Hallo,
nun möchte ich versuchen mein Fiat Fiasko in Worte zufassen.
Am 15.Februar 2008 kaufte ich mir bei einem Autohändler den neuen Fiat 500 als Diesel für 15500 Euro. Die ersten paar Monate war auch alles gut und der Wagen lief einwandfrei, bis zu jenem Tag, als ich den Wagen zum ersten Mal zur Inspektion in die Werkstatt brachte.
Ab diesem Tag fing der Alptraum für mich an.
Am Abend fuhr ich in die Werkstatt um den Wagen abzuholen, bezahlte meine Rechnung für die Inspektion und machte mich auf den Heimweg. Leider kam ich nicht weit. Plötzlich ging die Motorlampe an und das Display sagte mir, ich solle den Wagen in die Werkstatt fahren.
Das habe ich dann auch sofort getan. Der Meister wollte sich dann darum kümmern. Man gab mir einen Leihwagen. Zwei Tage später bekam ich einen Anruf, dass mein Auto wieder in Ordnung wäre und ich ihn abholen könne.
Einige Tage später….
Morgens in aller Frühe, wollte ich zur Arbeit fahren, nur leider mein Fiat nicht. Die gelbe Motorlampe leuchtete auf und der Wagen verlor sofort an Leistung. Ich drehte auf halben Weg um und fuhr zum zweiten Mal in die Werkstatt. Dort wollte man sich sofort darum kümmern und ich bekam erneut einen Leihwagen zu Verfügung gestellt.
Soweit so gut….oder auch nicht.
Nach circa einer Woche, bekam ich dann meinen Wagen zurück. Der Meister erklärte mir, dass wieder etwas mit der Einspritzanlage nicht in Ordnung war, dass der Druck zu hoch war, aber dass sie dieses Problem jetzt beheben konnten. Erleichtert setzt ich mich in mein Auto und fuhr Heim.
Jetzt ist alles wieder okay…..oder doch nicht??
Einige Wochen später, morgens auf den Weg zur Arbeit, ich wollte es erst nicht glauben, leuchtete die Motorlampe erneut auf. Als der Motor dann auch noch an Leistung verlor und automatisch in das Notprogramm umschaltete, konnte ich es nicht mehr ignorieren. Ich drehte um, bat meinen Lebensgefährten um seinen Wagen, da ich nicht schon wieder zu Spät zur Arbeit kommen wollte.
Die Nerven lagen blank….
Er brachte den Wagen (zum dritten Mal) für mich in die Werkstatt und gesellte sich zu den Mechanikern, als diese den Wagen per Computer auslasen. Diese bestätigtem ihm auch gleich, dass es sich wieder um den gleichen Fehler handelt. Der Druck in der Einspritzanlage ist viel zu hoch.
Wieder das gleiche Spiel…Wagen bleibt da….wir kümmern uns darum….Leihwagen.
Nach etwa eineinhalb Wochen bekam ich den Wagen, mit den Worten „ Das Problem konnte behoben werden, wir wünschen Ihnen eine gute Fahrt“ zurück.
Gott sei Dank hat der Wagen eine Garantie und ich musste nicht auch noch für den Ärger bezahlen.
….Lampe bleib bitte aus….
Leider wurde mein bitten nicht erhört und einige Wochen später, ich muss nicht mehr erwähnen, dass es morgens auf den Weg zur Arbeit war, kam das bekannte Lämpchen wieder zum Vorschein und zu dem erneuten Leistungsabfall, gesellte sich auch noch ein merkwürdiges Rattern dazu. Ganz vorsichtig fuhr ich wieder nach Haus und rief etwas genervt in der Werkstatt an. Diese schickte mir einen Abschleppwagen, mit dem ich zusammen mit meinem Fiat zum vierten Mal in die Werkstatt fuhr.
Dort schauten mich schon einige Augen bedauernd und
ungläubig an.
Gleiches Spiel, gleicher Ort, gleicher Fehler.
Als soweit alles geregelt war (Leihwagen, u. s. w.), war der Vormittag schon fast vergangen. Ich rief also in der Firma an und sagte Bescheid, dass ich heute nicht mehr kommen könne. (Ich hab einen Arbeitsweg von eineinhalb Stunden, eine Tour)
Zwei Tage später bekam ich einen Anruf vom Meister. Dieser erklärte mir, dass sie den Fehler nicht heben können, dass jetzt aber ein Mechaniker aus dem Fiat Werk kommen würde, um sich den Wagen anzusehen und zu reparieren.
