Brauche Einbauanleitung, Tipps zur Reparatur nach Riss Nockenwellen-Zahnriemen während der Fahrt
Mir ist während der Fahrt der Zahnriemen, der die Kurbelwelle antreibt gerissen. Laut Pannendienst ist auch von krumm gewordenen Ventilen auszugehen. Lt Rechnung Vorbesitzer wurden die Riemen vor 18 Monaten gewechselt. Sie haben leider nur 49000km gehalten.(!)
Mich interessiert, was muß ich unbedingt wechseln, wie stelle ich fest, ob auch die Andruckrollen oder auch eventuell die Wasserpumpe zu wechseln sind.
Ferner ob neben der Kopfdichtung, Ventile (wie prüfe ich mit einfachen Mitteln, welche ggf. zu wechseln sind)auszutauschen sind.
In welcher Reihenfolge muß ich unbedingt etwas demontieren und später wieder zusammenbauen?
Ist es wirklich unumgänglich, daß der Motor aus seiner Lagerung gelöst und angehoben werden muß?
Welches Spezialwerkzeug brauche ich dabei unbedingt und welches kann ich mir selbst "stricken" (Skizze, Mustervorlage)?
Wo kann ich es ev. günstig bekommen?
Um erforderlichenfalls den Motor im Motorraum anheben zu können, habe ich mir eine Hilfskonstruktion vorbereitet, aber ansonsten noch nicht mit der Reparatur begonnen.
Als ich im Autozubehör mir die Zylinderkopf-Dichtung neben den Ventilen rein vorsorglich holen wollte, sagte mir der Verkäufer, daß es mehrere Ausführungen der Dichtung für diesen Typ gebe, wie z. B. verschiedene Dicken und Lochzahlen.(?)
Ich solle erst öffnen und dann könne man entscheiden, was ich wirklich benötige. Bisher habe ich also nur die beiden Zahnriemen. Jetzt sagte mir noch jemand, daß es auch noch einen Dritten Riemen für Nebenaggregate geben soll?
Ok jetzt brauche ich dann erst mal externen Rat, um überhaupt so weit zu kommen, etwas mehr auseinander zu nehmen. Es ist mir wichtig, nicht mehr als unbedingt erforderlich, auseinander zu bauen. Handwerkliches Geschick bringe ich durchaus mit, nur eine derartige Arbeit habe ich noch nicht gemacht. Das letzte Mal habe ich vor Jahrzehnten lediglich einen 900 ccm Fiatmotor komplett zerlegt gehabt und zum Leben erweckt. Das scheint mir hier jetzt alles schwieriger zu sein. Dennoch muß ich mich aus finanz. Gründen ranwagen, sonst könnte ich gleich die Schrottpresse bemühen. Na ja, wenn das liebe Kleingeld nicht wäre...
Für die Ratschäge, wenn irgend möglich, auch Bilder der Arbeitsschritte bedanke ich mich schon im voraus.
Daniel Wolter
Da ist einfach zu wenig Grundwissen vorhanden. Ein schriftlicher Lehrgang zum Thema Motorinstandsetzung sprengt schlicht und einfach den Rahmen dieses Forums.
Ich bezweifle auch stark, daß das nötige Meßbesteck vorhanden ist, oder die Bereitschaft, dafür ein paar hundert Euros auszugeben (es wird ja noch nichtmal die Anschaffung eines Reparaturhandbuches in Erwägung gezogen). Wie siehts mit einer Ventilsitzfräse aus? Wie mit einem Temperofen, um ggf. neue Ventilsitzringe einschrumpfen zu können? Wie siehts mit einer Zylinderhonmaschine aus, falls Teile der Ventile die Zylinderwände beschädigt haben?
Wenn ich knapp bei Kasse wäre, würde ich den Motor für tot erklären und mir einen gebrauchten besorgen, dem neue Zahnriemen und einen kompletten Service verpassen und rein in den Ford damit.
