Volvo C30 2.0 - Erst blasen, dann rasen
Langsam kommen Zweifel: Misst das Gerät nicht richtig? Oder war der Morgen-Kaffee beim Bäcker vielleicht mit Cognac gestreckt? Der Alkohol- Tester Alcoguard im Volvo C30 jedenfalls bleibt hart, der Motor lässt sich nicht starten. Gedanklich stellt man sich schon einmal auf eine Busfahrt ein, doch beim siebten Blasen in das Handflächen-große Gerät leuchtet endlich der erlösende Satz am Instrumentenbrett auf: Test in Ordnung. Nun springt der Wagen an.
Der Alcoguard misst den Alkoholwert im Atem und schickt die Daten drahtlos ans Fahrzeug. Nur wenn der zwischen 0,3 bis 0,8 Promille einstellbare Grenzwert nicht überschritten wird, gibt der Computer die Zündung frei. Letztlich heißt es Freispruch für die Technik – der Fehler lag beim Anwender, man muss einfach die Licht- und Tonsignale des Alcoguard richtig beachten.
Doch selbst Betrunkene können das System überlisten. „Wenn man einen Knopf am Lenkstockhebel und die Warnblinker-Taste gleichzeitig drei Sekunden lang gedrückt hält, kann man danach den Motor anlassen“, erklärt Volvos Pressechef Olaf H. Meidt. Schließlich solle man ja auch in einer Panik-Situation jederzeit den Wagen starten können. Diesen Bypass gebe es je nach Software-Einstellung in einer „harten“ und einer „weichen“ Version: Bei der erstgenannten kann man den Alcoguard nur einmal außer Kraft setzen und muss dann zum System-Reset in die Werkstatt. Bei der weichen Version kann man den Alkohol-Tester dagegen jedes Mal überlisten.
Wer nicht blasen möchte, muss in der Aufpreisliste erst gar nicht sein Kreuzchen beim Alcoguard machen – das optionale und für die meisten Volvo-Modelle erhältliche System kostet 850 Euro. Für Flottenbetreiber dürfte es trotzdem interessant sein. Denn in einem Dienstwagen- Nutzungsvertrag könnte man durchaus einen verbindlichen Alkotest vor der Fahrt verankern. Und wer bei der „harten“ Softwareeinstellung nach dem Blasen in die Werkstatt fährt, müsste das wohl seinem Chef erklären.
Promille hin oder her – das Facelift des Lifestyle-Flitzers C30 hat noch andere Neuerungen zu bieten. Die neu gestaltete Front trägt jetzt genau wie der XC60 das große Volvo-Markenemblem, Stoßfänger und Scheinwerfer wurden ebenfalls überarbeitet. Die Optionsliste enthält Styling-Kits mit diversen Zierelementen und Lackierungen wie das grelle „Orange Flame Metallic“. Im Innenraum stehen frische Farbkombinationen zur Verfügung, und bei der neuen Ausstattungslinie R-Design kombiniert Volvo sportliche Optik mit einem dynamisch abgestimmten Fahrwerk.
Beim Antrieb hat sich wenig geändert. Weiterhin stehen Benzinmotoren von 74 kW / 100 PS bis 169 kW / 230 PS zur Auswahl. Beim Diesel reicht die Palette von 80 kW / 109 PS bis 132 kW / 180 PS. Der sparsamste C30 ist die DRIVe-Version mit 109 PS, die wahlweise mit oder ohne Start-Stopp-Automatik bestellbar ist. Den Durchschnittserbrauch gibt Volvo mit 3,8 Litern pro 100 Kilometer an. Mehr Fahrspaß liefert natürlich der 180 PS starke C30 D5 (ab 26.500 Euro). In Verbindung mit dem knackigen Sechsganggetriebe ist der Fünfzylinder-Turbodiesel mit seinen 400 Newtonmetern Drehmoment ein echtes Energiebündel, in allen Drehzahlbereichen schön elastisch und für flotte Fahrleistungen gut. In 7,7 Sekunden rennt der D5 von 0 auf 100 Km/h, der Durchschnittsverbrauch liegt bei 6,2 Litern pro 100 Kilometer.
Einen guten Eindruck hinterlässt auch der Zweiliter-Benziner mit 107 kW / 145 PS (ab 22.400 Euro), der den alten 1,8-Liter-Motor komplett ersetzt hat. Der Zweiliter-Benziner ist drehfreudig und schiebt den kleinen Volvo kraftvoll an, auch in den höheren Gängen gibt sich das Aggregat elastisch. Auf der Autobahn geht dem Motor bergauf aber die Puste aus. Als 2.0 F ist der Wagen in einer Bioethanol-tauglichen FlexFuel-Version zu haben. Die Nachfrage nach den E85-kompatiblen Modellen bleibt in Deutschland aber gering, Volvo hat nach eigenen Angaben 2009 hierzulande rund 400 FlexFuel-Modelle verkauft. Autogas-Modelle ab Werk hat Volvo nicht im Angebot, bietet aber die nachträgliche Umrüstung an.
In Kombination mit dem straffen Fahrwerk des C30 kommt auf der Landstraße der Kurvenspaß nicht zu kurz. Ein neu entwickeltes Sportfahrwerk ist optional für 300 Euro erhältlich und sorgt für noch mehr Dynamik. Die Federrate wurde um 30 Prozent erhöht und die Lenkung direkter ausgelegt. Die Basisausstattung Kinetic umfasst unter anderem ESP, CD-Radio, elektrische Fensterheber, Bordcomputer, Zweizonen-Klimaautomatik, Lederlenkrad und Leichtmetallfelgen. Empfehlenswert ist die zweite Ausstattungsstufe Momentum, die mit Dingen wie Tempomat, Multifunktionslenkrad, Nebelscheinwerfern und Regensensor aufwarten kann.
Quelle: Autoplenum, 2010-02-11
auto-reporter.net, 2013-10-26
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