An dieser Stelle möchte ich einmal den, bzw. meinen, Ford Mustang vorstellen, sowie den Weg der Beschaffung und die Eindrücke nach über einem Jahr.
Viel Spass beim lesen.
edit:
da die bilder immer noch net funktionieren hier mal
nen externer link...
http://www.pagenstecher.de/auto/c1391p1/Ford/Mustang/GT-H.html
Da ich schon immer ein begeisteter Autofahrer war, hab ich mir lange Zeit gelassen um einen würdigen Nachfolger für meinen Type-R zu finden. Das Konzept sollte mal was anderes sein... also musste Hubraum her. Nach vielen Besichtigungen und teilweisen Probefahrten stand meine Entscheidung fest. Ein Mustang des aktuellen Models sollte es werden, zumindest von der optischen und emotionalen Seite, den Probefahrten waren bis dato (ich will mal sagen) eher bescheiden bis gar nicht.
Nun sollte also das nächste Projekt in Angriff genommen werden... die Probefahrt. Ja, kaum vorstellbar, aber bei uns der Gegend war zu dieser Zeit es eher unmöglich einen Händler (wenn man diesen erstmal gefunden hatte) von einer Probefahrt zu überzeugen. Nach 2-maliger Anreise und 320km später stand fest, der Händler will mir den nicht verkaufen, noch eine Probefahrt machen?! Nun denn, da hat er Pech gehabt.
Parallel noch in nem Forum angemeldet um so viele Infos zu finden wie nur möglich. Und da hatte sich ein "Bandit"
bereiterklärt mit mir auf privatem Weg eine Probefahrt zu machen. Noch nicht auszudenken, was diese Probefahrt für Folgen hatte.
Der Tag war da und die Zeit reif, mal ein "richtiges" Auto zu fahren. Dass es ein V8 werden sollte, war schon entschieden. Er war zwar modifiziert, aber das sollte mich nicht stören. Eine Stunde später hatte ich so ein seltsames Grinsen im Gesicht, was sich bis ins folgende Wochenende gezogen hatte.
Nun zur Phase 2. Einen Händler finden, der sich vielleicht auch bereiterklärt, mir einen Mustang zu verkaufen, ohne mich bescheissen zu wollen. Die Preis für solche Importfahrzeuge sind für einen Neuling eher verwirrend. Es tun sich Differenzen von bis zu 10.000 auf. Google ist dein Freund, also ab ins Netz und suchen. Paar Telefonate und unruhige Nächte später hatte ich einen Besichtigungstermin in Berlin. Also Auto auftanken, die Frau nicht vergessen und noch was zu essen mitgenommen
(ging ja schliesslich durch Brandenburg) und ab gings.
Paar Stunden später war ich dann angekommen, unscheinbares Autohaus, aber egal. Uns nun kommt der Part, wo man selber mal in die Lage gekommen sein muss. Das stand so ein scharzer GT rum. Warn ja nur zum anschauen hingefahren und um alles für eine mögliche Bestellung abzuklären. Ich wills aber mal kurz machen. Nachdem ich in dem Mustang sass und meine Freundin schon nach "Schäden" suchend ums Auto hirschelte hab ich ihn in dem 20m² Verkaufsraum angeschmissen und den Verkäufer Nr.2 bald CO2 süchtig gemacht. (was sitzt der auch am Auspuff rum!).
Eigentlich sollte einer importiert werden, aber aufgrund der sofortigen Verfügbarkeit war alles klar... kaufen!
Eine Woche später kam er dann zu mir nach Hause gefahren, danach zusammen zur Zulassungstelle um den leidlichen Papierkrieg zu erledigen.
Und dann gings los...
--> Mission accomplished <--
Nun zu meinen Eindrücken und Erlebnissen. Ich versuche trotz meiner Faszination zu amerikanischen Autos objektiv zu bleiben...Wirklich!!!
Überblick:
Das aktuelle Modell lief Ende 2004 erstmals vom Band, womit die Modellreihe 2005+ ins Leben gerufen wurde.
Bezeichnung Ford Mustang S197
Neben einiger Sondermodellen gibt es grundlegend 3 Motorisierungen:
Mustang V6
Mustang GT V8
jeweils als 5-Gang Schalter oder 5-Stufenautomatik (mit OD)
als Coupé oder Cabrio
Mustang GT500 V8 Kompressor
nur als 6-Gang Schalter
als Coupé oder Cabrio
Mein Mustang:
Mein Pony wurde im Sommer 2006 gebaut und stammt aus Kanada. Daher habe ich Tagfahrlicht und einen kilometrierten Tacho und nicht zu vergessen das metrische System.
Es ist ein GT, V8 und Automatik. Er wurde optisch an Anlehnung des Shelby GT-H's umgebaut.