Ansonsten ist das mit der Schrottpresse gar keine so schlechte Idee, denn Mondeos gibts für weniger, als die Teile, die dazu nötig sind, diesen Motor instandzusetzen, kosten werden.
Ich würde noch gar keine Teile kaufen.
Mach den Zylinderkopf runter und schau´s dir an.
Im Normalfall braucht dir dann auch keiner mehr zu sagen, wie man die entstandenen Schäden am Besten erkennt.
"Im Regelfall kann die ein Blinder mit dem Stock ertasten."
Also ran an das Gerraffel und runtergeschraubt.
ist nicht ein gebrauchter Motor in Deinem Fall, die einfachere und unterm Strich billigere Lösung?
Könnte es nicht sein, das diese Aufgabe doch etwas zu aufwändigund zu groß für Dich ist? Einfach Teile kaufen, ohne vorher gesehen zu haben, was wirklich zerstört worden ist, ist wie Lotto und kann unterm Strich sehr teuer werden!
MfG
rama
Entschuldigung, wollte wirklich nur Rat, wie ich erst mal am sinnvollsten zur Schadensfeststellung vorgehe, ohne überflüssigen Aufwand zu betreiben.
Mit Totschlagargumenten, die sagen, lass es lieber direkt, ist mir keineswegs geholfen. Ich möchte zumindest einen Versuch starten, ob noch eine wirtschaftlich vertretbare Rettung möglich ist.
Falls nach der Innenbesichtigung nach erfolgter Demontage im erforderlichem Umfang anhand des sich dann als notwendig zeigenden Reparaturaufwandes besser nach einem Austauschmotor gesucht werden müßte, habe ich, bis auf einen Teil der Demontage, doch nichts Falsches hinter mich gebracht. Ich wollte auch keinen vollständigen Fern-Lehrgang. Vielleicht ist ja jemand schon selbst mit diesem Problem konfrontiert gewesen und weiß, worauf es wirklich ankommt, um die Aufgabe trotz aller sonst noch zu erwartenden Schwierigkeiten, dennoch im wirtschaftlich vertretbarem Rahmen selbst lösen zu können.
Ein Reparaturanleitungs-Buch für Mondeo habe ich v. Autor Etzold. Meines Erachtens ist aber dieses Thema, um es vorsichtig auszudrücken, von ihm nicht in allen Bereichen sehr strukturiert und in meinen Augen für einen nicht Motorenschlosser wenig griffig dargestellt. So wird hin und her verwiesen, und von Spezialwerkzeug mit Ford-Nummern gesprochen, jedoch nicht im Einzelnen erläutert, wie man da ran kommt. Lediglich ein OT-Dorn wird mit skizziert. Den habe ich mir auch schon drehen lassen. Aber wie komme ich z.B. an eine Einstelllehre, anstatt der ausgebauten Motor-Momentstütze, oder wie kann ich mir statt dessen alternativ helfen, falls es wirklich nicht anders geht, als den Motor so weit anzuheben, bis die Motoraufhängung frei beweglich ist, usw.
Deswegen frage ich, ob es wirklich notwendig ist, wie im Rep-Buch beschrieben, den Motor von den Motorlagern zu lösen und im Motorraum anzuheben oder lassen sich die Riemen und die anderen zu wechselnden Teile ohne diese Maßnahme, wenn auch etwas beschwerlicher, tauschen?
Zumindest wurde mir von einem Bekannten berichtet, allerdings ist sein MK2 ein Benziner, dass seine Werkstatt das auch ohne Anheben des Motors hinbekommen hätte. Vorausgesetzt, daß es denn wirklich so war.
Hoffe, doch noch kompetente Hinweise von erfahrenen Praktikern zu erhalten. Auch wenn ich hier mit dem im Moment noch rudimentären Wissen über dieses Thema sicher wie ein Ochs vorn Berg stehe, bin ich es aus meiner aktiven Zeit als Elektromeister gewohnt, mich auch an die Lösung schwieriger Aufgaben heranzuwagen und nach Möglichkeit erfolgreich abzuschließen. Versuch macht bekanntlich klug. Drum nochmals meine Bitte, mir hier mit konstruktivem Rat weiterzuhelfen.
