Lada Kalina 1118: Für den Alltag gemacht
400-Liter-Raum lässt sich erweitern Die Klappe gibt den Zugang auf einen 400-Liter-Laderaum frei. Wer mehr Platz braucht, kann Rücklehne und -bank zu einer ebenen Fläche klappen. In puncto Stauqualitäten gibt es beim Kalina kaum etwas zu meckern. Dafür umso mehr bei der Verarbeitungsqualität: Bei unserem Testwagen ließ sich die rechte Fondtür nicht immer öffnen, da der Mechanismus der Verriegelung klemmte. Keine Klimaanlage zu haben Der Innenraum versprüht den Charme eines 80er-Jahre-Autos mit dem entsprechenden Chemiefaser-Geruch. Die grauen Kunststoffe und die ebenso gefärbten Stoffbezüge wirken nicht besonders hochwertig. Die Sitze sind plüschig-weich gepolstert und lassen Seitenhalt vermissen. Dafür sitzt man recht bequem und auch die Fondpassagiere haben ausreichend Kopf- und Beinfreiheit. An der Funktionalität der sehr übersichtlichen Anzahl von Schaltern und Tasten ist nichts auszusetzen, dafür am Komfort: Eine Klimaanlage ist nicht für Geld und gute Worte zu bekommen. Elektrische Fensterheber sind aber wenigstens vorn ab Werk dabei, hinten muss man noch selber kurbeln. Interessante Geräuschkulisse Die Kaltstarteinrichtung des 1,6-Liter-Vierzylinders ließ sich bei unserem Testwagen nicht richtig zum Funktionieren erwärmen: Man musste in althergebrachter Weise ein wenig Gas geben, um den Motor zu wecken. Dessen Soundkulisse hört sich im Leerlauf nach einem rauen Burschen an und wird mit steigenden Drehzahlen richtig dröhnig. Überhaupt: Man hört im Lada noch, dass hier Werkstoffe miteinander arbeiten. Das Getriebe heult beim Runterschalten leise vor sich hin und das Lenkrad macht in seinem Lager ein surrendes Schleifgeräusch wie ein Spielzeugflitzer auf der Slotcar-Bahn.
Überraschend spritziger Motor Dafür überrascht der Vierzylinder-Motor mit einer Spritzigkeit und Agilität, die man im gar nicht zugetraut hätte. Vom Start weg hängt der Achtventiler willig am Gas und ist auch im mittleren Tourenbereich schnell zur Stelle. 13 Sekunden braucht der Viertürer bis zur Tempo-100-Marke und erreicht eine Spitze von 165 km/h. Zum Schnellfahren eignet sich der kurze Russe aufgrund seines relativ schwammigen Fahrwerkes ohnehin nur bedingt. Der Wagen liegt unruhig auf der Straße, und animiert aufgrund seiner hohen Seitenneigung nicht zum Kurvenräubern. Hinzu kommt die recht gefühllose, indirekte Lenkung. Dafür ist der Wagen erstaunlich gut gefedert und komfortabel auf schlechten Wegstrecken unterwegs. Kein ABS, kein ESP Auf dem Gebiet der Sicherheit hat der Kleine allerdings noch ein wenig Nachholebedarf. Er hat zwar ab Werk zwei Airbags was für einen Lada bislang nicht üblich war aber nach wie vor wird kein Antiblockiersystem ABS oder gar ein elektronisches Stabilitätsprogramm wie ESP angeboten. 8,1 Liter Testverbrauch Kommen wir zu ein paar Zahlen: Der Hersteller gibt den Durst mit 7,1 Liter Superbenzin auf 100 Kilometer an, wir haben bei recht straffer Fahrweise im Durchschnitt 8,1 Liter verbraucht. Der wichtigste Wert des Lada dürfte allerdings der bereits eingangs erwähnte Anschaffungspreis sein. Das sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen: Ab 8.197 Euro bekommt man den Lada. Die Serienausstattung umfasst die Funkfernbedienung für die Zentralverriegelung, eine Wegfahrsperre, einen Bordcomputer, die Servolenkung und die Colorverglasung. Die Liste der ab Werk bestellbaren Extras umfasst Positionen wie Fußmatten, Radio-Vorbereitungen und Radios, Leichtmetallfelgen. Metalliclack und eine Anhängerkupplung. Wer ein Glasdach oder Nebelscheinwerfer oder ein Navigationssystem möchte, bekommt diese Wünsche gegen Aufpreis vom Händler erfüllt. Das ist nicht viel Geld für einen Neuwagen. Einen Dacia Logan bekommt man bereits ab 7.200 Euro und zwar mit ABS.
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 5 |
Getriebe: | Schaltung |
Motor Bauart: | Reihen-Benzinmotor |
Hubraum: | 1.596 |
Anzahl Ventile: | 2 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 60 kW (81 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 122 Nm bei 2.500 UPM |
Quelle: auto-news, 2007-04-04
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