Maserati Gransport: Eine würzige Prise mehr Sportlichkeit
Schnellstes Pferd im Maserati-Stall Der Modellname klingt vielversprechend. Doch genau genommen handelt es sich beim Gransport lediglich um eine sportlicher ausgelegte Version des GT Coupé. Angetrieben wird er vom bekannten 4,2-Liter-V8-Motor, mit jedoch 400 Quattroporte-PS statt der 390 im GT. Damit ist der Gransport das immerhin schnellste Pferd im Maserati-Stall: Dank einer länger übersetzten sechsten Gangstufe fährt das 2+2-Coupé 290 statt 285 km/h. Um Sekundenbruchteile haben sich auch Durchzug und Sprintfähigkeit verbessert. Für den Spurt von null auf 100 km/h vergehen laut Hersteller nur noch 4,85 statt 4,9 Sekunden.
Kräftiger und schnittiger Altmeister Giugiaro zeichnet sich für den optischen Feinschliff verantwortlich. Mit breiteren Seitenschwellern, modifizierter Front- und Heckschürze sowie dem großmaschigen und verchromten Kühlergrill bietet der Gransport zugleich eine kräftigere Aura und eine bessere Aerodynamik. Edle 19-Zoll-Leichtmetall-Felgen und der Schriftzug Gransport V8 an den vorderen Kotflügeln sind weitere Erkennungsmerkmale. Zudem wurde die Karosserie dem Asphalt um zehn Millimeter näher gebracht und das Fahrwerk straffer abgestimmt.
Hightech-Materialien innen Im Innenraum bietet der Gransport neue Sportsitze und ein überarbeitetes Design von Mittelkonsole, Türinnenseiten sowie Lenkrad. Das Interieur wurde mit Karbon-Applikationen und BrighTex angehübscht. Die in der Summe recht überschaubaren Maßnahmen sorgen dennoch für eine auffällig andere Atmosphäre.
Macht an Per Knopfdruck wird der voluminöse Motor zum Leben erweckt und erfreut sogleich mit dem Maserati-typischen, armhärchenaufstellenden Wummern. Dank einer elektrohydraulischen Sportauspuffanlage ist der Gransport klanglich noch eine Spur attraktiver. Das aggressiv brabbelnde, heißblütige Pracht-Aggregat mit Ferrari-Genen tobt so noch lustvoller unter der Fronthaube.
Rennschaltung serienmäßig In der Mittelkonsole befindet sich der kleine, fast unscheinbare Hebel für das Cambiocorsa-Getriebe. Für das im Gransport serienmäßig verbaute automatisierte Sechsgang-Schaltgetriebe wurde die Steuerungselektronik auf schnellere Gangwechsel eingestellt. Wird der Motor gestartet, befindet es sich zunächst im Automatikmodus. Alternativ lässt sich dieses Getriebe auch über große Paddles am Lenkrad manuell schalten. Die Bedienung der Cambiocorsa-Schaltung ist zwar zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, doch im Wesentlichen einfach. Die Gangwechsel erfolgen auch im Hand-Modus trotz der verkürzten Schaltzeiten weich und gleitend.
Hochstimmung garantiert Die Mehrleistung des Gransport ist im Fahreinsatz kaum spür- und messbar. Faszinierend ist die kraftvolle Fahrmaschine allemal. Besonders dank des sehr drehfreudigen und stets leistungsbereiten V8, der bereits ab 2.000 Umdrehungen mächtig loslegt und in nahezu jeder Situation mit seinem üppigen Drehmoment von bis zu 452 Newtonmetern nach vorne schiebt. Dank des phänomenalen Ansprechverhaltens des sehr sportlichen Motors ist Hochstimmung stets garantiert.
Präzise und sicher Vor allem mit seiner Präzision und Handlichkeit in schnellen Kurven kann der Gransport beeindrucken und so auf kurvigen Strecken allerhöchsten Fahrspaß vermitteln. Wer sich an der Schärfe und Präzision eines Skalpells erfreut, wird auch die Fahreigenschaften des Gransport lieben. Das stark konturierte Dreispeichen-Sportlenkrad mit Karbon und Leder schmiegt sich perfekt in die Hände und die Schalt-Paddles liegen goldrichtig. Alles fließt.
Erweiterter Grenzbereich Gegenüber dem Serien-GT wurden die Grenzen des Erfahrbaren etwas weiter hinausgeschoben. So geht der Gransport einen Zacken souveräner ums Eck. Mit den groß dimensionierten ABS-Bremsen und der Stabilitätskontrolle MSP mit integrierten Regelungsprogrammen ASR und MSR ist der Italo-Racer auch hinsichtlich der aktiven Sicherheit auf der Höhe der Zeit.
Trotz Sportlichkeit mit viel Komfort Ebenfalls auf hohem Niveau ist der Komfort. Obwohl der Gransport durch verschiedene Maßnahmen auf mehr Sportlichkeit getrimmt wurden, ist er weiterhin ein erstaunlich komfortables Fahrzeug. Selbst bei groben Unebenheiten auf der Fahrbahn fühlt man im Innenraum keine brutalen Schläge. Der stets schwierige Kompromiss aus Sportlichkeit und Komfort ist in besonders überzeugender Weise gelungen.
Schluckt und emittiert zu viel Mit dem Gransport macht Autofahren schlichtweg Spaß. Viel Spaß. Doch an der Zapfsäule werden die strahlenden Gesichtszüge des Fahrers Opfer der Schwerkraft. Den Durchschnittsverbrauch gibt Maserati mit viel zu hohen 18,6 Litern auf 100 Kilometer an. Innerorts ist dieser Wert laut Hersteller sogar nahe 30 Liter. Autsch. Und auch bei den Abgasemissionen reicht es nur für Euro 3.
Antrieb: | Heckantrieb |
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Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | automatisiertes Schaltgetriebe Cambiocorsa |
Motor Bauart: | 90-Grad-V |
Hubraum: | 4.244 |
Anzahl Ventile: | 32 |
Anzahl Zylinder: | 8 |
Leistung: | 295 kW (400 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 452 Nm bei 4.500 UPM |
Ohnehin entspricht der Aufpreis für den Gransport dem Wert eines gut ausgestatteten Kleinwagens. Doch wer einen Schlag mehr sportlicher Leidenschaft braucht und sich außerdem noch von der üblichen Stangenware durch etwas mehr Exklusivität absetzen möchte, sollte sich den Gransport kaufen. Immerhin bekommt man ein gelungenes Tuning-Paket vom Hersteller, welches seine Wirkung nicht verfehlt. Relativ beträgt der Aufschlag übrigens nur dreizehn Prozent. Und dafür gibt es einen spürbaren Hauch mehr Fahrspaß. Dieser Eindruck hat sich auf unserer Testfahrt bestätigt. (mh)
Quelle: auto-news, 2005-05-11
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