Der Renner unter den Mini-CCs: Mitsubishi CZC Turbo im Test
Offen ein Hingucker Obwohl Pininfarina ein Spezialist für schönes Autodesign gilt, ist der CZC wie übrigens auch die Mitbewerber Peugeot 206 CC oder Nissan Micra CC keine klassische Schönheit. Zumindest mit geschlossenem Dach ist er in der Seitenansicht etwas schwer verdaulich. Dafür macht das Colt-Cabrio offen eine gute Figur. Vor allem auch, weil man dann als Fahrer bei schönem Wetter den ungetrübten Blick in den Sonnenhimmel genießen darf.
Schicker Innenraum Nicht nur der Blick aus, sondern auch in den 2+2-Sitzer erfreut. Zwar wirken die Kunststoffoberflächen nicht sehr hochwertig. Dennoch hinterlässt das Interieur einen frischen und soliden Eindruck. Auch bei Funktionalität und Übersichtlichkeit ist der Colt beinahe vorbildlich. Pfiffig sind zum Beispiel die doppelt belegten Schalter für die elektrischen Fensterheber: Beim ersten Drücken fährt das große Türfenster herunter. Nach dem zweiten Drücken taucht auch das kleine Dreiecksfenster ab.
Offen in 22 Sekunden In der Fahrertür befinden neben dem Fensterheber-Knopf noch zwei Schalter zum Betätigen des zweiteiligen Metalldachs. Vor dem Öffnen werden zunächst zwei Riegel an den A-Säulen aufgeklappt. Danach muss der Verdeck-Knopf 22 Sekunden gedrückt bleiben. In dieser Zeit öffnet sich die Heckklappe selbsttätig, falten sich die Dachhälften in den Kofferraum und schließt sich der Kofferraumdeckel wieder. Ein Doppelpiep signalisiert das erfolgreiche Ende des Vorgangs.
Zur Not auch ein Viersitzer Im Offen-Modus bietet der Kofferraum noch Platz für 190 Liter Gepäck. Geschlossen sind es gar 460 Liter. Ein guter Wert. Der Verkaufsschlager Peugeot 206 CC kann nur 175 bis 410 Liter Gepäck mitnehmen. Wie im 206 CC, so lässt sich auch im Open-Air-Colt auf zwei Notsitzen im Fond weiteres Gepäck unterbringen. Auf den Fondsitzen können alternativ auch Kinder mitreisen. Erwachsene sitzen hier hingegen sehr beengt und werden höchstens in Ausnahmefällen hinten mitfahren. Faktisch ist der CZC also ein offener Zweisitzer und in der Turboversion noch ein bemerkenswert sportlicher dazu.
Ordentlicher Turbo-Schub Die 150 Turbo-PS müssen aufgrund umfangreicher Karosserieverstärkungen zwar stattliche 1,2 Tonnen bewegen. Doch reicht die Leistung immerhin für einen 100-km/h-Sprint in 8,4 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h. Beeindruckend ist vor allem der Durchzug beim Einsetzen des Turboladers jenseits der 2.000 Umdrehungen. Der Vierzylinder tourt dann mit ordentlichem Schub bis fasst in die 7.000er-Region. Während der drehfreudige Motor recht unangestrengt und kultiviert klingt, gesellt sich aus dem Auspuff ein sportliches Röhren hinzu. Den Durchschnittsverbrauch gibt Mitsubishi mit 7,1 Litern an. Angesichts der Fahrleistungen ein guter Wert. Wer jedoch flott unterwegs ist, dürfte mehr als zehn Liter verfahren. Sparsamer ist übrigens die zweite Motorisierung für den CZC ohne Turboaufladung. Der 1,5-Liter-Saugmotor leistet 109 PS und treibt den Offen-Colt in 10,5 Sekunden auf Tempo 100 und maximal auf 185 km/h. Eine Dieselvariante vom CZC ist übrigens nicht geplant.
Flotter Flitzer Durch Kurven lässt sich der etwas kopflastige, doch gutmütig untersteuernde Klapp-Colt sehr agil bewegen. Dank des etwas harten Sportfahrwerks und der 205er-Breitreifen bietet der CZC Turbo ein hohes Maß an Haftung und satter Straßenlage. Die direkte und etwas schwergängige Lenkung unterstützt das sportliche Fahrgefühl. Das beim Turbo serienmäßige Stabilitätsprogramm MASC greift erst spät ein und ermöglicht somit ein dynamisches Fahrerlebnis auf gleichzeitig hohem aktivem Sicherheitsniveau. Die Karosserieverwindungen bleiben auch bei groben Unebenheiten gering. Doch ganz ohne Cabrio-Zittern geht es eben nicht.
Trotz Turboloch der Schnellste Etwas lästig zumindest bei Serpentinen-Fahrten ist jedoch das Turboloch. Bergauf hängt man nach jeder Spitzkehre im Drehzahlkeller fest. Außer man schaltet in den ersten Gang runter. Doch dann haben die Vorderräder mit der Traktion zu kämpfen. Selbst wenn die Antriebsräder durchdrehen und dabei an der Lenkung zerren, kann man den Turbo-Colt sicher mit einer Hand dirigieren und die andere Hand am leichtgängigen und präzisen Schalthebel lassen. Keine Frage: Derzeit fährt der Colt CZC in seinem Segment den Konkurrenten Opel Tigra, Nissan Micra CC und Peugeot 206 CC davon.
Ab 16.990 Euro Auch beim Preis schlägt sich der CZC recht gut: Ab 16.990 Euro ist die 109-PS-Variante zu haben. Der Peugeot 206 CC kostet mit ebenfalls 109 PS 460 Euro mehr. Für den 110 PS starken Micra CC werden 17.690 Euro fällig. Doch ist beim Mitsubishi die Serienausstattung in der Einstiegsversion nur durchschnittlich gut. Der 206 CC ist nämlich dank des serienmäßigen ESP ausstattungsbereinigt etwas günstiger. Dafür gibt es bei Mitsubishi attraktive Ausstattungspakete. Der Highend-CZC 1.5 Turbo kostet jedoch 22.900 Euro. Zur Serienausstattung gehören dafür unter anderem ein CD-Radio, eine Klimaautomatik, 16-Zoll-Alufelgen sowie eine Teilleder-Ausstattung. Angesichts dieser vielen Extras und der hohen Leistung ein durchaus attraktiver Preis.
Antrieb: | Vorderradantrieb |
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Anzahl Gänge: | 5 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Reihen-Turbobenzinmotor, DOHC |
Hubraum: | 1.468 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 110 kW (150 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 210 Nm bei 3.500 UPM |
Quelle: auto-news, 2006-04-20
auto-reporter.net, 2013-03-18
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