Erfahrungsbericht Mercedes-Benz SL SL 500 (455 PS) von lexi.lind, September 2017
Mit diesem SL ist es den Stuttgartern wirklich gelungen, eine wahrhafte Ikone modern zu interpretieren.
Im geschlossenen Zustand stellt das sogenannte Magic Sky Control Glasdach ein Highlight dar und lässt selbst dann dank transparentem Glasdach im geschlossenen Zustand ein gewisses Open-Air-Gefühl aufkommen. Bei starker Sonneneinstrahlung genügt wiederum ein Tastendruck und die Glasfläche wird automatisch abgedunkelt und der Innenraum so geschützt. Dieses Feature ist allerdings kein Schnäppchen.
Bevor ich das Dach öffnen kann, muss ich zunächst die schwenkbare Sicherheitshaube im Kofferraum arretierten. Um dann auch weiterhin ohne Probleme an das Ladegut zu gelangen, kann ich die zusammengeklappten Dachelemente praktischerweise nach oben kippen. Während dies per Knopfdruck vonstatten geht, muss ich die Abdeckung von Hand betätigen.
Keineswegs selbstverständlich ist das Kofferraumvolumen, das mich beim SL erwartet. Von richtig üppig im geschlossenen Zustand, fasst das Gepäckabteil aber selbst bei geöffnetem Verdeck noch ordentlich was.
Satt und spurtreu liegt der Roadster auch in schnellen Kurven auf der Straße, der Stuttgarter liefert eine hervorragende Performance ab. Je nach gewähltem Modus lässt mir das elektronische Stabilitätsprogramm etwas mehr Freiheit, ohne aber das Zepter gänzlich aus der Hand zu geben.
Reize ich den Grenzbereich aus und spiele mit dem Heck, hält mich die ganze Elektronik aber doch sicher auf Kurs und bleibt spielerisch beherrschbar. Ohnehin ist das Handling so beschwingt und entspannt, selbst bei einer längeren Kurvenhatz treibt es mir keinen Schweiß auf die Stirn.
So tadellos die sportlichen Qualitäten des Zweisitzers sind, so beispielhaft ist auch der Komfort.
Der V8-Biturbo beschleunigt vehement aus dem Stand heraus, ruck-zuck habe ich die 100 km/h Marke passiert und ziehe auch dann noch unaufhörlich weiter, bis der Roadster letzten Endes bei Tempo 250 elektronisch eingebremst wird. Das jedoch weitaus mehr gehen könnte ist deutlich zu spüren.
Aus jeder Situation heraus ist die Kraftentfaltung fulminant und wenn der Antritt des SL auch stets kraftvoll ist, so aber keineswegs rabiat. Dies gilt auch für den sonoren Achtzylinder-Sound, der zu keiner Zeit aufdringlich in Erscheinung tritt, aber den Vortrieb wunderschön untermalt.
Überraschend gute Manieren zeigt der SL auch beim Verbrauch.