Mazda 2 Skyactiv-G 75 - Sitzen, wie ein Astronaut
Testbericht
In Japan ist der Mazda 2 bereits "Auto des Jahres". Nun soll der japanische Kleinwagen dem VW Polo das Leben schwer machen.
In Ryo Yanagisawa herrscht der bei Mazda viel beschworene Geist eines Samurai. "Ich habe mir geschworen, dass der Mazda 2 das Gesicht in der Menge sein wird", erzählt der Mazda-2-Chefdesigner, der auch dem Pickup-Mazda BT50 Mazda sein Aussehen gab. Dieser Vorsatz ist wahrlich nichts Neues, aber bei einzelnen Lackierungen durchaus gelungen: Wer die Farbe "Smokey Rose" ordert, bekommt einen dunklen Fliederton, der definitiv auffällt. Die Silhouette des Kleinwagens entspricht dem Mazda-typischen Kodo-Design, was sich ja durchaus sehen lassen kann. Zumal sich der der Polo-Konkurrent durchaus sehen lassen kann. In Japan wurde der Hazumi (so heißt der Kleinwagen in seiner Heimat) bereits zum Auto des Jahres gekürt. Das ist kein Einzelfall. Auch beim Rest der Welt findet das Aussehen der japanischen Autos Anklang.
Soviel Erfolg macht selbstbewusst. "Mazda geht seinen eigenen Weg. Unsere Wettbewerber sind nicht Ford oder Opel. Wir wollen uns mehr an VW orientieren", sagt Mazda-Deutschlandchef Josef Schmid. Das sind ambitionierte Ziele, denn der Polo ist auch in der Kleinwagenklasse einer der Bestseller. Allerdings kostet der Wolfsburger Kleinwagen mit 13.415 Euro mit 75 PS genau 625 Euro mehr als der Japaner. "Mit 12.790 Euro ist die 75-PS-Einstiegsversion des Mazda 2 zwar etwas teurer als der Vorgänger, ausstattungsbereinigt ist es aber weniger", rechnet Schmid vor und schiebt mit einem Radio, Start-Stopp-Technik und elektrischen Fensterhebern hinten gleich die Fakten nach. Ab dem 27. Februar muss sich der Mazda 2 im Kleinwagen-Haifischbecken beweisen. Wenn sich 11.000 deutsche Autofahrer im nächsten Jahr für den Mazda 2 entscheiden, hat der Kleinwagen sein Soll erfüllt.
Wer etwas Geld in die Hand nimmt, kommt beim Mazda in den Genuss einiger Annehmlichkeiten, die in der Kleinwagenklasse nicht üblich sind. Die Spanne reicht von einem Spurwechselwarner bis hin zu einem Stadt-Notbremsassistenten. Bei der Konnektivität kann sich der Nippon-Polo sehen lassen. SMS und Facebookeinträge liest die Mazda-Siri vor und notiert auch die diktierten Nachrichten. Für 600 Euro Aufpreis gibt es dann ein Navigationssystem dazu. Allerdings sind diese Annehmlichkeiten mit einem gewissen Ausstattungsgrad verknüpft und unterhalb der Exclusive-Line auch nicht für Geld und gute Worte erhältlich. . Bei dieser Modell-Version sind diese Extras an Bord und Klavierlack-Applikationen hübschen den solide verarbeiteten Innenraum auf, bei dem man unterschäumte Flächen vergebens sucht.
Sogar ein Head-Up-Display findet sich in der Ausstattungsliste. Ebenso wie Mini wird beim Mazda 2 die Geschwindigkeit und Navigationshinweise nicht mehr auf die Windschutzscheibe, sondern auf einen kleinen Klapp-Bildschirm projiziert. Das Cockpit mit dem zentralen Tacho und dem digitalen Drehzahlmesser erinnert stark an das des großen Bruders Mazda 3. Die weißleuchtenden Dioden haben den Charme der 90er Jahre. Die Bedienung mit dem Drehknopf orientiert sich an BMWs iDrive, erreicht nicht ganz dessen Perfektion, ist aber dennoch eingängig.
