz für sieben Personen und einiges an Gepäck. Ernsthaft zumuten kann man den Innenraum jedoch nur fünf Insassen.
Der 598 Liter große Gepäckraum sollte dem dienen, für das ihn sein Name bestimmt. Die beiden Notsitze sollten dort bleiben, wo sie hingehören: unter dem Ladeboden. Immerhin wurde das Fahrwerk den europäischen Maßstäben angepasst. Die Lenkung ist zu indirekt, doch der Federungskomfort ist über die meisten Zweifel erhaben. Nicht erst in schnellen Kurven macht sich jedoch eine spürbare Seitenneigung bemerkbar. Zudem reagiert der Allradantrieb mit der variablen Kraftübertragung an die Hinterachse überaus träge. Zudem gelangen maximal 50 Prozent der Kraft nach hinten. Im normalen Fahrbetrieb ist der ix55 nicht viel mehr als ein Fronttriebler.
Die größte Schwäche des Hyundai ix55 ist sein Preis. Für die komplett ausgestattete Luxusversion mit Namen „Premium“ sind 46.990 Euro an sich ein fairer Preis. Doch noch bevor der ix55 Anfang Sommer bei den Hyundai-Händlern stand, boten viele EU-Importeure das koreanische Vorzeigemodell für kaum mehr als 30.000 Euro an. Die Zeiten, dass diese Euro-Sparversionen allein eine Magerausstattung hatten und über keinen Partikelfilter verfügten, sind ebenfalls vorbei. Und in dieser Liga wollen viele Kunden nicht mit einem TomTom-Navigationssystem an der Windschutzscheibe durch die Weltgeschichte gondeln. Doch immerhin das DVD-System mit Rückfahrkamera soll bald lieferbar sein. Hyundai täte gut daran, es in den Serienumfang aufzunehmen. Darüber hinaus sollte man sich für eine angenehme Innenraumatmosphäre allenfalls das große Panoramadach für 1.090 Euro gönnen. Ansonsten ist die Serienausstattung mit elektrischer Heckklappe, Xenonlicht und elektrischen Ledersitzen überaus komplett.
Leipzig, 30. März 2009 - "Abwrackprämie" ist das Wort des Tages, preiswerte Kleinwagen gehen weg wie warme Semmeln. Mancher Hersteller kommt nicht hinterher, günstige Neuwagen für die Kunden heranzuschaffen. Da ist die Frage berechtigt: Ist es der richtige Zeitpunkt für Hyundais neues Raum- und Flaggschiff ix55? Doch Deutschlands Hyundai-Chef Werner H. Frey ist optimistisch. Er spricht vom Imagegewinn für die Marke und davon, dass der Newcomer für Hyundai dank starkem V6-Diesel neue Maßstäbe setzen soll. Dabei tritt der Siebensitzer erstmals im Premium-Segment gegen Mercedes M-Klasse, BMW X5 und Volvo XC90 an. Er soll auch eine Preisklasse weiter unten Autos wie dem BMW X3, dem Mercedes GLK oder dem Audi Q5 die Kunden abspenstig machen. Mit welchen Qualitäten das neue SUV ein Stück vom Kuchen abschneidet, haben wir mit dem ix55 3.0 V6 CRDi in der Premium-Ausstattung getestet.
Groß, aber nicht wuchtig
Ein komplett neues Modell ist der ix55 nicht: In den USA ist der 4,86 Meter lange Groß-Koreaner bereits seit März 2007 als Veracruz auf dem Markt und läuft dort laut Geschäftsführer Frey recht erfolgreich. Die Designer haben ihre Sache gut gemacht. Der Wagen wirkt groß, aber nicht wuchtig, die Linie ist recht schnörkellos und der Auftritt eher zurückhaltend als protzig. Getönte Scheiben ab der B-Säule verhindern Einblicke und verraten damit nicht mal andeutungsweise, dass hier ein Siebensitzer steht.
598 Liter großes Ladeabteil
Elektrisch betrieben schwingt die große Heckklappe weit nach oben. Sie schließt auch auf Knopfdruck wieder wie von allein. Diese Annehmlichkeit ist in der Top-Ausstattung Premium, die neben der Comfort-Linie zu haben ist, schon ab Werk dabei. Vor uns erstrecken sich die Weiten eines 598 Liter großen Ladeabteils. Von einer dritten Reihe ist zunächst nichts zu sehen. Erst, als wir die Abdeckmatte anheben und herausnehmen, finden wir das praktische Klappgestühl.
