Dieseldiskussion hin oder her, der 1.6 MultiJet Vierzylinder Diesel mit seinen 88 kW / 120 PS ist ein munterer Geselle, der in jeder Lebenslage richtig guten Schub liefert und nicht nur 200 km/h schnell wird, sondern auch super lossprintet. Und nicht nur dabei zeigt sich Motor und die 6-Gang-Handschaltung bestens aufeinander abgestimmt. Alle Anschlüsse passen und zudem lässt sich der lederummantelte Schalthebel straff und sauber geführt auf kurzen Wegen durch die Kulisse treiben.
Dass der Motor bei Vollgas etwas lauter wird ist kein Problem, im Gegenteil, er wird gefordert leicht kernig und animiert mich ein wenig, insgesamt bliebt er akustisch eher dezent voll im Rahmen. Dass es sich um einen Diesel handelt hört man am Start vor allem von außen.
Auf meiner Messstrecke bin ich ihn mit 5,3 Litern Diesel gefahren, und das ohne sparsam, also langsam unterwegs gewesen zu sein. Bei Autobahntempo 130 hat der Bordcomputer 5,9 Liter angegeben.
Die Fahrwerksabstimmung beim Fiat Tipo legt die Betonung auf eine sportliche Straffheit, trotzdem ist der Komfort noch okay, nur kurze, knackige Querrillen werden recht hart nach innen weitergegeben. Und auch wenn das Fahrwerk Kopfsteinpflaster so eigentlich nicht schlecht wegsteckt, fängt es im Fahrzeug an zu vibrieren und es entstehen Knarz- und Knistergeräusche.
Straffes Fahrwerk bedeutet aber auch: es sind flottere Kurvenfahrten möglich. Im Falle des Tipo heißt das, dass er lange Zeit fast neutral durch die Kurven geht und erst bei richtig hohem Kurventempo stärker untersteuert und dann aber auch schnell übersteuert und bei Lastwechseln mit dem Heck kommt.
Die Lenkung ist auch schön straff, direkt und ausreichend gefühlvoll. Für leichtgängiges Lenken oder Rangieren sorgt der Schalter mit dem City-Mode. Aber auch wenn es auf der Autobahn mal schneller voran gehen soll, liegt er selbst bei Topspeed noch sehr ruhig und sicher auf der Straße, erst recht bei Richtgeschwindigkeit 130, ab hier sind aber leichte Windgeräusche zu vernehmen, Motor- und Abrollgeräusche bilden einen dezenten Hintergrundbrei. Je nach Beschaffenheit des Asphalts können die Abrollgeräusche aber auch recht laut werden.