Ergonomisch spielt der Mazda 2 in der ersten Liga mit. Die Sitzposition ist gut und das Gestühl bequem. "Wir haben uns genau angeschaut, wie ein Astronaut sitzt", erklärt Mazda-Manager Kengo Fukushima. So lassen sich auch lange Strecken entspannt bewältigen, auch wenn die Fußauflage etwas kurz und die Lehne des Sitzes einen Schuss zu weich gepolstert ist. Der Raum-Luxus beschränkt sich nicht auf die erste Reihe, auch auf den hinteren Plätzen finden groß gewachsene Europäer in dem 4,06 Meter langen Kleinwagen Platz.
Beim Kofferraum ist nicht alles perfekt. Die Luke zu dem Frachtraum ist klein, die Ladekante hoch und beim Umlegen der Rückbanklehnen entsteht eine deutliche Stufe. Das Fassungsvermögen von 280 bis 950 Litern erreicht fast exakt die Abmessungen des Gepäckabteils des VW Polo (280 bis 952 Liter ), bleibt aber unter denen des Skoda Fabia (330 bis 1.150 Liter). Anders schaut die Sache aus, wenn sich der 1.045 Kilogramm schwere Japaner erst einmal in Bewegung setzt. Der Mazda 2 ist komfortabel abgestimmt und hält auch grobe Schläge von den Bandscheiben der Passagiere fern. Die komfortbetonte Abstimmung setzt sich bei der Lenkung fort, die nicht auf jedes Zucken der Handgelenke reagiert und erst nach einem gewissen Kurbeln die Richtungsänderung umsetzt.
Geht es schneller in die Kurven, verhält sich der Mazda 2 neutral und kündigt den Grenzbereich gutmütig untersteuernd an. Die Gefahr eines übermütigen Asphalt-Slaloms ist mit dem 75-PS-Triebwerk gering. Mit einem Sprintvermögen von 12,1 Sekunden von null auf 100 km/h und einer Spritzengeschwindigkeit von 171 km/h ist das Aggregat zwar nicht der Bodybuilder unter den Motoren, lässt den Mazda 2 aber auch nicht zu rollenden Schikane mutieren. Der Spritverbrauch ist mit 4,7 Liter pro 100 Kilometer dementsprechend gering. Wer den Vierzylinder Japaner mithilfe der gut definierten Fünfgangschaltung bei Laune hält, kommt einigermaßen flott voran.
In Ryo Yanagisawa herrscht der bei Mazda viel beschworene Geist eines Samurai. "Ich habe mir geschworen, dass der Mazda 2 das Gesicht in der Menge sein wird", erzählt der Mazda-2-Chefdesigner, der auch dem Pickup-Mazda BT50 Mazda sein Aussehen gab. Dieser Vorsatz ist wahrlich nichts Neues, aber bei einzelnen Lackierungen durchaus gelungen: Wer die Farbe "Smokey Rose" ordert, bekommt einen dunklen Fliederton, der definitiv auffällt. Die Silhouette des Kleinwagens entspricht dem Mazda-typischen Kodo-Design, was sich ja durchaus sehen lassen kann. Zumal sich der der Polo-Konkurrent durchaus sehen lassen kann. In Japan wurde der Hazumi (so heißt der Kleinwagen in seiner Heimat) bereits zum Auto des Jahres gekürt. Das ist kein Einzelfall. Auch beim Rest der Welt findet das Aussehen der japanischen Autos Anklang.
Soviel Erfolg macht selbstbewusst. "Mazda geht seinen eigenen Weg. Unsere Wettbewerber sind nicht Ford oder Opel. Wir wollen uns mehr an VW orientieren", sagt Mazda-Deutschlandchef Josef Schmid. Das sind ambitionierte Ziele, denn der Polo ist auch in der Kleinwagenklasse einer der Bestseller. Allerdings kostet der Wolfsburger Kleinwagen mit 13.415 Euro mit 75 PS genau 625 Euro mehr als der Japaner. "Mit 12.790 Euro ist die 75-PS-Einstiegsversion des Mazda 2 zwar etwas teurer als der Vorgänger, ausstattungsbereinigt ist es aber weniger", rechnet Schmid vor und schiebt mit einem Radio, Start-Stopp-Technik und elektrischen Fensterhebern hinten gleich die Fakten nach. Ab dem 27. Februar muss sich der Mazda 2 im Kleinwagen-Haifischbecken beweisen. Wenn sich 11.000 deutsche Autofahrer im nächsten Jahr für den Mazda 2 entscheiden, hat der Kleinwagen sein Soll erfüllt.