3. Reihe: Überraschend viel Platz
Mit wenigen Handgriffen und geringem Kraftaufwand lassen sich Zusatzsitze aufrichten. Um uns dort niederzulassen, können wir sowohl den Einzelsitz als auch die Doppelbank der zweiten Reihe verschieben und somit prima zu Hinterbänklern werden. Wir sind überrascht: Ausreichende Kopf- und Beinfreiheit vermitteln uns das Gefühl, auch eine längere Strecke gut zu überstehen. Eine Reihe weiter vorn versüßen uns jede Menge Platz, Sitzheizungen und eine manuelle Zusatzklimaanlage mit Luftdüsen im Dachhimmel die Fahrt. Wer für die große Reise zu zweit mehr Platz braucht, kann die Rücklehnen der zweiten Reihe auch klappen und so ein Abteil mit 1.746 Liter erzeugen.
Beheizte Ledersessel
Wir erobern die Kanzel. Beleuchtete Einstiegsleisten zeugen vom Premium-Anspruch, den der Hersteller mit dem ix55 erfüllen will. In den beheizbaren Ledersesseln fühlen wir uns wohl, vermissen aber etwas den Seitenhalt. Das Cockpit ist funktional eingerichtet, die Materialien wirken wertig und fühlen sich gut an, die Verarbeitung passt. Zu kritisieren ist die nicht intuitiv bedienbare Klimaautomatik: Die Tasten sehen sich sehr ähnlich und die Beschriftung für die Funktionen ist zu klein.
Navi kommt erst im Herbst 2009
Bedauerlich ist der Umstand, dass man zurzeit kein fest installiertes Navigationssystem bestellen kann. Es soll im Herbst 2009 angeboten werden und dann neben der Wegfindung per DVD eine Rückfahrkamera und eine Bluetooth-Schnittstelle bieten. Weitere, mittlerweile klassenübliche Features wie beispielsweise ein Abstandstempomat, ein Spurverlassenswarner oder ein Totwinkel-Warner fehlen völlig in der Optionen-Liste. Dafür gibt es eine MP3-fähige Soundanlage mit sechs Lautsprechern und USB- sowie iPod-Anschluss schon in der Grundausstattung.
Gutmütiger Dreiliter-Diesel mit 239 PS
Der von uns getestete Dreiliter-Diesel ist derzeit der einzige Antrieb für den 2,3 Tonnen schweren ix55. Der V6 wurde komplett neu im Dieselkompetenzzentrum von Hyundai in Rüsselsheim entwickelt. Zu seinen Besonderheiten gehören Piezo-Injektoren bei der Common-Rail-Einspritzung und ein elektronischer Turbolader. Daraus resultieren Laufruhe und ein geringerer Verbrauch. Zusammenfassend können wir die quer eingebaute Maschine als "gutmütig" bezeichnen: Der 239 PS starke Motor läuft unauffällig und recht leise. In Verbindung mit der sanft schaltenden Sechsstufen-Automatik kann er sportliche Fahrer allerdings nicht ganz überzeugen. Die Beschleunigung auf Tempo 100 dauert 10,4 Sekunden, die Spitze wird nach zähem Anlauf bei 200 km/h erreicht. Die Konkurrenz ist da fixer: Ein 224 PS starker Mercedes ML 320 CDI braucht 8,6 Sekunden und schafft 215 km/h, ein BMW X5 xDrive30d spurtet in 8,1 Sekunden und wird 216 km/h schnell. Beim Vergleich der Verbrauchs-Werksangaben liegt der Hyundai mit 9,4 Liter nahezu gleichauf mit dem Mercedes (9,3 Liter), der BMW soll allerdings nur 8,2 Liter schlucken.
