Moin,
ich habe mir mit meiner Frau Anfang 2003 überlegt, welchen Wagen wir uns nun anschaffen sollten. Er sollte möglichst folgende Bedingungen erfüllen:
1. Es sollte ein Neuwagen werden.
2. Es sollte unbedingt wieder ein größerer Kombi sein (wir hatten bis dato einen alten 260´er Volvo Kombi), der unsere ganzen Utensilien schleppen können musste, die wir jedes Jahr in unserem Urlaub benötigen.
3. Es sollte möglichst ein sparsamer Diesel werden.
4. Er durfte nicht mehr als 18.000,- Euro kosten.
Nach längerer Recherche (hauptsächlich im Internet)kamen wir dann ganz überraschend auf den Ford Mondeo II Turnier. Wir fanden nämlich heraus, dass er als sog. Eurowagen teilweise mehr als 30% preiswerter angeboten wurde, als zum damaligen Listenpreis! Welch ein Irrsinn, man kauft einen nagelneuen Wagen, der in Deutschland (unser z.B. in Köln) hergestellt wird, er wird kurzzeitig über die Grenze ins benachbarte Ausland transportiert (auch das kostet und ein weiterer Beteiligter will Geld verdienen) und dann re-importiert, und letztendlich ist der Wagen dann deutlich billiger als man einen entsprechenden "deutschen" Wagen kaufen könnte. Hier sieht man, wie die Preispolitik von unserer Industrie gestaltet wird.
Obwohl wir aus dem Raum Hamburg kommen holten wir unseren Ford in der Nähe der holl. Grenze in Düren ab. Wir zahlten 16.000,- Euro für einen Wagen mit einigen Extras (Metallic, Niveau, Parkpilot, abnehmbare Anhängekupplung, Alu-Räder CD-Radio, Winterpaket mit heizbarer Frontscheibe), der laut Liste (bei einem Ford-Händler in Hamburg) in dieser Ausstattung damals rund 27000,- Euro hätte kosten sollen - wir sparten also knapp 11.000,- Euro!!
Die Übergabe in Düren und die Anmeldung bei uns in Stade verlief völlig problemlos, die Garantie war entsprechend (so wurde hier bei meiner Ford-Werkstatt nach ca. zwei Wochen anstandslos ein defekter Nebelscheinwerfer ausgetauscht und auch die Inspektionen wurden ganz entsprechend durchgeführt (die Erste kostenlos).
Trotzdem hatten wir anfänglich aus zwei Gründen ein etwas "flaues Gefühl im Magen":
1. Wir hatten von Ford-Autos bis Dato meistens nur recht schlechte Meinungen vernommen - wie sollte der Umstieg von einem "soliden" Volvo auf einen Ford gelingen?
2. Vielleicht war unser Mondeo doch ein "Montagsauto", wenn es so preiswert angeboten wird und fast 40% unter Listenpreis abgegeben wird!
Die Zeit sollte zeigen, dass beide Befürchtungen (zum Glück!) nicht eintrafen.
Das Auto ist nun 4,5 Jahre alt, hat 150.000 km auf dem "Buckel" und hat uns bis jetzt noch nie enttäuscht oder im Stich gelassen. Im Gegenteil, es hat uns fast nur Freude bereitet!
Es war, außer zu den ersten drei Inspektionen und zu den TÜV-Abnahmen noch nie in der Werkstatt, also weder Motor, Bremsen oder sonstige Verschleißteile wurden bisher repariert oder erneuert, bei unserer Fahrweise (meist längere Strecken und selten über 130 km/h) ist der Verbrauch des Diesels mit 5-5,4 l pro 100 km unserer Meinung nach sehr moderat. Man wird es kaum glauben, aber selbst die Reifen brauchten wir bisher nicht austauschen, wobei ca. 50.000 km mit den Winterreifen gefahren wurden (jetzt werden wir uns aber für die nächste Sommer-Saison neue Sommerreifen kaufen müssen).
Als Beispiel sei unsere gerade beendete letzte Reise nach Griechenland aufgeführt, wo wir wieder mehr als 6000 km gefahren sind: Wir fuhren zu dritt und voll bepackt in dem Wagen und hatten auf dem Dach noch eine große Dachbox - trotzdem war der durchschnittliche Verbrauch an Diesel mit exakt 5,2 l pro 100 km, bemerkenswert gering, wenn man die Zuladung und die vielen Bergfahrten berücksichtigt - bei den heutigen Treibstoffpreisen sehr beruhigend! (unser Volvo, ein Benziner, brauchte mehr als das Doppelte!)
Auch die Versicherungsprämien sind bei diesem Wagen recht preiswert, so zahlen wir bei 35% weniger als 400,- Euro im Jahr zusammen für Haftpflicht, Vollkasko und Teilkasko (mit 150,- Selbstbeteiligung). Leider sind beim Diesel die Steuern recht hoch - hier kommen noch einmal jährlich fast 400,- dazu, die sich aber für uns durch die hohe gefahrene Kilometerleistung rechnen.
Der Wagen liegt prima auf der Straße, sein Handling ist o.k., und über den Innenraum kann man kaum meckern. Riesiger Platz und alle Schalter wohldurchdacht - auch die Qualität gut. Leider bekommt man bei umgelegtem Rücksitz keine ebene Ladefläche. Leicht zu kritisieren sind auch der Motor, der mit 90 PS manchmal doch etwas untermotorisiert (bei heutigen Ansprüchen) ist und auch teilweise etwas "rau" läuft. Auch die Bremsen erscheinen mir etwas zu "klein" ausgelegt. Ärgerlich ist für mich auch das viele Plastik an der Karosse (wie bei vielen der neueren Wagen).
Trotz alledem sind wir mit diesem Auto sehr zufrieden und werden versuchen beim nächsten Kauf wieder ein derartiges "Schnäppchen" zu schießen.