Wer etwas Geld in die Hand nimmt, kommt beim Mazda in den Genuss einiger Annehmlichkeiten, die in der Kleinwagenklasse nicht üblich sind. Die Spanne reicht von einem Spurwechselwarner bis hin zu einem Stadt-Notbremsassistenten. Bei der Konnektivität kann sich der Nippon-Polo sehen lassen. SMS und Facebookeinträge liest die Mazda-Siri vor und notiert auch die diktierten Nachrichten. Für 600 Euro Aufpreis gibt es dann ein Navigationssystem dazu. Allerdings sind diese Annehmlichkeiten mit einem gewissen Ausstattungsgrad verknüpft und unterhalb der Exclusive-Line auch nicht für Geld und gute Worte erhältlich. . Bei dieser Modell-Version sind diese Extras an Bord und Klavierlack-Applikationen hübschen den solide verarbeiteten Innenraum auf, bei dem man unterschäumte Flächen vergebens sucht.
Sogar ein Head-Up-Display findet sich in der Ausstattungsliste. Ebenso wie Mini wird beim Mazda 2 die Geschwindigkeit und Navigationshinweise nicht mehr auf die Windschutzscheibe, sondern auf einen kleinen Klapp-Bildschirm projiziert. Das Cockpit mit dem zentralen Tacho und dem digitalen Drehzahlmesser erinnert stark an das des großen Bruders Mazda 3. Die weißleuchtenden Dioden haben den Charme der 90er Jahre. Die Bedienung mit dem Drehknopf orientiert sich an BMWs iDrive, erreicht nicht ganz dessen Perfektion, ist aber dennoch eingängig.
Ergonomisch spielt der Mazda 2 in der ersten Liga mit. Die Sitzposition ist gut und das Gestühl bequem. "Wir haben uns genau angeschaut, wie ein Astronaut sitzt", erklärt Mazda-Manager Kengo Fukushima. So lassen sich auch lange Strecken entspannt bewältigen, auch wenn die Fußauflage etwas kurz und die Lehne des Sitzes einen Schuss zu weich gepolstert ist. Der Raum-Luxus beschränkt sich nicht auf die erste Reihe, auch auf den hinteren Plätzen finden groß gewachsene Europäer in dem 4,06 Meter langen Kleinwagen Platz.
Beim Kofferraum ist nicht alles perfekt. Die Luke zu dem Frachtraum ist klein, die Ladekante hoch und beim Umlegen der Rückbanklehnen entsteht eine deutliche Stufe. Das Fassungsvermögen von 280 bis 950 Litern erreicht fast exakt die Abmessungen des Gepäckabteils des VW Polo (280 bis 952 Liter ), bleibt aber unter denen des Skoda Fabia (330 bis 1.150 Liter). Anders schaut die Sache aus, wenn sich der 1.045 Kilogramm schwere Japaner erst einmal in Bewegung setzt. Der Mazda 2 ist komfortabel abgestimmt und hält auch grobe Schläge von den Bandscheiben der Passagiere fern. Die komfortbetonte Abstimmung setzt sich bei der Lenkung fort, die nicht auf jedes Zucken der Handgelenke reagiert und erst nach einem gewissen Kurbeln die Richtungsänderung umsetzt.
Geht es schneller in die Kurven, verhält sich der Mazda 2 neutral und kündigt den Grenzbereich gutmütig untersteuernd an. Die Gefahr eines übermütigen Asphalt-Slaloms ist mit dem 75-PS-Triebwerk gering. Mit einem Sprintvermögen von 12,1 Sekunden von null auf 100 km/h und einer Spritzengeschwindigkeit von 171 km/h ist das Aggregat zwar nicht der Bodybuilder unter den Motoren, lässt den Mazda 2 aber auch nicht zu rollenden Schikane mutieren. Der Spritverbrauch ist mit 4,7 Liter pro 100 Kilometer dementsprechend gering. Wer den Vierzylinder Japaner mithilfe der gut definierten Fünfgangschaltung bei Laune hält, kommt einigermaßen flott voran.
Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2014-11-04
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