Komfortabel abgestimmtes Fahrwerk
Das Fahrwerk des ix55 ist spürbar auf Komfort ausgelegt, die Lenkung agiert leichtgängig, aber ein wenig indirekt. "Reisen statt Rasen" könnte der Slogan lauten. Das merken wir beim Abbiegen auf eine holprige Kopfsteinpflaster-Straße. Deren Unebenheiten werden sauber und weich weggebügelt, nur größere Schlaglöcher spüren wir. Damit ist der große Koreaner auch für holprige Wald- und Wiesenwege gut geeignet. Wenn es dort zudem noch schlammig wird, greift der Allradantrieb mit "Interactive Torque Management" ein: Während auf trockenen Straßen nur die Vorderräder fürs Vorankommen sorgen, werden bis zu 50 Prozent der Kraft variabel zur Hinterachse geschickt. Das qualifiziert den ix55 zum Zugwagen für Boots- oder Pferdeanhänger, immerhin darf er bis zu 3,2 Tonnen schleppen.
Ab 42.290 Euro
Während der ix55 in puncto Dynamik der deutschen Edel-Konkurrenz hinterfährt, überholt er sie beim Preis eindeutig wieder. 42.290 Euro kostet der Wagen in der Comfort-Ausstattung und hat dafür bereits sieben Sitze, eine Alarmanlage, Licht- und Regensensoren, das Audiosystem, die Zweizonen-Klimaautomatik und die Klimaanlage für die zweite Reihe dabei. Für 46.990 Euro gibt es die Premium-Variante. Hier sind die Xenon-Scheinwerfer, eine Scheinwerfer-Reinigungsanlage, 18-Zoll-Räder, die elektrische Lenksäulenverstellung und die Ledersitze bereits dabei. Erfrischend kurz ist die Aufpreis-Liste: Nur ein Glasdach für 1.090 Euro und der Metallic-Lack für 790 Euro sind derzeit hier zu finden. Ein VW Touareg V6 TDI Tiptronic steht mit 49.550 Euro in der Liste, der BMW X5 xDrive 30d Automatic kostet 53.700 Euro, der ML 320 CDI 7G-tronic ist erst ab 55.216 Euro zu haben - alle jeweils als Fünfsitzer und nicht so gut ausgestattet.
Der Hype ist eigentlich vorbei: Doch Hyundai gönnt sich einen neuen Premium-SUV. Der ix55 kann vieles nicht besser als die Konkurrenz - aber er ist er ein echter Siebensitzer mit viel Komfort zum fairen Preis.
Mit kleinen Autos fährt Hyundai momentan ausgezeichnet. Februar war mit 12.000 Verkäufen der beste Monat seit dem deutschen Marktstart vor 18 Jahren. Die Koreaner haben clever gepokert und sich rechtzeitig zur Umweltprämie mit Autos eingedeckt. Hyundai profitiert noch mehr als Suzuki, Daihatsu oder Chevrolet von der Abwracklaune der Deutschen. Nun holen die Koreaner im Mai ausgerechnet den großen SUV ix55 ins Land der bei manchen Autohändlern als Grauimport schon für knapp 31.000 Euro angeboten wird und haben selbstbewusste Ziele.
"Unsere Mitbewerber sind BMW X5, Audi Q7, Mercedes ML oder Volvo XC90", betont Produktmanager Jochen Schneider: "Wir gehen davon aus, dass der Trend zu kleineren Autos anhalten wird. Trotzdem wollten wir den ix55 als top-of-the-line Modell der Marke auch in Deutschland haben", ergänzt Hyundai-Geschäftsführer Werner H. Frey.
Die recht elegante Linienführung kaschiert, was für ein Trumm der Hyundai ist: 4,84 Meter lang (knapp 20 Zentimeter mehr als der Santa Fe), 1,97 Meter breit, 1,8 Meter hoch und 2,3 Tonnen schwer. Parkhäuser und enge Gassen sind nicht die bevorzugte Umgebung des großen Korea-SUV. Der Wagen kann 3,2 Tonnen ziehen, aber die Zuladung (maximal 560 kg) ist nicht gerade üppig, wenn sieben Personen an Bord sollen.
