Eignen sich Benzinmotoren eigentlich wirklich für den Gasumbau?
Liebe Gasfahrer,
ich bin ganz neu in dieser Thematik und wollte meinen Saab 9-5, nach Ablauf der Gebrauchtwagengarantie, mit 92000km auf LPG-Gasbetrieb umrüsten lassen. Nach Besichtigung bei einem potentiellen Gasumrüster, der sich rühmt bereits über 2000 Umrüstungen durchgeführt zu haben und meinen Wagentyp bereits hatte, ging ich mit einem Kostenvoranschlag in der Gegend 2500,- Euro nach Hause und mit einer Liste der Firma Prins aus Holland, auf der auch mein Wagentyp auftaucht und in der Probleme mit starkem Ventilverschleiß festgestellt werden. Abhilfe des Umrüsters ist der Einbau vom Flash Lup System. Ziemlich unruhig geworden habe ich recherchiert. Saab gibt gar keine Freigabe für Gasbetrieb. Die Ventile und Ventilsitze sind viel zu weich. Na prima. Auf der Seite eines Herstellers für Ventilsitzringe TRW lese ich, dass es sehr wohl Unterschiede im Material der Ringe gibt, falls Benzin oder Gasbetrieb zu erwarten ist. Bei Opel erfahre ich, dass z.B. der Astra, der für den Gasbetrieb werksseitig vorgesehen ist, mit anderen Zylinderköpfen, Ventilen und Zündkerzen daher kommt. Aha. Auch hat selbst der relativ kurze Intervalle für die Einstellung des Ventilspiels. Alle 25000km statt wie beim Benzin Astra mit 80000km. Wer stellt zudem eigentlich heute noch Ventile ein, bei Hydrostösseln?
Holländer stellen vermeintlich die Gasanlage so ein, dass sie etwa 20% Mehrverbrauch, relativ zum Benzinverbrauch hat. Damit soll die Verbrennung kühler erfolgen und die Gefahr des Ausglühens der Ventile und Ventilsitze soll verringert werden? Deutsche Umrüster stellen magerer ein, um die Abgasswerte zu erfüllen, mit der erhöhten Gefahr für zu heiße Verbrennung? Die Systeme Flash Lup, die im Luftfilterbereich installiert werden oder das von Opel favorisierte System, was einen Zusatz im Gastank erfordert, soll Mikroverschweißungen zwischen Ventilsitz und Ventil verringern. Ob das wirklich funktioniert, besonders das System mit dem Gastankzusatz? Werden die Autos jetzt auch mit homöopatischen Mittel behandelt?
Die Gaszusammensetzung ist nicht normativ geregelt und ist sogar über die Jahreszeit unterschiedlich. Verstärkt das nicht ebenfalls die Gefahr einer ungünstigen Verbrennung. Der Einbau von Backfireventilen soll bei nicht richtig schließenden Einlassventilen den Ansaugtrakt schützen. Warum sind die nötig, wenn die Ventile eigentlich nicht verstärkt verschleißen?
Wer hat denn tatsächlich längere Erfahrung mit Gasbetrieb, mit welchem Auto und unter welchen Einsatzbedingungen. Länger ist für mich größer drei Jahre und mehr als 60000km. Das ist dann schon in einem Bereich wo sich der Umbau der Gasanlage gerechnet hat. Und wie sieht es dann mit dem Ventilspiel aus?
Meinen Umbau habe ich zunächst auf Eis gelegt. Zu viele Fragen und Ungereimtheiten.
Nein.
Eine gute Entscheidung!Wenn selbst der Hersteller sagt,dass die Motoren nicht für Gasbetrieb geeignet sind,dann sollte man es wirklich lassen.Bevorzugt einbauen kann man nur bei Typen,die Werksseitig auf den Gasbetrieb vorbereitet sind.(ZB. Chevrolet.)
In anderen Ländern gibt es nicht so viele Probleme
mit Gasbetrieb.Mein Neffe in Polen(gelernter Automechaniker) hat zwei Audis der Familie auf Gasbetrieb umgebaut und fährt damit seit 6 Jahren ohne das geringste Problem.das Größte Problem in Deutschland ist,das zuviele unerfahrene Umrüster auf dem Markt sind und der Umrüster nur Garantie auf die Gasanlage übernimt und der Autohersteller
nur für das Auto und dann wenn etwas nicht funktioniert die Verantwortung hin und her geschoben wird.(Übrigens,der eine Audi,der mit gas fährt bei meinem neffen ist inzwischen 18 JAhre alt
Guter Bericht !
-Was sagt dein Umrüster zum geringen Gasverbrauch ?
Hoffentlich läuft der Motor nicht zu mager !
MfG.
Ja.
Dein Kommentar geht vollkommen am Thema vorbei,da ich selbiges nicht behauptet habe.
Bei Chevrolet z.B kannst du ein Auto mit Gasantrieb bestellen.Das wird nicht beim Hersteller eingebaut sondern nach dem Entladen des Schiffes in Bremerhaven in einem Zulieferbetrieb.Auch die Gasanlage wird nicht von denen produziert,ist somit eine "Fremdanlage".