Nun kann ja nichts mehr schief gehen…
Zweieinhalb Wochen später, konnte ich meinen Wagen wieder abholen.
Der Meister erklärte mir, dass der Tank gereinigt wurde, komplett alle Schläuche erneuert wurden und dass eine neue Einspitzanlage eingebaut wurde.
Der Mechaniker aus dem Werk hätte den Wagen natürlich noch ein paar Tage Probe gefahren und sagte ich solle in Zukunft nur noch bei Shell oder Aral tanken, es könnte auch am schlechten Diesel gelegen haben. So sollte es keine Probleme mehr geben. Da ich kein kaputtes Auto wollte, hielt ich mich streng daran, obwohl andere mich dafür auslachten.
Juhu, endlich alles okay…
Am 19. April diesen Jahres zwei Woche nach der letzten Inspektion und 8000 km nach der großen und letzten Reparatur, wollte mein Lebensgefährte „mich auf den Arm nehmen“ und sagte mir während wir unterwegs waren, dass die Motorlampe angegangen sei und der Motor keine Leistung mehr hat.
Ich lachte ihn aus und sagte er solle diese Scherze bitte lassen.
ES WAR KEIN SCHERZ
Daraufhin tuckerten wir langsam zum fünften Mal in Richtung Werkstatt.
Etwas genervt aber freundlich teilten wir dem Chef der Werkstatt unsere Sorgen mit, worauf dieser nur sagte, wir könnten doch froh sein, dass der Wagen dieses Mal ganze 8000 km durchgehalten hat.
Mittlerweile wurde ich sauer und sagte, dass der Wagen nicht erneut repariert werde und ich den Wagen jetzt zurückgeben will.
Der Chef wurde etwas ungehalten und sagte, dass sie ohne genaue Diagnose (die Computerauswertung wurde in der Zwischenzeit gemacht und es war wieder der gleiche Fehler, mein Lebensgefährte stand daneben und der Mechaniker bestätigte ihm das auch.) nichts machen würden und schon gar nicht den Wagen zurücknehmen
….das sollte Ärger geben…
Wir ließen den Wagen (mit Schlüssel) in der Werkstatt stehen und ich setzte mich am nächsten Tag mit einem Anwalt in Verbindung. Dieser bestätigte mir, dass es mein gutes Recht wäre von dem Kaufvertrag zurückzutreten. Dieses tat ich dann auch schriftlich.
Prompt kam ein Anruf aus dem Autohaus und einer der Verkäufer teilte mir mit, das eine Wandlung des Wagen kein Problem mehr sein sollte, da er meine Unterlagen überprüft hätte und dort ganz eindeutig, fünf Mal der gleiche Fehler bei dem Wagen aufgetaucht sei. Obwohl ich mein Auto nur ungern zurückgeben wollte, war ich doch froh.
Schön wäre es gewesen. …
So etwa zwei Tage später rief wieder der gleiche Verkäufer bei mir an und sagte, dass eine Wandlung erst möglich sei, wenn der Wagen gründlich untersucht werde und das noch ein Sachverständiger von Fiat noch dazu kommen würde.
Das ganze zog sich schon über Wochen hin und ich hatte kein Auto, da ich dieses Mal keinen Leihwagen bekam. Keine Reparatur, kein Leihwagen.
Ich hatte langsam das Gefühl, das mich die Werkstatt nur hinhalten wollte und da sich auch die Aussagen der Angestellten ständig drehten, wie der Wind, beschloss ich einen Anwalt einzuschalten, um in der Sache mal voran zu kommen.
Nachdem ich Ihm die ganze Geschichte erzählt hatte, fragte der Anwalt als erstes, wo der Wagen jetzt sei. Als ich ihm sagte dass der Wagen die ganze Zeit über in der Werkstatt gestanden hat, war er nicht erfreut und meinte:
Das war ein Fehler.
Nichtsdestotrotz würde er sich für mich einsetzen, dass die Wandlung bald über die Bühne ging. Er schrieb der Werkstatt einen Brief mit einer Frist für die Wandlung.
….mittlerweile war mir echt mulmig zu Mute und schlafen konnte ich auch kaum noch….