Eindruck:
Also Eindruck machen kann er. Er beeindruckt Jung und Alt und an den Tanken dieser Welt hat man auf einmal viele Freunde, neben dem Tankwart natürlich auch einige mehr oder weniger faszinierte Mitbürger, deren Fragen nie ausgehen und man manchmal das Besuchen einer Tankstelle als Ausflug bezeichnen könnte.
Dennoch muss ich warnen! Wer vorhat sich solch ein Auto "vielleicht" zu kaufen, sollte beachten, wann und ob er ihn probefährt. In den meisten Fällen ist man dann vom "Virus" infiziert und sieht nur noch Ponys.
Genauso sollte jedem klar sein, es ist ein Ami. Demnach ist er von der Verarbeitung her nicht mit unseren deutschen Herstellern vergleichbar. Aber ich bin mir sicher, zum wohlfühlen reichts allemal, im Gegenteil sogar, vielen gefällts auch so wie es ist. Über die Jahre (seit 2005) sind auch Qualitativ ein paar Verbesserungen gemacht worden.
Motor:
werde hier nur etwas zu dem 4,6l V8 etwas sagen können. Die 305PS könnten subjektiv und objektiv gesehen mehr erreichen. Dennoch ist die Leistung mehr als ausreichend. Zumindest wird man vom Drehmoment nicht enttäuscht. Auch der Sound ist super, leider zum Leiden mancher Mitbürger. Die Wartung der Motoren ist relativ einfach, demnach kann dies fast jede versierte Werkstatt des Vertrauens übernehmen. Es sind auch keine "speziellen" Öle oder Flüssigkeiten notwendig. Ausserdem sagt man diesen Motoren eine lange Lebensdauer zu. Auch optisch kann man im Motorraum mal einen Motor sehen, der sich auch so nennen darf und nicht peinlich unter Plaste versteckt werden muss.
Fahrwerk:
Kurz und knapp. Nicht zu hart und nicht zu weich. Eigentlich völlig zufriedenstellend. Allerdings muss man sich an das gelegentliche Fahrwerkspoltern gewöhnen. Durch einige Modifikationen ist dies aber auch erledigt.
Bremsen:
Nunja, die Schwachstelle überhaupt. Wer in irgendeiner Weise die Leistung steigern will, sollte auf jeden Fall dort anfangen, wo andere aufhöhren... beim bremsen. Bei Geschwindigkeiten über 200km/h sind diese eindeutig unzureichend, falls eine Vollbremsung nötig wird. Für den "normalen" Betrieb kann man damit leben, oder besser gesagt überleben. Habe selbst bei Fahrsicherheitstrainings mitgemacht und dort war die Bremsleistung aus den üblichen Geschwindigkeiten völlig im Rahmen.
Karosserie:
Mit Karosserieschutz hat mans nicht so dick da drüben. Deshalb ist die Behandlung des Unterboden fast schon Pflicht. Da dies aber kaum Kosten erzeugt, kann man dieses vernachlässigen. Und ja, er ist Vollverzinkt. Auch die Amis sind in einigen Teilen der Automobilentwicklung im 21. Jahrhundert angekommen.
Umbau und Tuning:
Wie es sich schon erahnen lässt, gibt es ein schier unendliches Angebot an Tuningteilen, vergleichbar mit denen des Golf II's. Neben den GFK, Plastik und Blechteilen zur "Verschönerung" des Äusseren, gibt es eine Menge "Upgardes" um den Mustang fahrdynamisch gesehen komplett umzustricken. Einige interessante Sachen wären Bremsen und Fahrwerksteile, welche auch von renomierten deutschen Herstellern angeboten werden. Von Felgen aller Art bis hin zu Kompressorumbauten ist alles möglich. Für Freunde der Bastelei eine wahre Freude.
Preis/Leistung:
Hier kann der MUstang punkten. Für relativ wenig Geld bekommt man hier viel Auto, wo man auf dem europäischen Markt vergebens sucht. Keine Frage ...100 Punkte...
Nebenkosten:
Zuerst sei gesagt, wir fahren einen V8!
Fragen nach dem Verbrauch sind eher irrelevant. Aber um die Neugier zu befriedigen... von 10-17l im Durchschnitt ist alles möglich. Je nachdem wie und wo man fährt. Gefahren wird von Normalbenzin aufwärts.
Mit Euro 4 Einstufung ist der jährliche Obulus an die Umwelt mit ca. 300 getätigt. Bei der Versicherung wurde meiner mit dem Vergleichsfahrzeug Nissan 350Z eingestuft. Somit liege ich bei ca.700 HP+VK im Jahr.
Wie bekomme ich einen?
Also Händler spriessen aus dem Boden. Immer wer wollen mit Gewalt reich werden. Der derzeigige Mindestneupreis für einen GT Premium liegt bei ca. 32.500
Wertvolle Infos erhält man auf www.dr-mustang.de
Händlerkontakte gibt es auch von mir.