Siehe Antworten zu "LPG Einbau im Jaguar"
(auch die Kommentare)
Ich habe in Foren etwas quergelesen. Mein zusammenfassender Eindruck ist der, dass es nennenswert viele Fälle mit Auslassventilschäden gibt, über alle Autotypen hinweg. Die Wartungskosten der Gasanlage sind nicht zu vernachlässigen, besonders wenn man die Überprüfung des Ventilspiels mit einrechnet. Gelernt habe ich, dass es wieder verstärkt Motoren gibt, bei denen das Ventilspiel für 200,- bis 300.- Euro eingestellt werden muss und dass die Wartungsintervalle je nach Hersteller um bis zum Faktor 5 auf 25000km reduziert wurden bei Gasbetrieb. Eigentlich dachte ich die Erfindung der Hydrostössel Anfang der 1980 er Jahre hätte das lästige Ventileinstellen überflüssig gemacht. Aber das gilt wohl nur noch verallgemeinert für Autos die vor dem Jahr 2000 gebaut wurden. Nun sind die Motoren Herstellerpreisoptimiert und die Wartungskosten wieder etwas höher. Einige Gasfahrer berichteten über höhere bereits erreichte Fahrleistungen mit Gas. Möglicherweise kann man mit seinem Auto und dem Umrüster Glück haben und fährt auch noch einen günstigen, verschleißarmen Fahrstil, so dass solche Ergebnisse möglich werden. Sicher scheint das aber nicht und verallgemeinern kann man das wohl auch nicht. Andere berichteten von Zylinderkopfrevisionen, die nötig werden, wenn das Ventilspiel nicht mehr einstellbar ist. In so einem Fall erreicht man den Bereich der Wirtschaftlichkeit wohl eher nicht. Fragen, die ich dem Importeur von Prins aus Holland gestellt habe, blieben bis jetzt unbeantwortet. Möglicherweise gehen meine Befürchtungen in die richtige Richtung. Ich für meinen Teil bleibe bei Benzin. Schade eigentlich. Ich werde mich aber nach Autos umsehen, die vom Werk mit Gas angeboten werden. Danke für die Antworten.
Hallo.
Ich möchte hier auch mal ein kurzes Statement abgeben.
Dass moderne Motoren meist nicht mehr gasfest sind, habe ich auch des öfteren gelesen, allem voran Renault, Peugeot und nicht weit davon Opel und Ford.
Ich finde es eigentlich beschämend, um nicht zu sagen eine SCHANDE, dass die Hersteller heute aus Kostengründen keine Hydrostößel mehr verbauen.
Meiner persönlichen Meinung nach, sollte "Ventlispiel-Einstellen" doch wirklich der Vergangenheit angehören!
Ich selbst fahre einen Daewoo Espero 2.0, Erstzulassung 02/1997, in denen seiner Zeit angeblich urlat Opelmotoren aus dem Opel Ascona verbaut wurden (alte 2 Ventiltechnik)... UND... diese hatten damals schon Hydrostößel!!!
Umrüsten ließ ich mein Auto im August 2008, als der Benzinpreis schon mal bei 1,559 Euro lag.
Bei rund 9,5 l / 100km (sparsame Fahrweise) kommt da schon ganz schön was zusammen.
Der Km-Stand bei Umrüstung war 122000km, also schon recht hoch.
Tja... Mittlerweile habe ich fast das Doppelte auf dem Tacho, also schon über 100000km auf Gas gefahren und hatte bis jetzt motortechnisch noch keinerlei Probleme.
Als Motoröl verwende ich Liqi Moly MoS2 10W40 Leichtlauf und hatte auch schon Ceramic-Zusätze im Öl. Vielleicht hat auch das alles zu dem problemlosen, langen Lauf beigetragen.
Wie auch immer...
Mein Fahrstil ist in aller Regel materialschonend, was bedeutet... zeitig hochschalten bei 2000-3000 U/Min, Reisegeschwindigkeit 120-140km/h (3200-3800 U/Min)... ABER... das Auto hat auch über längere Strecken schon 160-210km/h (4200-5500 U/min) im Gasbetrieb gesehen und keinerlei "Mucken" gezeigt,
Anfangs lag der Verbrauch auf Gas um besagte 15-20% höher, als bei Benzinbetrieb, was sich aber innerhalb von ca. 20000km normalisiert hat.
Aktuell ist der Verbrauch auf Gas sogar etwas geringer, als auf Benzin.
Alles in Allem kann ich sagen, dass ich sehr, sehr zufrieden bin.
Einen posiviven Nebeneffekt hat der Gasbetrieb noch...
Ich fahre sehr viel Langstrecke (Autobahn), das heißt wenig Bezinbetrieb.
In dem Fall kann man die Ölwechselintervalle locker auf das 4-fache strecken, weil durch die sehr saubere Verbrennung von Gas, das Öl lange Zeit wie NEU bleibt und sich somit wenig bzw. kein Ruß im Öl sammelt.
