Allein der Größe geschuldet, geht man es im Ford Explorer eher entspannt an und komfortables Cruisen ist genau sein Ding.
Ist die Akkuleistung erschöpft, bewahrt sich das SUV dennoch eine angenehm ruhige Geräuschkulisse, mal ausgenommen beim vollen Leistungsabruf. Die Contenance verliert er aber auch dann nicht.
Über 2,5 Tonnen bringt das Fahrzeug auf die Waage, wirkt aber dabei keineswegs schwerfällig und trotz der amerikanischen Einflüsse kommt er nicht störend weich daher. Er ist zwar ein sanfter Riese, doch vermittelt kein schwammiges Fahrgefühl. Die Abstimmung liefert ein angenehmes Gesamtbild.
Der Allradantrieb bringt die Kraft tadellos auf die Straße und 10-Gang-Automatik sorgt für sehr komfortable Schaltvorgänge.
So groß Ford bis dato aufgefahren ist, beim Verbrauch möchte man mit kleinen Werten begeistern. Meine Fahrstrecke war zu kurz um eine wirklich fundierte Aussage zu treffen, der von meinem Bordcomputer angezeigte Verbrauch lag bereits bei über sechs Litern. Bei leerem Akku steigt der Verbrauch nochmals um drei Liter.
Mit den vier zur Verfügung stehenden Elektro-Fahrprogrammen habe ich die Wahl. Aktiviere ich „EV Jetzt“ bin ich im reinen Elektrobetrieb unterwegs, dies ist bis zu einer Geschwindigkeit von 135 km/h möglich. Ist die Akkuleistung erschöpft und es ist nicht möglich die Batterie mittels Stromkabel zu laden, lädt die Batterie aber auch während der Fahrt, einerseits durch Rekuperation, Segelfunktion oder im „EV Aufladen“-Modus, durch das Agieren des Benzinmotors.
Bei leerem Akkustand wechselt das Fahrzeug automatisch in den Modus „EV Auto“ und der EcoBoost-Benzinmotor verrichtet seine Arbeit, wird aber dennoch vom Elektroantrieb bzw. durch die rekuperierte Energie unterstützt.
Benötige ich die elektrische Reichweite für einen späteren Einsatz, wechsle ich in „EV Später“. Während der Verbrenner die Hauptarbeitet leistet, hält das Fahrzeug durch regeneratives Laden den Ladezustand des Akkus möglichst hoch.
Um die volle Batterieleistung zu erreichen, muss der Ford Explorer Plug-in-Hybrid an einer herkömmlichen Steckdose fast sechs Stunden verweilen, an einer Ford Connected-Wallbox oder an einer öffentlichen Ladestation reduziert sich die Zeit um 1 ½ Stunden, doch 4 Stunden 20 Minuten sind für das Wiederaufladen natürlich immer noch eine stolze Zeit. Ein Plug-in-Hybrid-Schicksal, dass viele Fahrer letztlich doch nur den Verbrenner nutzen lässt.
Bis zu sieben Personen können im Explorer reisen und dabei nehme ich mit meinen 1.80 Meter selbst in der dritten Sitzreihe komfortabel Platz, können hier zahlreiche Mitbewerber lediglich Kinder beherbergen. Die beiden Sitze können ganz bequem elektrisch ausgefahren und auch wieder eingeklappt werden.
Wer in der zweiten Reihe Platz nimmt, wird auf den beiden äußeren Sitzplätzen mit einer Sitzheizung verwöhnt, zudem lassen sich die Sitzlehnen in der Neigung justieren. Durch das mögliche Verschieben in Längsrichtung steigert Ford die Flexibilität nochmals, die Beinfreiheit ist in jedem Fall großzügig bis gigantisch. Dies gilt auch für das Gepäckraumvolumen und selbst bei sieben genutzten Sitzplätzen kann ich noch Gepäck aufnehmen.
Der große Touchscreen-Farbmonitor erinnert hochkant platziert nicht nur optisch an ein Tablet, er lässt sich auch durch Wisch- und Ziehbewegungen steuern. Dank WLAN-Hotspot kann ich und meine Mitreisenden bis zu zehn Geräte gleichzeitig anzuschließen.