Hyundai Getz: Schminke für die Augen und mehr Schmalz für den Motor
Hauptsache knallbunt Im Inneren des aktuellen Getz zeigen sich die Hyundai-Verantwortlichen mutig und farbenfroh. Vorbei die Tristes vergangener Kleinwagen-Zeiten. Mit einem kräftigen Rot und maritimen Blau stehen zwei Farben zur Wahl, die jeweils am Lenkrad, in den Türen und an den Sitzen zum Einsatz kommen. Alternativ kann der Innenraum aber auch in sattem Schwarz geordert werden. Herein spaziert und Platz genommen Wer im Getz Platz nimmt, der findet sich sofort zurecht. Die Schalter und Knöpfe sind gut positioniert, erinnern aber ein wenig an vergangene Tage. Statt des heutzutage üblichen Doppel-Radioschachts kann man in diese Mittelkonsole außerdem noch ein althergebrachtes Radio einschieben. Und sollte das einmal kaputt gehen, so können selbstverständlich auch hyundai-fremde Geräte angeschlossen werden. Der Sitzkomfort ist ausgezeichnet und auch Menschen mit 1,80 Meter Körpergröße finden ausreichend Kopffreiheit. In der zweiten Reihe sieht es da schon enger aus. Zumindest im Knieraum ist man hier mit allzu langen Beinen schlecht aufgehoben.
Der reicht locker fürs Alltägliche Wocheneinkäufe, Urlaub zu zweit oder Ausfahrten mit der Familie alles kein Problem für den aktuellen Getz. Dank der geteilt umklapp- und wickelbaren Rücksitzbank lässt sich das Kofferraumvolumen fast stufenlos von 254 Liter auf stattliche 977 Liter erweitern. Bei nach vorn geschobener Rückbank schrumpft die Beinfreiheit der Fondpassagiere allerdings auf null. Unter der Haube viel Neues Die umfassenden Veränderungen versteckt der kleine Asiat unter seiner kurzen Haube: So erstarkte der Einstiegsmotor mit seinen 1,1 Litern Hubraum um vier PS und liefert jetzt 67 PS. Diese Leistung reicht locker aus, um im Stadtverkehr mitzuschwimmen. Waghalsige Überholmanöver sollten aber tunlichst vermieden werden. 15,6 Sekunden bis Tempo 100 und 150 km/h Spitze sind nun mal keine Sportwagen-Werte und 67 PS bleiben nun mal 67 PS. Besser sieht es da beim 1,4-Liter-Aggregat mit Vierventil-Technik aus. Es löst den bisher erhältlichen 1,3-Liter-Motor mit nur drei Ventilen pro Zylinder ab und leistet jetzt 86 PS. Die reichen aus, um auch längere Landstraßen-Etappen entspannt zurückzulegen vom zügigen Flitzen in der Stadt mal ganz zu schweigen. Nach 11,2 Sekunden passiert der 1,4-Liter-Getz die 100er-Marke und macht erst bei 170 km/h Halt.
Der nagelnde Wirbelwind Vom Stadtflitzer zum vollwertigen Spaßmobil avanciert der Getz, wenn unter der Haube der 1,6-Liter-Benziner oder der gründlich überarbeitete Common-Rail-Diesel zum Einsatz kommt. Letzterer verrichtet zwar auch im Inneren deutlich vernehmbar und sehr brummig sein Tagwerk, doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Aus 1,5 Litern Hubraum schöpft der Selbstzünder 88 PS und stellt ein Drehmoment von 215 Newtonmeter bereit. So gerüstet, quert der nagelnde Getz nach 12,1 Sekunden die 100-km/h-Schwelle und verliert erst bei 173 km/h die Lust am Schnellerwerden. In der Praxis heißt das: Kräftige Antriebseinflüsse an der Lenkung, immer ausreichend Kraft auch im Drehzahlkeller und mächtig Spaß beim schaltfaulen Fahren. Getoppt werden diese Werte nur noch von der modernisierten Spitzenmotorisierung in Form des 1,6-Liter-Benziners. Jetzt kommt der Spaßfaktor Wer sich für die Spitzenmotorisierung im kleinen charmanten Getz entscheidet, der schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Er erhält einen praktischen Stadtfloh und ein echtes Spaßmobil im Doppelpack. Angetrieben von 106 munteren Pferdestärken spurtet der 1,1 Tonnen leichte Getz wie ein Hans Dampf durch alle Gassen. Es macht mächtig Spaß, den etwas zu lang geratenen Schaltknauf durch die Schaltkulisse zu schwingen und die Gänge richtig auszufahren. Nach nur 9,6 Sekunden fällt die magische 100er-Grenze und die angegebenen 180 km/h Höchstgeschwindigkeit werden laut Tacho um lockere 15 km/h überboten.
Leider nur vorne Airbags Nur vorne wird man im Getz von lebensrettenden Luftsäcken beschützt. Insgesamt vier Airbags sorgen in der ersten Reihe für die Sicherheit. Hinten sorgen immerhin drei Kopfstützen, ebenso viele Dreipunktgurte und Isofix-Kindersitzhalterungen für Sicherheit. Ab der Ausstattungslinie GLS kann gegen einen Aufpreis von 600 Euro außerdem ESP geordert werden. Kleines Auto, kleiner Preis Preislich beginnt der Asia-Zwerg knapp über der 10.000-Euro-Grenze. Für 10.390 Euro bekommt man dafür zwar nur den Getz mit 1,1-Liter-Motor und 67 PS, doch für die Stadt reicht das völlig. Wer es richtig spritzig will, der muss mit mindestens 14.190 Euro für den 1,6er deutlich tiefer in die Tasche greifen. Und wer sparsam und dennoch flott unterwegs sein möchte, der ist mit dem 1.5 CRDi bestens bedient. Hyundai lässt sich den Spaß am sparsamen Nageln jedoch mit mindestens 13.750 Euro ebenfalls etwas teurer bezahlen. (jk)
Antrieb: | Front |
---|---|
Anzahl Gänge: | 5 |
Getriebe: | Handschaltung |
Motor Bauart: | Benzin-Reihenmotor |
Hubraum: | 1.599 |
Anzahl Ventile: | 3 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 78 kW (106 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 144 Nm bei 3.200 UPM |
Quelle: auto-news, 2005-11-28
auto-news, 2003-12-08
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