Ein paar Tage passierte gar nichts, bis ein Anruf von dem schon bekannten Verkäufer kam. Dieser redete auf mich ein und bat um Erlaubnis, den Wagen nochmals zu untersuchen zu lassen, da ausgeschlossen werden sollte, dass nicht z. B. ein Marderbiss den Schaden verursacht haben könnte. Ich willigte darauf hin ein, um die Wandlung nun endlich abschließen zu können.
Das Anwaltsschreiben wurde mit keinem Wort erwähnt.
…UND PLÖTZLICH WAR DER FEHLER GEFUNDEN…
Zwei Tage später bekam ich einen Anruf vom Meister der mir sehr unfreundlich mitteilte, dass sie Dreck im Tank gefunden hätten und dass dieser die Ursache für den Fehler in der Einspritzanlage wäre. Er sagte ich solle vorbei kommen und mir das ganze anschauen.
Am nächsten Tag fuhren mein Legensgefährte und ich in die Werkstatt und schauten uns die Sache an. Es waren tatsächlich Sachen wie Tannennadeln, Gräser, Blütenblätter, an der Ansagpumpe des Tanks und im Tank selber zu erkennen. Wir konnten uns nicht erklären, wo das her gekommen ist, da der Tankdeckel immer verschlossen ist.
Nach Rücksprache mit meinem Anwalt, meinte dieser das wäre ein Unding, was da ablaufen würde, aber da er mir nicht versichern könnte, das wir die Sache gewinnen würden und ich nicht rechtschutzversichert war, war das Risiko zu hoch, viel Geld zu verlieren. (wir hatten ja keinerlei Beweise)
Übrigens hat der Anwalt auf sein Honorar verzichtet.
Somit aber wendete sich das Blatt zum Guten für den Chef, da dieser jetzt das Auto nicht mehr zurück nehmen musste, sondern ich für den Schaden aufkommen sollte.
4500 Euro sollte die Reparatur kosten.
Ich überlegte hin und her, wie ich an so viel Geld kommen sollte, da ich so viel nicht hatte. Dann fragte ich den Chef, ob nicht die Möglichkeit bestände die verschmutzten Teile zu reinigen, anstatt alles komplett auszutauschen.
Nach langem hin und her teilte er mir mit, dass es noch eine Möglichkeit gäbe, und zwar, dass er die Teile nur reinigt, ich aber im Gegenzug auf die verbleibende Garantie verzichten müsse und ihm dieses auch schriftlich bestätigen solle.
Obwohl ich natürlich nicht glücklich über die Lösung war, willigte ich ein.
Was blieb mir anderes übrig???
Mittlerweile waren fast zwei Monate ins Land gegangen…
Ach ja, ich vergaß noch zu erwähnen das der Chef zu mir sagte ich soll mich Fiat gegenüber ganz ruhig verhalten, da Fiat ansonsten mir die vorigen Reparaturen auch noch in Rechnung stellen könnte.
Es verging noch eine weitere Woche und als ich am Montag den 15. Juni in der Werkstatt anrief, sagte man mir, dass sie den Wagen einige Tage Probe gefahren seien und das keine Probleme mehr aufgetreten sind. Der Wagen könne abgeholt werden.
Zu schön um war zu sein….
Nachdem ich die Rechnung von 1522 Euro beglich fuhr ich mit meinem Auto nach Hause. Am nächsten Morgen auf den Weg zur Arbeit fiel mir sofort auf, dass der Motor nicht hundertprozentig ruhig lief, wollte aber nicht gleich „ den Teufel an die Wand malen“.
Auf dem Heimweg wurde ich dann eines besseren belehrt.
Motorlampe ging an und der Wagen hatte keine Leistung mehr….
Mittlerweile habe ich den Fall auch dem Kundenservice von Fiat geschildert, bis heute aber noch keine Rückmeldung erhalten.
Jetzt habe ich einen fast noch neuen aber kaputten Fiat 500 auf den Hof stehen, der mich nicht nur Geld, sondern auch schon unendlich viele Nerven gekostet hat….
Meine Geschichte liegt zum Glück in der Vergangenheit und ich habe mich nach noch weiteren, kostspieligen Reparaturen endgültig von dem Wagen getrennt.
Fazit: NIE WIEDER FIAT