MfG Dany
Hallo,
soweit ist schon klar, mit Kopf ab usw.
Bisher hab ich ja auch nur die beiden Zahnriemen geholt. Alles weitere wird sich schon zeigen, nach der Demontage.
Denn wenn an Kolben und Zylindern nichts sein sollte, habe ich ja immer noch die Alternative entweder Ventile zu wechseln, mir notfalls hierzu noch geeignete Hilfe zu suchen oder vom Schrotti einen anderen Kopf zu besorgen.
Dann stellt sich die Frage des Zahnriementausches. Hoffentlich gibt es auf die übrigen Fragen in meinen beiden oberen Beiträgen jemanden, der näheres sagen kann, falls es sich doch lohnen sollte die Reparatur auszuführen, sprich die Riemen und erforderlichenfalls Ventile (Ach ja, W-Pumpe und Spanner, Rollen, was meint ein Praktiker?) zu wechseln, ohne zu viel Demontageaufwand treiben zu müssen?
MfG Dany
Hallo an alle!
Sieht nach einem schlimmeren Schaden aus, als vermutet. Habe die Riemenabdeckung entfernt und sehe, daß zwischen den beiden unteren Zahnrädern des Nockenwellen-Zahnriemens einige Zähne regelrecht abrasiert sind. Der Zahnriemen selbst ist aber noch drauf und nicht gerissen.
Habe mit einem Schlüssel die Nockenwelle zu drehen versucht, läßt sich nur um ca 10-15° in beide Richtungen bewegen, über den zu spürenden deutlichen Widerstand habe ich mich nicht getraut weiter zu drehen. Spricht wohl für eine Blockierung, oder?
Wie könnte ich den Schaden in diesem Stadium genauer eingrenzen, um zu entscheiden, ob ich überhaupt noch etwas an der Maschine mache? Welche Test´s sind möglich?
MfG Dany
Hallo,
wollte nur mal kurz berichten. Mein Mondi läueft wie ne 1 und das trotz der hier posaunten Totschlagargumente. Finde ich richtig schade lieber Moderator. Solch ein Forum sehe ich zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch und nicht zum Ego-Polieren, das aber nur am Rande.
Mein "Spezialwerkzeug", eine Holzschraubzwinge, ein Stück Rohr ca 10 cm lang, etwas ausgesägt zum Herausnehmen der Ventilkegel, ein Flacheisen zum Blockieren der Nockenwelle und ein Dorn zum Arretieren Kurbelwelle sowie ein Bohrer zum feststellen Dieselpumpe. Klar zum Ventile Einschleifen noch etwas Paste und den Gummisaugergriff. Werkzeug, wie Torx-Nüsse innen / außen und sonst übliche Stecknüsse waren eh vorhanden. Ansonsten könnte man ja nur die fehlenden Teile kaufen ohne gleich komplette Sätze zu erwerben. Rest nur reine Fleißarbeit.
Für das Wechseln der Ventileinstellscheiben zum Ventile Einstellen habe ich mir noch ein "Spezialwerkzeug" gesägt, ein kurzes Stück 15 mm Flacheisen von ca 45 mm Länge und auf 14,5 mm gefeilt. Weil ich es für sinnigerr hielt, schweißte ich für den Zusammenbau an kurzes Rohrstück noch eine ausreichend große U-Scheibe an den Fuß. Dadurch noch etwas kippstabiler, wäre aber auch so gegangen, wenn auch etwas langwieriger.
Abschließend kann ich schon sagen, Bange machen gilt nicht.
Für alle, die selbst betroffen, sind nur ran, aber nicht allein auf Rep-Buch verlasssen, das von mir war in einigen Punkten von ungenau bis falsch in der Darstellung.
Grüße an alle Leser
Dany