Dem Spender sei ein Trulalala.... villeicht ist noch ein Spender da...trulalala!
Ja so dachte ich bei mir, als ich den RS4 von Audi als Businesscar innehatte für knapp 1 Jahr. Ich bekam den Audi für die 1% Regelung vom Boss gestellt und freute mich wie ein Pennäler, der zum erstenmal den Playboy vom Vater im Nachtisch entdeckt.
Schon optisch hat Audi seinen Spitzensportler reichlich gut hinbekommen. Dezente Verbreiterungen, Schürzen, RS4-Schriftzüge am Heck, Flanke und im Kühlergrill.
Angelassen über den Startknopf rechts neben dem Handbremshebel, wirft sich der RS4 akustisch schon bei Leerlaufdrehzahl eindrucksvoll in die Brust: Mit dumpfem Fauchen erwacht der Benzin-Direkteinspritzer und weckt Lust auf mehr. Auch er hängt unglaublich direkt am Gas, dreht gleichmäßig und mit eindrucksvoll dumpfem V8-Sound bis zur maximalen Drehzahl von 8250 Umdrehungen pro Minute hoch. Das exzellent abgestimmte Hochdrehzahlkonzept und ein Motorenklang zum auf die Knie sinken sorgen für Überholimage und anerkennende Blicke für solche die den RS4 vom TDI unterscheiden können.
Auf der Autobahn ist der RS4 große Klasse, auf Land- und Bergstraßen insbesondere durch das kernige Sechsganggetriebe ein wahrer Genuss. Die schier endlose Motorenpower wird im Verhältnis 40:60 auf Vorder- und Hinterachse verteilt. Die Neigung zum Hecktriebler zahlt sich aus. Einmal sanft angeheizt, krallen sich die Breitreifen hungrig in den Asphalt und pressen den 1,7 Tonnen schweren Boliden vorwärts. 430 Nm Drehmoment - da pocht das Blut in den Adern. Und man genießt für ein paar Sekunden den Geruch von Benzin und Gummi.
Natürlich ist ein kein klassischer Sportracer, dazu ist er einfach zu schwer, und das vor allem auf der Vordeachse. Aber wen stört das schon, schließlich will der normale RS$ Driver keine Rekorde brechen auf dem Ring, sondern ziemlich zügig von A nach B fahren.
Die von Audi angegebenen 13,5 Liter Verbrauch sind realistisch - bei einem trägen Gasfuß, freier Strecke und wenig Zeitdruck. Wer den RS4 so bewegt, wie es sich ziemt, der muss 15 bis 18 Liter Kraftstoff einkalkulieren. Wunder in Bezug auf den Benzindurst kann eben auch eine Direkteinspritzung nicht vollbringen.
Sviel anders als der Innenraum des normalen A4 ist die RS4 Sportvariante nicht. Am deutlichsten unterscheiden sich die Sitze, wobei Audi zwei Möglichkeiten lässt. Wählbar sind entweder die RS4-Standardsitze. Sie sind bequem, dürften etwas mehr Seitenhalt geben und sind die Wahl für jene, deren Wohlstand sich am Leibesumfang ablesen lässt. Die andere Möglichkeit sind Sportsitze, die nach unserer Erfahrung ziemlich extrem geraten sind. Das knapp geschnittene Gestühl hat ausgeprägte Seitenwülste und bietet damit perfekten Halt. Zusätzlich hat Audi ein Gimmick eingebaut – drückt der Fahrer am Lenkrad die S-Taste, fahren die Wangen noch etwas näher zusammen und spannen den Piloten somit regelrecht ein. Da heißt es Form zu wahren und McDonalds nicht all zu oft zu besuchen, denn sonst fängts an zu zwicken.
Aus dem letzten RS6 hat der RS4 sein Fahrwerks-Konzept geerbt. Vereinfacht gesagt sind beim DRC (Dynamic Ride Control) die Stoßdämpfer elektronisch gesteuert und diagonal miteinander verbunden. Bei Kurvenfahrt werden die Zug- und Druckstufen der jeweils besonders geforderten Dämpferpaare blitzschnell angepasst, also auf der kurveninneren Seite verhärtet. Übrigens lässt sich das ESP im Audi zweistufig deaktivieren. Stufe eins verhindert Eingriffe wegen nachlassender Traktion, Stufe zwei stellt die eigentlichen ESP-Aktivitäten (mit ihren Bremseingriffen) ab. Auf der Autobahn ist der RS4 große Klasse, auf Land- und Bergstraßen insbesondere durch das kernige Sechsganggetriebe ein wahrer Genuss. Die schier endlose Motorenpower wird im Verhältnis 40:60 auf Vorder- und Hinterachse verteilt. Die Neigung zum Hecktriebler zahlt sich aus. Einmal sanft angeheizt, krallen sich die Breitreifen hungrig in den Asphalt und pressen den 1,7 Tonnen schweren Boliden vorwärts. 430 Nm Drehmoment - da pocht das Blut in den Adern. Und man genießt für ein paar Sekunden den Geruch von Benzin und Gummi.
Alles in allem ein Brecher vor dem Herrn, der schon alleine mit seiner herrlichen Soundkulisse mehr als Spaß macht.
Weniger lustig sind die Service und Reparaturkosten bei Audi. Doch das weiß man ja inzwischen zur Genüge und deshalb wurde meiner auch von einer freien Werkstatt in die Mangel genommen, was deutlich günstiger war und kein bißchen schlechter.