Das sich das Öl dennoch mit der Zeit dunkler färbt, liegt nur daran, dass man ja zwangsläufig jeden Tag eine gewisse, kurze Strecke auf Benzin fahren muß (Ruß bei der Verbrennung), eh die Anlage auf Gas umschaltet.
Das Ölwechsel-Intervall für mein Auto ist eigentlich 15000km, ich bin aber mit den letzten beiden Ölen+Filter jeweils runde 50000km problemlos gefahren und das Öl + Filter sah danach immer noch sehr gut aus. Auch diesen Effekt hatte mir die Gas-Werkstatt/Umrüster angekündigt.
Aber das sieht man ja auch selbst am Öl-Prüfstab.
Wer viel Kurzstecken fährt muß sicher früher wechseln, wegen dem öfteren Benzinbetrieb.
Eins noch...
Vom Einsatz von Flash-Lube wurde mir von der Daewoo-Werkstatt und von meiner Hauswerkstatt abgeraten. Das würde ich bei dem Motor nicht brauchen und es würde nur den Ansaugtrakt verkleben.
MfG, Mario.
Hallo.
Ich war in der Garantiezeit zu jeder regulären Wartung und es wurden auch die Werte überprüft.
Ergebnis:
Alles bestens... nicht zu mager und auch kein Ruckeln beim Beschleunigen usw., was ja ein deutliches Anzeichen für zu mager wäre.
Das kommt höchstens mal vor, wenn man ganz plötzlich Vollgas gibt, weil die Gasanlage dann immer einen kleinen Moment braucht um die viel höhere Gasmenge so schnell bereit zu stellen.
Thema Wartung:
Eine Wartung ist jeweils nach 20000km fällig gewesen, wobei nur Dichtheit + Funktion geprüft wird und der Filter für die Gasphase getauscht.
Sah aber immer aus, wie neu.
Der Filter für die Nassphase wird erst nach 60000km getauscht und sah auch noch wie neu aus.
Folglich habe ich nach der Garantiezeit beschlossen, beide Filter erst bei 60000km wieder tauschen zu lassen... ist also bald soweit...und bis jetzt läuft die Anlage ohne Mucken, obwohl ich 2 Wartungen (alle 20000km) übersprungen habe.
Sollte wirklich mal zu wenig Gas durch den Gasphasenfilter kommen, weil er zu ist, kündigt sich das durch Leistungsverlust bei hohen Drehzahlen an und ich kann ihn immer noch vor der 120000-er Wartung tauschen lassen, aber ich glaube, das wird nicht passieren.
Bin erst heute wieder über längere Strecken 170-180km/h gefahren... (ab und zu mal packt es mich eben smile)... lief ohne Probleme.
MfG, Mario.
Nachtrag:
Verbrauch bei 170-180km/h und teils mit Klimaanlage... knapp 10,3 Liter/100km
Natürlich muß man zwischendurch wegen langsamerer Fahrzeuge auch mal das Gas wegnehmen...und Baustellen gibt ja auch nicht zu wenige... ist klar.
Fahre also keines Wegs über Stunden fast volle Henne.
zwinker
Hallo
Heute möchte ich mich mal wieder mit einem Zwischenbericht melden.
Die 120000-er (also 2x60000km) Gas-Wartung liegt nun längst hinter mir.
Ausgeführt bei 244000km und wie immer war ich mit vor Ort, konnte mir also die ausgebauten Filter ansehen.
Ergebnis:
Nassfilter (Intervall alle 60000km) noch wie neu.
Gasphasenfilter (Intervall eigentlich alle 20000km) auch noch gut, aber erwartungsgemäß diesmal doch deutlich verschmutzt, weil 60000km damit gefahren.
Hat aber alles bis zum Termin problemlos funktioniert.
Werde dies folglich so beibehalten und immer 60000km mit Beiden Filtern fahren.
Mein Daewoo Espero hat mittlerweile 255000km auf der Uhr und jede Woche kommen runde 1000km dazu.
Läuft motortechnisch immer noch 1A.
Was sich allerdings deutlich im Gas-Verbrauch bemerkbar macht, ist ein verschmutzter Luftfilter Das Intervall bei Daewoo (alle 30000km) sollte man bei Gas, im Interesse eines geringen Verbrauchs auch einhalten.
Ab runden 28000km merkt man, wie der Verbrauch schleichend immer weiter ansteigt, weil das Gas ja dann, durch den höheren Unterdruck, förmlich aus den Gas-Düsen gesaugt wird, bis er dann bei ca. 45000km auf rund 10,5L/100km angewachsen ist.
Mit einem neuen Luftfilter und evtl. auch gleich Motoröl fiel der Verbrauch dann sofort wieder auf 9-9,3L/100km... bei Reisetempo 120-140km/h.
Bei Benzinbetrieb... hat der Filter nur wenig bis gar keinen Einfluß... logisch... ist ja auch ne Flüssigkeit, die nicht aus den Düsen gesaugt werden kann. smile
LG, Mario.