Das Cockpit ist übersichtlich und ziemlich hausbacken angeordnet, die Verarbeitung hinterlässt aber einen sehr soliden Eindruck. Man sitzt bequem und mit reichlich Beinfreiheit hinterm Steuer. Auch im Fond steht viel Lebensraum zur Verfügung. Die Sitzreihe dort lässt sich in Längsrichtung verschieben. Auf den billigen Plätzen Sechs und Sieben haben selbst Erwachsene ausreichend Bewegungsspielraum an Kopf und Knien. Wenn man die zweite Sitzreihe nicht braucht, verschwindet sie im Kofferraumboden.
Das Gepäckabteil des ix55 fasst 598 Liter (BMW X5: 620 Liter, Mercedes ML: 551 Liter, VW Touareg: 555 Liter, Audi Q7: 775 Liter). Bei vollständig umgelegten Rücksitzen (die erste Reihe ist 60:40 teilbar, die zweite 50:50) stehen maximal 1746 Liter Stauraum zur Verfügung.
Nicht so recht zum Premium-Anspruch passt die Tatsache, dass viele Assistenzsysteme dieses Segments im Hyundai nicht lieferbar sind. Auch ein adaptives Fahrwerk, das den Federungskomfort an verschiedenen Fahr- und Straßensituationen anpasst, haben die Koreaner nicht im Angebot. Das ix55-Fahrwerk bietet immerhin einen akzeptablen Kompromiss: Eine leichte Seitenneigung in Kurven ist spürbar, aber nicht unangenehm, der Federungskomfort ist auch auf unebenem Gelände gut. Weniger elegant federt das Fahrwerk kurze Bodenwellen und Querfugen ab. Die Lenkung ist ziemlich leichtgängig, doch zu sportlicher Fahrweise animiert der ix55 ohnehin nicht.
Unter der Haube arbeitet ein V6-Dieselmotor mit 176 kW/239 PS und 451 Newtonmetern Drehmoment. Damit ist der Geländewagen kraftvoll motorisiert, aber keineswegs beeindruckend schnell: 10,4 Sekunden braucht er für den Spurt von 0 auf 100 km/h. Ein BMW X5 xDrive30d schafft das zwei Sekunden schneller, ein VW Touareg V6 TDI ebenfalls.
Auch die Verbrauchswerte des ix55 (im Schnitt 9,4 Liter pro 100 Kilometer, Werksangabe) sind nicht besser als bei vielen Konkurrenten. Der X5 ist mit 8,2 Litern sogar deutlich sparsamer. Angenehm ist die kultivierte Laufruhe des Hyundai-Diesels, und auch die 6-Stufen-Automatik hinterlässt einen guten Eindruck. Störend sind jedoch die Windgeräusche, die schon ab 120 km/h einen ziemlich hohen Pegel erreichen. Hier herrscht bei Audi und Co. mehr Ruhe im Cockpit.
Die Komfortausstattung des ix55 lässt kaum Wünsche offen. Unter anderem sind Zweizonen-Klimaautomatik, Tempomat, CD-Radio und elektrische Fahrersitzverstellung im ix55 Comfort (42.290 Euro) an Bord. Beim Modell Premium (46.990 Euro) kommen noch Dinge wie Xenon-Scheinwerfer, elektrische Lenksäulenverstellung, elektrisch betätigte Heckklappe und Lederausstattung hinzu. Die zweite Sitzreihe ist immer serienmäßig an Bord. Die einzigen nennenswerten Extraposten sind das elektrische Panorama-Schiebedach (1090 Euro) und das DVD-Navigationssystem mit Rückfahrkamera, das aber erst ab September lieferbar ist.
Andere SUV in diesem Marktsegment sind meist deutlich teurer. Der BMW X5 xDrive30d (235 PS) ist erst ab 53.700 Euro zu haben, der Audi Q7 3.0 TDI (240 PS) ab 51.950 Euro. Der VW Touareg 3.0 TDI (240 PS) steht immerhin schon mit 47.300 Euro in der Liste, ist aber nicht so gut ausgestattet wie der ix55. Bei den japanischen Marken hat Hyundai wenig Konkurrenz. Der Nissan Murano (256 PS) kostet 46.740 Euro, ist aber nicht mit Dieselmotor zu haben. Mazdas CX-9 wird in Deutschland nicht verkauft. Bliebe noch der Lexus RX, doch auch dem fehlt der Diesel stattdessen steht die teure Hybridvariante RX 400h für 51.500 Euro parat.