Worauf muss ich beim Kauf achten?
Bei Neuwagen ist darauf zu achten, dass am besten das Fahrzeug vollständig zulassungsfertig "ausgeliefert wird. Daher sollten TÜV und alles notwendigen StVO Umbauten getätigt sein. (Nebelschlussleuchte, Rückfahrlicht,etc.)
Bei Gebrauchtwagen sollte ein CarFax gemacht werden. In den USA (und Kanada) gibt es für alle Fahrzeuge eine Art Datenbank (ähnlich Deutschland) Dort ist man aber verpflichtet alle "Werkstattaufenthalte" aufzulisten. Man kann daher ersehen, ob es sich um einen Unfallwagen handelt oder nicht, bzw. was an dem Auto schon gemacht wurde. Einen Abruf des CarFax sollte gleich bei dem Händler vor Kauf geordert werden.
Kann ich den auf Gas umrüsten?
Ja! Gasanlagen kommen immer häufiger zum Einsatz und lassen den modernen Mustangfahrer selbst an der Tanksäule glänzen. Die Preise sollten zwischen 2500 und 3500 liegen. Der Verbrauch wird sich um ca. 3-4l/100km erhöhen.
...oder doch Bio? [updated @ 21.01.2009]
Ja, auch der Mustang "könnte" mit E85 fahren. Diverse amerikanische Automobilhersteller haben schon jetzt E85 "ab Werk". Wie es derzeit ausschaut wird der 2010er Mustang vom Werk her nicht geeignet sein.
Dennoch kann man mit wenigen diesen tauglich machen, und sich dann vielleicht mit dem Geruch von Bio und einem neuen "Umweltbewusstsein" auf die Fahrt machen.
Alle Infos dazu findet ihr auch auf dr-mustang.de
Ist er alltagtauglich? [updated @ 21.01.2009]
Ja! Ich fahre meinen jeden Tag. Im Sommer wie im Winter.
(kommt ja schliesslich aus Kanada) Trotz der Coupèform bleibt den Hintensitzenden ausreichend Platz. Für Kinder allemal, nur Erwachsene sollten sich bei längeren Reisen öfters mal die Beine Vetreten, denn um die Füsse könnt es eng werden. Ansonsten hat er die besten Rücksitze (Sitze, nicht Bank, d.h. 4 Sitzer) überhaupt. Für die Kindersicherung ist auch gesorgt. Separate Haltephnkte an der Karosserie lassen Bastlerpapas neue Konstruktionen zur Befestigung entwerfen. (obgleich man dies in Deutschland überhaupt nutzen kann). Der Kofferraum ist grösser als gedacht. Rücksitze lassen sich zweiteilig umklappen, sodass selbst ich grössere IKEA Einkäufe meiner Frau bewältigt kriege.
Mag er Schnee? [updated @ 21.01.2009]
Wer für ordentliche Bereifung sorgt und mit Feingefühl fährt, wird auch im Winter keine grossen Probleme bekommen.
Jedoch ist die Erstfahr jedes Jahr auf Schnee ein Erlebnis.
Ansonsten gilt einfach daran zu denken, dass man einen Hecktriebler fährt und demnach auch ab und zu dieses gewillt ist den Rest des Wagens zu überhohlen. Die Traktionskontrolle hilt bei zu heftigem Beschleunigen, mehr aber auch nicht.
Gibt es Garantie / Gewährleistung?
Von Ford USA gibt es offiziell keine Garantie für exportierte Fahrzeuge. Eine Garantie kann aber bei jedem Händler zusätzlich erworben werden. Ich selber habe darauf verzichtet, da die Kosten den Nutzen in der Regel übersteigen, und kaputt gehen die Sachen eh erst, wenn die Garantie abgelaufen ist.
Trotz, dass ich keine Garantie habe, hat mein Händler bereits angekündigt, dass Ford USA trotzdem bezahlen werden. (Er sprach aus Erfahrung...hoffe ich)
Fazit:
Auf jeden Fall war das für mich die richtige Entscheidung. Dennoch sei jedem ans Herz gelegt vorher eine Probfahrt zu machen, bevor er sich zum Kauf entschliesst. Jeder hat andere Ansprüche an ein Auto. Generell ist der Mustang kein "Rennwagen" sondern ein Cruiser. Und ich möchste den Heckantrieb (trotz seiner Nachteile) nicht mehr missen. Leistungen über 200PS und Frontantrieb kann man eher als sinnlose Gewalt ansehen. (Ich spreche aus Erfahrung)
Seit über einem Jahr fahre ich ihn und er funktioniert noch alles wie es soll, also keine Werkstattpausen.
to be continued...
...ich werde gelegentlich den Inhalt erweitern, also schaut einfach mal wieder rein...
#updated 20.01.2009#