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Testbericht

Wolfgang Schäffer, 19. September 2016

Vom braven Familienbegleiter zum Abenteurer. Fiat hat den Doblò in der Trekking-Version mit einem elektronischen Sperrdifferenzial, Unterfahrschutz vorne und hinten sowie einer höher gelegten Karosserie aufgerüstet. So geht es auch abseits asphaltierter Straßen noch recht locker voran. Zwei Diesel stehen zur Wahl. Die Preise beginnen bei 24 040 Euro.

Offroad, das gilt nicht nur für die Optik. Zwar gab es schon immer ausgeprägte Radkästen und Seitenschutzleisten. Die tragen jetzt zusätzlich das Trekking-Logo. Weitaus entscheidender, um auch auf unwegsamer Strecke noch gut voran zu kommen ist die Veränderung des Fahrwerks. Dadurch wächst die Bodenfreiheit um einen Zentimeter. Zusätzlich hat der 4,44 Meter lange Wagen jetzt auch einen Unterfahrschutz vorne und hinten sowie eine Schutzplatte unter dem Motor. So wird sichergestellt, dass die Fahrten über Naturstraßen schadlos für Antrieb und Unterboden verlaufen. Ein wenig vorsichtig sollte man dennoch unterwegs sein, damit die serienmäßig montierten 16-Zoll-Aluräder nicht nach dem ersten Ausflug ersetzt werden müssen.

Auch innen trägt der Trekking dem Offroad-Thema Rechnung. Armaturenträger, Türeinsätze und Sitzbezüge sind mit Kunstledereinsätzen versehen. Geändert hat das aber nichts daran, dass die Instrumententafel mit den unterschiedlichen Ebenen und Materialien arg zerklüftet und unruhig wirkt. Die Sicht auf die Anzeigen ist dessen ungeachtet gut. Zudem liegt der Schalthebel des manuellen Sechsganggetriebes ergonomisch griffgünstig. Zu loben sind auch die Größe der Ablagen in den Türen, in die je eine 1,5- sowie zwei 0,5-Liter-Flaschen passen. Praktisch dazu das Ablagefach im Dach über den Köpfen von Fahrer und Beifahrer. Da lässt sich jede Menge Kleinkram verstauen - wenn auch ungeordnet. Wenig Sinn dagegen haben die mit rutschfestem Belag ausgelegte Vertiefung auf dem Instrumententräger. Da es keinen Deckel gibt, fliegen die dort abgelegten Utensilien bei scharfen Bremsmanövern garantiert gegen die Frontscheibe.

Durch die hat der Fahrer aufgrund der hohen Sitzposition einen guten Rundblick. Das gilt auch für die Passagiere in Reihe zwei, die durch zwei seitliche Schiebetüren bequem auf die Rückbank gelangen. Bein- und Kopffreiheit sind schlichtweg gut. Das gilt erst recht für die Hochdachversion. Wer auf die beiden Sitze in der dritten Reihe gelangen will (Aufpreis 650 Euro) sollte nicht nur gelenkig, sondern auch nicht allzu groß gewachsen sein. Für kleinere Kinder aber reicht es allemal. Werden diese Sitze nicht benötigt, lassen sie sich ausbauen, aber nicht im Boden versenken. In der Konfiguration als Fünfsitzer stehen 790 Liter Kofferraumvolumen zur Verfügung. Wird die im Verhältnis 60:40 geteilte Rückbank vorgeklappt (Wickeltechnik, also erst die Sitzkissen hoch, dann die Lehnen nach vorn) erhöht sich das Ladevolumen auf 3200 Liter. Sehr rückenfreundlich ist dabei die niedrige Ladekante, komfortabel die breite Heckklappe.

Eindeutig auf Komfort ausgelegt ist das Fahrwerk. Flotte Kurvenpassagen sind nicht wirklich das Ding des Doblò Trekking. Da schiebt der Wagen über die Vorderräder und die Karosserie neigt sich spürbar zur Seite. Die leicht indirekt reagierende Lenkung trägt ebenfalls dazu bei, das Tempo in moderaten Grenzen zu halten, wenn es viele Richtungsänderungen gibt.

Für den Antrieb stehen zwei Diesel zur Wahl. Einen richtig guten Eindruck hinterlässt dabei der 1,6-Liter-Turbo mit 88 kW/120 PS zum Preis von 24.040 Euro. Mit kraftvollem Antritt geht es aus dem Stand los und auch Überholmanöver zwischen 60 und 80 km/h gelingen leichtfüßig. Die Arbeitsgeräusche des laufruhigen Selbstzünders bleiben dabei erfreulich leise. Die Version mit 70 kW/95 PS) und gleichem Hubraum (24.940 Euro) fällt vor allem im niedrigen Drehzahlbereich im Vergleich ein wenig ab, ist aber keinesfalls als Schwächling abzutun. Den Verbrauch für beide Motoren gibt Fiat laut Norm mit 5,5 Litern für die 100-Kilometer-Distanz an (C02-Ausstoß 144 Gramm). Wird die Hochdachvariante mit Eco-Paket (1.320 Euro extra) geordert, sind es 5,0 Liter und 132 Gramm. Wir waren mit dem Hochdachexemplar unterwegs und sind bei moderatem Tempo auf 6,9 Liter im Durchschnitt gekommen. Die Kraftübertragung erfolgt bei beiden Aggregaten über ein leichtgängiges manuelles Sechsgang-Getriebe.

Zur Serienausstattung des Doblò Trekking zählen unter anderem elektrisch verstell und beheizbare Außenspiegel, Klimaanlage, ein bluetoothfähiges Radio mit einem USB- und einem Aux-in-Anschluss sowie eine M+S-Bereifung, um auch als Abenteurer immer genügend Grip zu haben.

Diesel
1,6-Liter, manuelles Sechsgang-Getriebe, 70 kW/95 PS, maximales Drehmoment: 300 Nm bei 1.750 U/min, 0-100 km/h: 14 s, Vmax: 164 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,5 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 144 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: B,
Preis: ab 24.040 Euro

1,6-Liter, manuelles Sechsgang-Getriebe, 88kW/120 PS, maximales Drehmoment: 320 Nm bei 1750 U7min, 0-100 km/h:11,1 s. Vmax: 172 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,5 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 144 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: B,
Preis: ab 24.950 Euro

Kurzcharakteristik:
Warum: weil er praktisch ist
Warum nicht: weil es nicht die Trekking-Version sein muss
Was sonst: Peugeot Partner Tepee, Renault Kangoo, Citroen Berlingo Multispace, Daccia Dokker Stepway,
Wann: bereits im Handel

Als Familienvan mit viel Platz für Passagiere und Gepäck ist der Doblò seit Jahren bekannt. Jetzt spielt Fiat bei diesem Modell die Offroad-Karte.

Fazit
Als Familienvan mit viel Platz für Passagiere und Gepäck ist der Doblò seit Jahren bekannt. Jetzt spielt Fiat bei diesem Modell die Offroad-Karte.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2016-09-19

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